Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Der Abstieg der Gallier von der Alb ist besiegelt
Mit der 24:26(13:17)-Niederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt ist das Schicksal der Gallier von der Alb besiegelt. Nach elf Jahren in der stärksten Liga der Welt muss der HBW Balingen-Weilstetten den bitteren Weg in die zweite Liga antreten. Die Mannschaft von Trainer Rúnar Sigtryggsson hat am vorletzten Spieltag nochmals alles gegeben, um das Wunder vielleicht doch noch zu schaffen, aber mehr als eine knappe Niederlage war am Ende gegen das Starensemble aus Flensburg nicht machbar. Strobel und Co. haben, wie auch schon in zahlreichen Spielen davor, viel zu viele klare Chancen liegen gelassen und stehen deshalb neben dem HC 2000 Coburg als zweiter Absteiger fest. Die Entscheidung wer als dritter Absteiger die Liga verlassen muss, fällt erst am letzten Spieltag.
Nach dem die Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt zuletzt mächtig gepunktet hatte, waren sich alle darüber im Klaren, dass ein kleines Wunder nicht ausreichend ist, um dem HBW die Zweitklassigkeit zu ersparen. Es müsste schön ein größeres geschehen. Trotzdem hatte sich die Mannschaft vorgenommen, nochmals alles in die Waagschale zu werfen, um den übermächtigen Gegner aus Flensburg zu schlagen. Sie wollte den Faktor „Hölle Süd“ nutzen und um jeden Ball fighten. Zu Beginn der Partie sah es allerdings nicht danach aus, als ob der haushohe Favorit dem schwäbischen Underdog eine Chance lässt. Schnell stand es 3:0 für den alten und neuen Deutschen Vizemeister und alles deutete auf eine frühe Vorentscheidung hin. HBW-Trainer Sigtryggsson nahm aber schnell die ersten Wechsel und Umstellung vor und mit einem ganz starken Peter Johannesson im Balinger Tor, kämpften sich Strobel und Co. in die Partie hinein.
Ab der zehnten Minute war es ein Spiel auf Augenhöhe. Die Balinger mussten für ihre Treffer zwar nach wie vor sehr, sehr viel investieren, sie ließen den Favoriten aber nicht davonziehen. Auch in Unterzahl – Christoph Foth musste für zwei Minuten auf die Bank – blieben sie dran. Beim Stande von 9:10 in der 22. Spielminute hatte SG-Trainer Ljubomir Vranjes genug gesehen. Die Abwehrarbeit seiner Mannschaft passt ihm nicht. Seine Worte bekamen Gehör und Flensburg konnte sich bis zur Halbzeitpause auf 17:13 absetzen. Begünstigt wurde die Gäste-Führung allerdings durch Nachlässigkeiten der HBW-Abwehr und durch zwei, drei umstrittene Entscheidungen der beiden Unparteiischen.
Auch nach dem Seitenwechsel kämpften die Hausherren um jeden Ball und es gelang ihnen den Vorsprung der Hausherren zu verkürzen. Fatal in dieser Phase: Der Balinger Angriff ließ einfach zu viel liegen. Jedem Treffer den der HBW erzielte, folgten zwei, drei glasklare Torchancen die ungenutzt blieben und Geschäftsführer Wolfgang Strobel sprach in der abschließenden Pressekonferenz von einem Abbild der kompletten Saison. So konnte der Favorit, der sich einmal mehr auf seinen Torhüter Mattias Andersson verlassen konnte, seine Führung behaupten und Mitte der zweiten Hälfte musste man sich bereits damit abfinden, dass es wohl kein Balinger Handball Wunder geben wird. 18:24 stand in der 45. Spielminute auf der Anzeigentafel und es war klar, dass die Routiniers aus Flensburg die Führung über die Runden bringen.
In den letzten zehn Minuten kämpfte sich Balingen zwar nochmals zurück, aber sie konnten Flensburg nicht mehr gefährden. „Es ist ein sehr, sehr bitterer Tag heute“, fiel es Martin Strobel richtig schwer, nach dem Schlusspfiff die richtigen Worte zu finden. Die Enttäuschung war ihm ins Gesicht geschrieben, aber kaum war der Abstieg besiegelt, machte er auch deutlich: „Mit viel Anlauf kommen wir nächstes Jahr wieder.“
Die Mannschaften
HBW Balingen-Weilstetten: Viachaslau Saldatsenka, Peter Johannesson (TW); Pascal Hens 1, Felix König 6, Christoph Foth 1, Tobias Wagner, Matthias Flohr, Jannik Hausmann, Tim Nothdurft 2/1, Martin Strobel 3, Yves Kunkel 1, Julian Krieg 2, Sascha Ilitsch, Srdjan Predragovic 8/1;
SG Flensburg-Handewitt: Mattias Andersson, Kevin Moeller (TW); Tobias Karlsson, Anders Eggert 4/2, Thomas Mogensen, Lasse Svan 7, Johan Jakobsson 9, Jacob Heinl 1, Henrik Toft Hansen 1, Jim Gottfridsson 1, Rasmus Lauge Schmidt 3/1, Mark Bult, Kentin Mahé;
Zeitstrafen
HBW 3, Flensburg 2;
Strafwürfe:
HBW 4/2, Flensburg 4/3;
Nächstes und letztes Saisonspiel
HBW Balingen-Weilstetten – THW Kiel, SparkassenArena, Samstag, 10. Juni, 16 Uhr.