Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Schwaben-Derby gegen den TVB 1898 Stuttgart
Als sich die Gallier von der Alb am vergangenen Wochenende auf den Weg nach Sachsen machten, hatten sie sich vorgenommen, möglichst etwas Zählbares mitzubringen. Es war sich aber auch jeder darüber im Klaren, dass die Chancen eher gering und die Wahrscheinlichkeit einer Niederlage deutlich größer waren. Dass man aber aus Leipzig mit einer richtigen Packung zurückfahren musste, mit dem war eher nicht zu rechnen. Für die Fragen nach dem Warum bleibt allerdings wenig Zeit, denn bereits am Mittwoch geht der Kampf um den Klassenerhalt weiter. Das letzte Spiel in der Hinspielrunde hat es in sich, denn es steht das Schwaben-Derby gegen den TVB 1898 Stuttgart auf dem Plan. Spielbeginn in der Balinger SparkassenArena ist am Mittwoch, 21. Dezember, um 20:15 Uhr. Die Leitung der Partie haben die beiden Unparteiischen Peter Behrens und Marc Fasthoff aus Düsseldorf.
Das Derby gegen den letztjährigen Aufsteiger TVB 1898 Stuttgart ist seit Wochen ausverkauft. „Aus dem Stuttgarter Raum werden sehr viele Fans in der Balinger SparkassenArena sein und es wird ganz bestimm eine tolle Atmosphäre“, freut sich Balingens Geschäftsführer Wolfgang Strobel auf das Spiel gegen TVB. „Es wird keinen Favoriten geben und ich bin mir ziemlich sicher, dass das Spiel, wie die letzten auch, bis zum Schluss völlig offen ist“, glaubt Strobel an ein Kopf-an-Kopfrennen und einen ganz engen Zieleinlauf. Dabei verweist er auf die Tabelle, in der die beiden Mannschaften, nur durch einen einzigen Punkt und einer winzigen Differenz im Torverhältnis als Nachbarn auf Platz 14 und 15 stehen. Beide hätten auch einen ähnlichen Saisonverlauf und deshalb glaubt Strobel, dass am Ende die Tagesform entscheiden wird.
In der vergangenen Saison mussten sich die Gallier von der Alb nach einem ganz engen Spiel mit 24:25 geschlagen geben. Das Rückspiel in der Stuttgarter Porsche-Arena endete dank einer bärenstarken Abwehr und einem überragender Peter Johannesson im Tor mit einem 22:22-Unentschieden. Danach hatte es lange Zeit allerdings nicht ausgesehen, denn vor allem im ersten Durchgang war es ein Spiel: HBW vs. Jogi Bitter. Der Ex-Nationalspieler nagelte seinen Kasten förmlich zu und war für die Stuttgarter ein ganz starker Rückhalt. Einige der letzten Niederlagen des letztjährigen Aufsteigers, haben auch etwas mit seiner Verletzung zu tun. Ähnlich wie die Balinger, werden auch die Stuttgarter vom Verletzungspech verfolgt. Im Gegensatz zum HBW, der die Ausfälle versucht mit dem eigenen Nachwuchs zu kompensieren, haben die Stuttgarter mit Nachverpflichtungen reagiert. Bereits Anfang November holte Geschäftsführer Jürgen Schweikardt den türkischen Linkshänder Can Celebi von französischen Erstligisten Chartres MHB. Ihm folgten Torhüter Mihai Pop vom Champions-League Teilnehmer HCM Baia Mare aus Rumänien und seit dem Wochenende spielt auch Ex-Nationalspieler Dragos Oprea beim TVB.
Dass Derbys mit anderen Spielen kaum zu vergleichen sind und oft ihren eigenen Charakter haben, darüber muss man nicht lange diskutieren. Wenn es für beide Mannschaft dann auch noch um so viel geht, wie am Mittwochabend, ist man gerne geneigt, das Spiel zu etwas ganz Besonderem zu machen. „Klar, ist es von den Voraussetzungen her ein wichtiges Spiel“, macht Wolfgang Strobel auch keinen Hehl daraus, dass beide Mannschaften die Punkte unbedingt benötigen, aber aus seiner Sicht habe die Begegnung die gleiche Bedeutung wie andere Heimspiele gegen unmittelbare Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt auch. Für einen aus seiner Mannschaft hat das Spiel aber trotzdem eine etwas andere, eine besondere Bedeutung. Lars Friedrich, der vier Jahre lange in Stuttgart gespielt hat, ist heiß wie Frittenfett. Der Linkshänder, der in Stuttgart noch viele Freunde hat, wurde zum Ende der vergangenen Saison vom TVB ausgesondert, „was ich nicht so ganz nachvollziehen konnte“, erklärt Friedrich, dass er für Mittwoch besonders motiviert sei. Er weiß aber auch, was ihn und die Gallier von der Alb erwartet. „Die stehen mit dem Rücken zur Wand und uns erwartet ein heißer Fight und ein ganz harter Kampf“, prophezeit der „norddeutsche Schwabe“, dass es am Mittwochabend Abstiegskampf pur geben wird.
Das weiß natürlich auch HBW-Coach Rúnar Sigtryggsson, der nach der deutlichen Niederlage in Leipzig einigermaßen bedient war. „Derby ist Derby. Das merkt man schon im Umfeld und über die Wichtigkeit des Spiels müsse wir nicht diskutieren“, erklärt der Isländer in der Spieltagvorschau bei HBW.tv. Was er im Gespräch rückblickend zum Spiel in Leipzig und zum bevorstehenden Schwaben-Derby sonst noch zu sagen hatte, gibt es im nachfolgenden Video zu hören