Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Gallier von der Alb gewinnen das Schwaben-Derby

In einem ganz typischen Derby konnte sich der HBW Balingen-Weilstetten am Mittwochabend zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sichern. Mit 23:19(11:7) gewannen die Balinger gegen den Tabellennachbarn TVB 1898 Stuttgart und haben damit zum Abschluss der Hinspielrunde weiterhin drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Die Stuttgarter hingegen sind nach der sechsten Niederlage infolge auf einen Abstiegsplatz zurückgefallen, da zeitgleich der TBV Lemgo beim Bergischen HC gewonnen hat.

Das Schwaben-Derby zwischen den Gallier von der Alb und den Wild Boys aus Stuttgart begann nervös und hektisch auf beiden Seiten. Vor dem Spiel hatten beide Mannschaften mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen. Mit Spielbeginn hatten beide Trainer aber eine Überraschung parat. Während bei den Gallier von der Alb Sascha Ilitsch wieder auf dem Spielberichtsbogen stand, tauchte auf der anderen Seite der wiedergenese Jogi Bitter auf und sie standen jeweils in der Startaufstellung. Trotzdem taten sich beide Mannschaften zu Beginn im Angriff richtig schwer und kamen kaum zu klaren Abschlüssen. Der HBW hatte mit Peter Johannesson zu Beginn einen ganz starken Rückhalt im Kasten. Seine überragenden Paraden konnten seine Vorderleute aber kaum verwerten. So wie hinten der Schwede parierte, gingen vorne die Bälle durch technische Fehler verloren. Trotzdem konnten sich die Hausherren nach 15 Minuten eine knappe 5:3-Führung erarbeiten.

Es herrschte Abstiegskampf pur und in dem waren Stuttgarts Spielmacher Michael Kraus schon nach fünf Minuten die Sicherungen durchgebrannt. Mit zwei Minuten war er für seine „Watschen“, die er Christoph Foth verpasst hatte, noch gut bedient. Der Weltmeister von 2007 war fortan der Buhmann der Halle und kassierte bei jedem Ballkontakt ein gellendes Pfeifkonzert. Die Gallier von der Alb bekamen das Spiel sukzessive besser unter Kontrolle. In einer richtig starken Abwehr mit einem ganz starken Torhüter dahinter, erkämpften sie sich immer wieder die Bälle und als Yves Kunkel, der nach einem Ballgewinn von Sascha Ilitsch auf die Reise geschickt wurde, das 7:4 erzielte, nahm Stuttgarts Trainer seine erste Auszeit.

Die Zwischenbesprechung trug bei den Gästen vor allem in der Offensive Früchte und die nächsten beiden Angriffe des TVB saßen. Wenige Minuten später nahm auch Gallier-Coach Rúnar Sigtryggsson eine Auszeit, um seinerseits neue Impulse zu setzen. Weiter ging es danach allerdings mit einer Schrecksekunde: Sascha Ilitsch blieb nach einem Wurfversuch verletzt am Boden liegen und musste nach einer Behandlung auf der Bank nehmen. Die Gallier von der Alb ließen sich aber nicht aus der Fassung bringen. Wieder parierte Johannesson und Matti Flohr traf auf der anderen Seite zum 9:6 (25. Minute). Jetzt waren Rúnars Jungs so richtig im Spiel. Johannesson zeigte die nächste Parade und Jannik Hausmann stellte drei Minuten vor dem Pausenpfiff auf 10:6. Martin Strobel legte in Unterzahl noch einen drauf und mit 11:7 ging es in die Kabinen zur Halbzeitpause.

Auch die zweite Hälfte begann mit viel Nervosität auf beiden Seiten. Allerdings war jetzt der zweite Weltmeister von 2007, Torhüter Jogi Bitter, auf Betriebstemperatur und nach zwei Paraden von ihm, konnte Stuttgart mit einem 3:0-Lauf bis auf 11:10 verkürzen. Was vor der Halbzeitpause nach einer klaren Sache für die Hausherren aussah, war plötzlich wieder ein völlig offenes Match. Es dauert fünf Minuten lang ehe der Ex-Stuttgarter Lars Friedrich per Heber das erste Tor für die Balinger erzielen konnte. Gut für die Hausherren, dass auch ihr Torhüter weiter auf hohem Niveau spielte, denn auf der anderen Seite wurde Jogi Bitter immer häufiger ein Faktor. So hielt die knappe Führung bis zur 40 Minute. Innerhalb von wenigen Sekunden mussten dann aber Yves Kunkel und Davor Dominikovic für zwei Minuten auf die Bank und die doppelte Überzahl nutzte der TVB um das Spiel zu drehen.

Marian Orlowski traf zum 12:13 und man hatte das Gefühl, dass die Gäste das Spiel unter Kontrolle bringen. Als die Hausherren wieder vollzählig auf der Platte standen leistete sich allerdings Stuttgarts Viorel Fotache ein ziemlich unnötiges Foul und weil er auch noch meinte, er müsse die Zeitstrafe mit entsprechenden Gesten in Richtung Schiedsrichter kommentieren, durfte er sich vier Minuten lang abkühlen. Lars Friedrich traf zum 14:14 und nachdem Siebenmeter-Killer Tomáš Mrkva wieder zugeschlagen hatte, brachte Yves Kunkel die Balinger mit 15:14 wieder in Front. Jetzt waren die Gallier von der Alb wieder am Drücker. TVB-Trainer Markus Baur wollte mit einer Auszeit gegensteuern, aber die Hausherren ließen sich nicht mehr beirren. Es war zwar weiterhin kein Leckerbissen, den sie auf der Platte boten, aber sie bekämpften und beackerten jetzt jeden Zentimeter Boden in der Halle und es war zu spüren: Sie wollten diesen Sieg, egal wie.

Die Gäste versuchten es immer wieder mit dem 7. Feldspieler anstelle ihres Torhüters und hatten im Angriff damit auch Erfolg, aber die Hausherren ließen vorne keine Gelegenheit mehr aus und so blieb es bis zur 56. Minute bei der Zwei-Tore-Führung. Nach einer Parade von Torhüter Tomáš Mrkva traf auf der anderen Seite sein Mannschaftskapitän Martin Strobel zum 20:17. Dreieinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff eine kleine Vorentscheidung. Der TVB versuchte zwar noch alles, aber die Abstiegskampf erprobten Balinger gaben den Sieg nicht mehr aus den Händen. Mit 23:19 feierten sie einen ganz wichtigen Sieg und können am 2. Weihnachtsfeiertag jetzt einigermaßen entspannt zum ersten Rückrundenspiel nach Wetzlar fahren.

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Tomas Mrkva, Peter Johannesson (TW); Christoph Foth, Tobias Wagner, Matthias Flohr 1, Jannik Hausmann 3, Lars Friedrich 6, Tim Nothdurft, Falk Kolodziej, Martin Strobel 4, Yves Kunkel 6, Markus Stegefelt, Sascha Ilitsch 3, Davor Dominikovic;

TVB 1898 Stuttgart:Dragan Jerkovic, Johannes Bitter (TW); Felix Lobedank, Dragos Oprea 1, Dominik Weiß 2, Bobby Schagen 4, Michael Schweikardt 1, Michael Kraus 4, Teo Coric 1, Simon Baumgarten 2, Viorel Fotache, Finn Kretschmer, Marian Orlowski 4;

Strafwürfe:

HBW 4/0, TVB 1/0;

Zeitstrafen:

HBW 4, TVB 5;

Nächstes Spiel

HSG Wetzlar vs. HBW Balingen-Weilstetten am Montag, 26. Dezember, um 17:15 Uhr, in der Rittal Arena in Wetzlar.

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