Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Gallier von der Alb gehen erneut leer aus

Aus den anvisierten zwei Punkte aus den Februarspielen ist es für den HBW Balingen-Weilstetten nichts geworden. Mit der 22:26(8:11)-Niederlage gegen den VfL Gummersbach haben die Gallier von der Alb das vierte Spiel in Folge seit Beginn der Rückrunde verloren und bleiben damit weiterhin auf einem Abstiegsplatz. Die Schwaben haben überaus nervös begonnen und hatten bis kurz vor der Halbzeitpause überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel. Als sie im zweiten Durchgang auf Augenhöhe mit den Gästen agierten, reichten zwei, drei kleine Fehler und schon war das Spiel weg. Der VfL zog den Kopf aus der Schlinge und konnte zwei wichtige Punkte mit nach Hause nehmen. Die Balinger stehen damit mehr denn je mit dem Rücken zur Wand zumal die Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt immer weiter punktet.

„Ich bin enttäuscht und auch sauer über die Art und Weise wie wir das Spiel heute angegangen sind“, machte HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel in der abschließenden Pressekonferenz aus seinem Frust kein Geheimnis. Jeder habe gewusst, wie wichtig das Spiel ist und er habe sich deshalb gewundert, dass gleich im ersten Angriff ein Gegenspieler ohne jeglichen Körperkontakt durch die Abwehr marschieren konnte. Und genau dieser Angriff war dann über weite Strecken auch symptomatisch für den Verlauf der ersten Hälfte. Der Angriff blieb blass und schaffte es so gut wie nie, die bewegliche 6/0-Abwehr des VfL in Verlegenheit zu bringen. So mussten sich die HBW-Angreifer die schwierigen Würfe über den Block nehmen und das funktionierte nur selten. Schnell lagen die Hausherren mit 1:4 zurück und die Balinger Neuverpflichtung Viachaslau „Slava“ Saldatsenka konnte einem bei seinem Debüt im HBW-Gehäuse richtig leidtun. Er hatte bei den Würfen nicht den Hauch einer Chance.

Beim 3:6 nach etwas mehr als einer Viertelstunde, versuchte HBW-Coach Rúnar Sigtryggsson seine Jungs in einer Auszeit nochmals neu einzustellen. Das hatte zunächst auch Erfolg, denn Lars Friedrich und Yves Kunkel gelangen die Anschlusstreffer zum 5:6. Es war aber nur ein kurzes Strohfeuer und ziemlich schnell erloschen. Der Altmeister zog die Zügel an und mit einem 4:0-Lauf auf 5:10 davon. Nach der zweiten Auszeit des Isländers und einer weiteren von Gäste-Coach Emir Kurtagic waren die Gallier von der Alb aber plötzlich im Spiel. Mit nur noch drei Toren Rückstand ging es beim Stande von 8:11 in die Kabinen und aus dieser kamen die Schwaben wie verwandelt. Nach Toren von Martin Strobel und Yves Kunkel zeigte die Spielstandsanzeige nur noch einen Ein-Tore-Rückstand. Es stand 10:11 und die ausverkaufte SparkassenArena machte ihrem Namen „Hölle Süd“ mal wieder alle Ehre.

Als Matti Flohr in Unterzahl das 12:12 erzielte stand das Spiel tatsächlich auf der Kippe. Der Altmeister wankte, fiel aber nicht, weil es den Hausherren trotz einiger Möglichkeiten nicht gelungen ist, selber in Führung zu gehen. Gummersbach schaffte es immer wieder mit einem Treffer in Führung zu gehen. Der VfL profitierte in dieser Phase auch von ein paar strittigen Entscheidungen der beiden Unparteiischen zu Ungunsten des HBW. Bis zum 16:17 in der 43. Minute war die Partie völlig offen. Jetzt wollten die Gallier von der Alb aber zu viel. Sie drückten aufs Tempo, verloren die Übersicht und die Gummersbacher waren abgezockt genug, die technischen Fehler der Hausherren zu nutzen. Drei Ballverluste im Angriff, drei schnelle Gegentore und ein verwandelter Strafwurf und schon war der VfL wieder auf 16:20 davongezogen. Zwölf Minuten vor Spielende war das schon mehr als nur eine Vorentscheidung, zumal auch die dritte Auszeit von HBW-Coach Sigtryggsson ins Leere ging.

Die letzte Chance dem Spiel vielleicht doch noch eine Wendung zu geben, hatte der siebenfache Torschütze Yves Kunkel. Fünf Minuten vor dem Schlusspfiff, beim Stande von 19:23 entschieden die beiden Unparteiischen auf Strafwurf für den HBW und Kunkel, der zuvor vom Strich bereits drei Mal erfolgreich war, trat erneut gegen Carsten Lichtlein an. Mit einer Wurftäuschung brachte er den Routinier aus dem Gleichgewicht und als dieser schon fast auf dem Hosenboden saß, wollte Kunkel den Ball schnell unter der Latte ins Netz befördern, zielte aber zu hoch und die Kugel blieb an der Latte hängen. Im Gegenzug besorgte Julius Köhn mit seinem elften Treffer die Entscheidung. Der Rest bis zum Endstand von 22:26 war nur noch für die Statistik.

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Viachaslau Saldatsenka, Peter Johannesson (TW); Felix König, Christoph Foth, Tobias Wagner 2, Matthias Flohr 2, Jannik Hausmann 2, Lars Friedrich 3, Tim Nothdurft, Martin Strobel 1, Yves Kunkel 7/3, Markus Stegefelt 4, Sascha Ilitsch 1, Davor Dominikovic;

VfL Gummersbach: Carsten Lichtlein, Matthias Puhle (TW); Tobias Schroeter 1, Simon Ernst 4, Christoph Schindler 1, Julius Kühn 11/4, Florian Baumgärtner 2, Kévynn Nyokas 2, Evgeni Pevnov, Kevin Schmidt 2, Florian von Gruchalla 3, Alexander Becker, Andreas Schröder;

Strafwürfe

HBW 4/3, VfL 4/4;

Zeitstrafen

HBW 5, VfL 4;

Nächstes Spiel:

TSV Hannover-Burgdorf – HBW Balingen-Weilstetten, Samstag, 4. März, 19 Uhr, Swiss-Life-Hall in Hannover.

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