Vorbericht des HBW-Pressedienstes

Längste Anreise zum nächsten Pflichtspiel

Die Stimmung beim Schlusspfiff in der Balinger SparkassenArena nach dem überragenden 29:25-Erfolg über die MT Melsungen, erinnerte so ein bisschen an den ersten Sensationserfolg gegen den THW Kiel vor fünf Jahren. Standing Ovation schon lange vor dem Abpfiff und ein Jubelschrei aus 2350 Kehlen, als die sechzig Minuten vorbei waren in einer Lautstärke, die nicht einmal mehr von der Musik aus zahlreichen Boxen übertönt werden konnte. Ähnliches hat auch der nächste Gegner der Gallier von der Alb, die SG Flensburg/Handewitt am späten Sonntagnachmittag erlebt. Allerdings waren die Spieler der SG diejenigen, die nach der Niederlage in der Kieler Sparkassen-Arena, mit ansehen mussten, wie der Gegner feiert. Dementsprechend groß wird der Ehrgeiz sein, den dabei angestauten Frust im nächsten Heimspiel, am HBW Balingen-Weilstetten wieder auszulassen. Spielbeginn in der FLENS-ARENA in Flensburg ist am Mittwoch, 16. November, 19 Uhr. Die Leitung der Partie hat das Brüderpaar Christian und Fabian vom Dorf.

Nach der blöden Niederlage beim HSC 2000 Coburg war jeder einzelne aus der Mannschaft von Trainer Rúnar Sigtryggsson gegen die MT Melsungen am vergangenen Samstagabend bis in die letzten Haarspitzen motiviert. Martin Strobel hatte sich zusammen mit seinen Mannschaftskameraden nach dem Spiel in Coburg mit einer Video-Botschaft an die Fans gewandt und Wiedergutmachung für die schlechte Leistung versprochen. Jeder war sich darüber im Klaren, dass es gegen die international erfahrene Mannschaft aus Nordhessen, die in dieser Saison immerhin für den Europa-Pokal qualifiziert ist, unheimlich schwer werden dürfte, das Versprechen in die Tat umzusetzen. Strobel und Co. wollten aber alles dafür tun und sie haben ihr Versprechen wahrgemacht. Die Funken des Feuers, das die Mannschaft auf der Platte entfachte, sprangen ganz schnell auf die Zuschauerränge über und die Hölle Süd wurde ihrem Namen mehr als gerecht. Die Symbiose Mannschaft und Zuschauer ließ den Melsungern das Händchen zittern und den gestandenen National- und Bundesligaspielern versagten ein ums andere Mal die Nerven. „Heute hat man erlebt, dass die Halle tatsächlich vier, fünf Tore ausmacht“, freute sich Tobias Wagner, der nach seiner endlos langen Verletzungspause ein mehr als gelungenes Comeback feierte.

Vier Tore betrug am Ende auch der Unterschied zwischen der MT Melsungen und dem HBW Balingen-Weilstetten und mit dem 29:25-Erfolg konnten sich die Schwaben etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt verschaffen. Dass sich die Distanz zwischen dem ersten Absteigerplatz und dem HBW am Mittwochabend weiter vergrößern könnte, ist allerdings unwahrscheinlich. Die Erfolgsaussichten aus Flensburg etwas Zählbares mitzubringen, tendieren zu Null. Vielleicht wäre eine Überraschung möglich gewesen, wenn die SG das Nordderby am Sonntagnachmittag in Kiel gewonnen hätte. Lange Zeit sah es auch danach aus. Die Flensburger, die bis zu diesem Spiel noch ungeschlagen waren, führten im ersten Durchgang zeitweise mit bis zu sechs Treffern (8:14, 27. Min.). Die Jungs von Trainer Ljubomir Vranjes hatten aber scheinbar vergessen, dass ein Spiel nach 15 Minuten Pause wieder weitergeht. Irgendwie waren sie gedanklich nicht mehr beim Nordderby. Anders kann man es sich nicht erklären, dass der Rekordmeister das eigentlich bereits verlorene Spiel in der 42. Minute gedreht hatte und mit 16:15 führte. Erst nach diesem 8:1-Lauf wachten Mogensen und Co. wieder auf. Mit dem Schlusspfiff hatte Linksaußen Anders Eggert die ganz große Chance, per Siebenmeter wenigsten noch das Unentschieden zu retten, aber sein Wurf landete am Pfosten.

„Es wäre vielleicht besser gewesen für uns, wenn der Eggert den letzten Wurf reingemacht hätte“, befürchtet HBW-Trainer Sigtryggsson, dass die SG den HBW mit dem Messer zwischen den Zähnen erwartet „und wir sind halt nicht Kiel“, gibt sich der Isländer keinerlei Illusion hin, dass der südlichste Club der Liga beim nördlichsten etwas geschenkt bekommen könnte. Was dem HBW-Coach im Vorfeld des 12. Spieltages sonst noch durch den Kopf ging, erzählte er wie immer in der Vorschau bei HBW.tv und die gibt es im nachfolgenden Video

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