Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Punkteteilung zwischen HBW und dem Dessau-Roßlauer HV
Die Gallier von der Alb kehren mit einem Teilerfolg von ihrem Auswärtsspiel in Dessau auf die Schwäbische Alb zurück. In einem Spiel mit vielen Zeitstrafen und einer direkten Roten Karte für den Balinger Allrounder Matti Flohr lag der HBW über weite Strecken der Partie deutlich im Rückstand. In der Schlussviertelstunde konnten sie diesen aber sukzessive verkürzen, führten neun Sekunden vor Schluss sogar mit einem Treffer, aber Dessau konnte mit dem Schlusspfiff den Ausgleich erzielen. Überragender Akteur auf Balinger Seite war Gregor Thomann der bei 13 Versuchen 13 Mal erfolgreich war.
Die Reise in den Osten der Republik zu den „Beavers“ nach Dessau war wieder eine Fahrt ins Ungewisse. Nach der heftigen Niederlage gegen Coburg wusste niemand wo die Rúnar-Truppe bei Auswärtsspielen steht und außerdem war die Vorbereitung in der vergangenen Woche alles andere als optimal. Zeitweise haben dem HBW-Coach verletzungsbedingt bis zu acht Spieler im Training gefehlt, aber bis auf Jannik Hausmann waren in Dessau dann doch alle dabei. Die Balinger Mannschaft kam recht gut ins Spiel und konnte zunächst einmal in Führung gehen. Nach dem 3:2 durch den 13-fachen Torschützen Gregor Thomann erkämpfte sich die Balinger Abwehr den Ball und Tim Nothdurft erhöhte per Tempogegenstoß auf 4:2 aus Sicht des HBW. Nach einem weiteren Fehlwurf der Hausherren, die in der hitzigen Atmosphäre der Anhalt-Arena deutlich nervöser begannen als die Gäste aus dem Schwäbischen, hatte Jona Schoch sogar die Möglichkeit auf drei Tore zu erhöhen. Er scheiterte allerdings am Dessauer Torhüter und im Gegenzug verkürzten die Hausherren per Strafwurf auf 4:3.
Nach zehn Minuten kam Dessau besser ins Spiel und nach zwei Fehlwürfen der Balinger hatten sie das Spiel gedreht. Jetzt hatten die „Beavers“ die Halle dort, wo sie sie haben wollten. Wie groß der Druck auf die Balinger wurde, zeigte sich beim 7:6. Mit einem Mann mehr auf dem Platz patzten sie gleich zweimal in Folge und Dessau erhöhte auf 8:6. Hätte Matti Flohr nicht noch einen Wurf geblockt, wäre der Rückstand möglicherweise noch größer geworden. Das passierte wenig später dann doch. Nach einer weiteren Parade ihres Torhüters erhöhte der HV auf 9:6. Obwohl Thomann (2 Mal) und Martin Strobel nochmals auf 9:9 ausgleichen konnten, stand es zur Halbzeitpause wieder 14:11 für die Hausherren.
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte fanden die Balinger nicht zu ihrem gewohnten Spiel. Immer wieder blieben sie in der rustikalen Abwehr der Hausherren hängen und was doch noch durchkam, wurde viel zu oft eine Beute des Dessauer Torhüters. Was in der Phase hinzukam, war der nicht konsequente Rückzug der Balinger. So kassierten sie viel zu viele Treffer im Tempogegenstoß bzw. aus der ersten und zweiten Welle heraus und die beiden Balinger Torhüter hatten gegen die Würfe der Hausherren nur wenig Chancen. In der 42. Spielminute soll dann Matti Flohr seinen Gegenspieler bei einem Abwehrversuch dann auch noch im Gesicht getroffen haben und wurde von den beiden Unparteiischen mit einer direkten Roten Karte vorzeitig zum Duschen geschickt.
In Überzahl erhöhte der Dessau-Roßlauer HV wieder auf 20:16 und die Balinger gerieten immer weiter auf die Verliererstraße. Das sah auch ihr Trainer so und er legte die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch. Die Auszeit war genau richtig. Nach dem 21:17 war es Gregor Thomann der die Schwaben wieder in Schlagdistanz und Dessauer ins Grübeln brachte. Mit einem lupenreinen Hattrick innerhalb von zwei Minuten verkürzte er auf 21:20 und nach einer Parade von HBW-Torhüter Marouèn Maggaiz traf Lars Friedrich zum 21:21.
In den letzten zehn Minuten stand das Spiel auf Messers Schneide. Dessau legte vor und die Gallier von der Alb glichen aus. Die Partie wurde hitziger und die Zuschauer machten immer mehr Druck. Es hielt sie kaum noch auf ihren Sitzen, vor allem als ihre Mannschaft nach einem Strafwurf in der 54. Minute wieder mit zwei Treffern führte. Es stand 26:24. Vier Minuten vor dem Schlusspfiff schickten die Unparteiischen beim Stand von 27:25 erneut einen Dessauer für zwei Minuten auf die Bank und ernteten dafür lautstarke „Schieber-Ruf“. Gregor Thomann war das egal. Er drehte mit seinem nächsten Hattrick die Partie. Neun Sekunden vor Spielende stand es 28:27 für die Gallier von der Alb. Den finalen Dessauer-Freiwurf konnte die Abwehr aber nicht blocken und Tomáš Mrkva auch nicht halten und so konnten die Hausherren doch noch den Ausgleich feiern.
Nach der Führung Sekunden vor dem Schlusspfiff waren die Balinger sichtlich enttäuscht, denn mit etwas Glück wäre der Sieg möglich gewesen, aber nimmt man den gesamten Spielverlauf ist es eher ein Punktgewinn.
Die Mannschaften
Dessauer-Roßlauer HV: Phil Dohler, Philip Ambrosius (TW); Tomas Pavlicek 5/2, Marek Vanco 2, Vincent Sohmann 6/3, Florian Pfeiffer 2, Libor Hanisch 3, Johannes Wasielewski 5, Daniel Schmidt, Jonas Honicke, Jakub Stryc, Tom Hanner, Justin Lee Milkow, Jan Zahradnicek, Max Scheithauer 5;
HBW Balingen-Weilstetten: Marouèn Maggaiz, Tomas Mrkva (TW); Simen Schønningsen, Christoph Foth 1, Tobias Wagner 1, Matthias Flohr, Gregor Thomann 13/5, Lars Friedrich 4, Tim Nothdurft 1, Daði Runarsson 2, Oddur Grétarsson, Martin Strobel 5, Markus Stegefelt, Jona Schoch, Valentin Spohn 1;
Strafwürfe
Dessau 7/2, HBW 5/5;
Zeitstrafen
Dessau 7, HBW 5;
Nächstes Spiel
HBW Balingen-Weilstetten – ThSV Eisenach, Freitag, 29. September, 19:45 Uhr, SparkassenArena in Balingen.