Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Schwierige Aufgabe nach dem Trainerwechsel
Nach der kurzen Länderspielpause geht es in der Meisterschaftsrunde mit Vollgas weiter. Für die Gallier von der Alb steht das nächste Heimspiel auf dem Plan – ein Heimspiel, das in jeder Hinsicht anders ist, als alle bisherigen im Verlaufe der Saison. Das Spiel gegen die HSG Konstanz ist zum einen ein Derby und zum anderen, das erste Spiel seit dem Trainerwechsel vor etwas mehr als einer Woche. Spielbeginn in der Balinger SparkassenArena ist am Samstag, 4. November, um 19 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Ronny Dedens und Nico Geckert aus Magdeburg.
Nach der heftigen Niederlage vor zwei Wochen beim ASV Hamm-Westfalen haben die HBW-Verantwortlichen ziemlich schnell und konsequent reagiert. Nur drei Tage nach der ernüchternden Niederlage wurden der bisherige HBW-Coach Rúnar Sigtryggsson und sein Co-Trainer Ecki Nothdurft mit sofortiger Wirkung von ihren Ämtern freigestellt und noch am selben Tag Jens Bürkle als neuer Chef-Coach vorgestellt. „Die Mannschaft und auch einzelne Spieler haben sich in den zurückliegenden Wochen und Monaten nicht so entwickelt, wie wir uns das vorgestellt haben,“ sah man sich bei den Gallier von der Alb zum Handeln gezwungen, zumal Sigtryggsson intern bereits mitgeteilt hatte, dass er den HBW am Saisonende verlassen wird.
Mit Jens Bürkle haben die Balinger einen Trainer unter Vertrag genommen, der die meiste Zeit während seiner aktiven Karriere beim HBW unter Vertrag gestanden und der die Attribute der Gallier von der Alb verinnerlicht hat. Er soll das HBW-Schiff wieder auf Kurs bringen, wobei der Sportwissenschaftler weiß, dass das nicht einfach wird. „Wir haben hier in Balingen ein paar tolle Jahre erlebt und der Verein ist für mich eine Herzensangelegenheit“, hat sich der neue Balinger Chef-Coach nach guten Gesprächen mit den Verantwortlichen relativ schnell entschieden „wohlwissend, dass die Aufgabe in den nächsten Wochen und Monaten brutal schwierig wird“, warnte er bei seiner Vorstellung vor überzogenen Erwartungshaltungen.
Schwierig ist die Aufgabe für den neuen HBW-Coach nicht nur deshalb, weil er die Verantwortung so kurzfristig übernehmen musste, sondern auch deshalb, weil ihm in der vergangenen Woche gleich sechse Spieler gefehlt haben, die mit ihren jeweiligen Nationalmannschaften unterwegs waren. Die sind erst Anfang dieser Woche wieder zur Mannschaft hinzugestoßen. Während von denen sich aber offensichtlich keiner verletzt hat, macht sich der neue HBW-Coach Sorgen um seinen Top-Torschützen im rechten Rückraum. Linkshänder Lars Friedrich hat sich bereits im Spiel gegen Coburg eine Fingerverletzung zugezogen, mit der es sich bis jetzt durch Spiel und Training geschleppt hat. „Jetzt hat er im Training erneut einen Schlag auf den Finger bekommen und wir müssen erst einmal alle weiteren Untersuchungen abwarten“, will Bürkle im Moment noch keine Prognose wagen. Seine Tendenz geht aber eher in die Richtung, dass Friedrich die nächsten Spiele pausieren muss.
Das wäre umso bitterer, weil jetzt die ganz wichtigen Spiele gegen Mannschaft von der oberen Tabellenhälfte kommen. Da gehört die HSG Konstanz zwar nicht dazu, aber es ist ein Derby und die stehen immer unter einem anderen Stern und obwohl die beiden Mannschaften zuletzt 2004, ebenfalls in der 2. Handball-Bundesliga, aufeinandergetroffen. Für Statistiker: Beide Spiele konnten die Gallier von der Alb für sich entscheiden. In der Längenfeldhalle in Balingen endete das Spiel 24:18 und in Konstanz 21:25. Das Besondere an diesem Derby sind also nicht die letzten Ergebnisse, sondern die Tatsache, dass in den letzten Jahren einige Spieler hin und her gewandert sind. In der vergangenen Saison hatte die HSG Konstanz mit Gregor Thomann und Fabian Schlaich eine recht erfolgreiche Balinger-Flügelzange. Am Kreis war mit Simon Flockerzieh ebenfalls ein Ex-HBW’ler aktiv und auch Spielmacher Matthias Stocker stand einige Jahre im Nachwuchskader der Gallier von der Alb. In dieser Saison steht mit Schlaich allerdings nur noch ein ehemaliger Balinger im HSG-Kader. Flockerzieh hat seine Handballschuhe an den Nagel gehängt und auch Stocker ist nicht mehr als Spieler aktiv. Er ist allerdings in Konstanz geblieben und ist erfolgreicher Trainer der Nachwuchsmannschaft und Gregor Thomann hat den Weg wieder zurück in seine Heimat gefunden.
Wie der HBW-Coach den kommenden Gegner einschätzt, was er von seiner Mannschaft am Samstag erwartet, hat Jens Bürkle im Interview HBW.tv erzählt.