Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Gallier von der Alb gelingt Befreiungsschlag in Lemgo

Mit einer unglaublich starken Leistung in der zweiten Halbzeit haben die Gallier von der Alb am Sonntagabend in der Lemgoer Lipperlandhalle den ersten Auswärtssieg geholt und sich zunächst einmal etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt verschafft. Mit großer Disziplin, einem ganz starken Martin Strobel und einem Tomáš Mrkva, der mit einer Quote von fast 40 Prozent das Torhüterduell klar für sich entscheiden konnte, hat der HBW Balingen-Weilstetten das hart umkämpfte Kellerduell mit 23:20(10:10) für sich entschieden. Während die Schwaben bei einer Niederlage auf einen Abstiegsplatz zurückgefallen wären, konnten sie sich mit dem ersten Auswärtssieg der Saison bis auf den Platz 13 vorschieben.

Vor Beginn der Partie in der Lemgoer Lipperlandhalle war klar, dass es gegen den Tabellennachbarn ein ganz schwerer Gang werden würde. Nach dem es in den vergangenen Wochen kurzfristig danach ausgesehen hatte, als ob sich die personelle Situation nach den zahlreichen Verletzungen Richtung Weihnachten bessern könnte, war HBW-Coach Rúnar Sigtryggsson für das Kellerduell gegen Lemgo erneut zum Improvisieren gezwungen. Nach dem Pascal Hens schon beim Aufwärmen vor dem Erlanger Spiel passen musste, weil die Bauchmuskulatur erneut Probleme bereitete, hatte es ihm Spiel gegen den Aufsteiger aus Franken auch Yves Kunkel erwischt. Der Balinger Top-Torschütze laboriert an einer Muskelverletzung und konnte die Reise nach Lemgo gar nicht erst antreten.

Den Hausherren waren die Balinger Probleme natürlich egal. Sie drückten von Anfang an mächtig aufs Tempo und bei den Schwaben war die Verunsicherung zu Beginn der Partie deutlich zu spüren. Martin Strobel hat zwar versucht, das Spiel in die Hand zu nehmen, aber so richtig geglückt ist ihm das zunächst nicht. Sein erster Wurf wurde eine sichere Beute des polnischen Nationaltorhüters Piotr Wyszomirski im Lemgoer Tor und im Gegenzug fiel prompt das 1:0. Der zweite Wurf des Balinger Spielmachers verfehlte das Lemgoer Gehäuse und Ex-Nationalspieler Rolf Hermann erzielte das 2:0. Auch der dritte Wurf des Balinger Angriffs wurde eine Beute des Lemgoer Torhüters und nach dem 3:0 drohte sogar ein kompletter Fehlstart, denn auch Lars Friedrich, der am Ende mit sieben Toren erfolgreichster Balinger Werfer war, verfehlte das TBV-Tor.

Als Siebenmeter-Töter Tomáš Mrkva allerdings den ersten Strafwurf unschädlich machen und Tim Nothdurft im Gegenzug das 1:3 erzielen konnte, war der Bann gebrochen. Jetzt war der HBW im Spiel, konnte zunächst aber nicht verhindern, dass Lemgo weiter in Führung blieb. Auch in der 24. Minute, beim Stande von 9:7, lagen die Hausherren noch in Front. Eine Doppelparade von Mrkva nutzte Martin Strobel aber zum 9:8 und als der tschechische Nationaltorhüter den nächsten Wurf unschädlich machte, war es Lars Friedrich der den Ausgleich erzielte. Der Ex-HBW‘ler Christoph Theuerkauf konnte den TBV nochmals in Führung bringen, aber wieder war es Martin Strobel der mit seinem nächsten Treffer den 10:10-Ausgleich und damit den Halbzeitstand herstellt.

Nach der Pause dann der nächste Schock für den HBW. Beim Versuch in der 34. Minute den 12:12-Ausgleich zu erzielen, ist er bei der Landung mit dem Fuß umgeknickt. Er musste längere Zeit behandelt werden und wurde danach in die Kabine gebracht. Seine Mannschaftskameraden waren allerdings nur kurzzeitig geschockt. Martin Strobel bekam als Spielmacher die Partie immer fester in Griff und HBW-Coach Sigtryggsson ließ sich immer wieder taktische Veränderungen einfallen, mit denen sich die Hausherren schwertaten. Nach dem Ausfall von Ilitsch ließ er unter anderem trotz der defensiven Lemgoer 6/0-Abwehr mit zwei Kreisläufern spielen und nachdem Lars Friedrich per Tempogegenstoß den 15:15-Ausgleich erzielt hatte, waren die Schwaben die klar bessere Mannschaft. Sie hatten das Spiel komplett gedreht und bei den Hausherren lief nur noch wenig zusammen.

Nach einer Auszeit konnten sich die Schwaben mit einem 6:1-Lauf bis auf 21:16 in der 51. Spielminute absetzen, aber durch war die Partie damit noch lange nicht. TBV-Trainer Florian Kehrmann probierte nochmals alles und beim HBW spürte man den Kräfteverschleiß. Die Konzentration ließ merklich nach. Die Aktionen im Angriff waren nicht mehr so zwingend und Lemgo bekam deutlich Oberwasser. Tor um Tor konnten die Hausherren verkürzen und in der 55. Minute beim Stande von nur noch 21:19 drohte die Partie erneut zu kippen. Ein Wurf von Friedrich wurde geblockt und Lemgo hatte die Chance zum Anschlusstreffer. Auf Torhüter Tomáš Mrkva war aber Verlass. Er krallte sich den Wurf der Lemgoer Tormaschine Rolf Hermann und blieb auch Sieger gegen Andrej Kogut. Tobias Wagner macht mit seinem Treffer zum 22:19 dann endgültig den Deckel auf die Partie. Der Treffer von Tim Nothdurft zum 23:19 und der letzte von Lemgo zum Endstand von 23:20 zählten nur noch für die Statistik.

Die Mannschaften

TBV Lemgo: Piotr Wyszomirski, Jonas Maier (TW); Anton Mansson 3, Andrej Kogut, Ionut Ramba 1, Dominik Ebner 1, Christoph Theuerkauf 2, Tim Hornke 4/2, Jonathan Stenbäcken 1, Rolf Hermann 4, Tom Skroblien, Azat Valiullin 1, Christian Klimek, Patrick Zieker 3;

HBW Balingen-Weilstetten: Tomas Mrkva 1, Peter Johannesson (TW); Christoph Foth 1, Tobias Wagner 1, Matthias Flohr 1, Jannik Hausmann 1, Lars Friedrich 7/1, Tim Nothdurft 5, Martin Strobel 3, Markus Stegefelt 2, Sascha Ilitsch 1, Davor Dominikovic, Jan Remmlinger;

Strafwürfe

TBV 5/2, HBW 5/2;

Zeitstrafen

TBV 3, HBW 4;

Nächstes Spiel

HBW Balingen-Weilstetten – Rhein-Neckar-Löwen, Samstag, 10. Dezember, 19 Uhr SparkassenArena.

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