Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Der VfL Eintracht Hagen will gegen den Favoriten punkten
Nach dem Auftakt nach Maß gegen den TUSEM Essen müssen die Gallier von der Alb jetzt reisen. Am zweiten Spieltag in der 2. Handball-Bundesliga steht das Auswärtsspiel beim VfL Eintracht Hagen auf dem Programm. Spielbeginn in der Arena am Ischeland ist am kommenden Samstagabend, 2. September, um 19:30 Uhr. Die Leitung der Partie hat das Brüderpaar Ramesh und Suresh Thiyagarajah aus Gummersbach.
Der Aufsteiger aus der 3. Liga West hat sein erstes Spiel am vergangenen Wochenende beim TV Emsdetten mit 33:28(16:14) verloren und brennt jetzt dem Heimauftakt entgegen. Als Zweiter der 3. Liga West hat sich die Eintracht nach dem Abstieg vor einem Jahr über die Relegation wieder erfolgreich in das Bundesliga-Unterhaus zurückgekämpft. Einen erneuten Abstieg soll es nicht geben. Dafür haben sich die Südwestfalen markant verstärkt. Vor allem die Verpflichtung des polnischen Nationalspielers Bartosz Konitz hat vor knapp zwei Monaten für Aufsehen gesorgt. „Man kann schon sagen, dass das unser Königstransfer ist“, freute sich Eintracht-Trainer Niels Pfannenschmidt als die Unterschrift unter dem Vertrag in trockenen Tüchern war. Der 1,97 m große Rechtshänder ist von Haus aus eigentlich Spielmacher, kann aber auch – wen wundert es bei dem Gardemaß – im linken Rückraum spielen. Der 71-fache Nationalspieler soll mit seiner Erfahrung die Rolle des Leitwolfs im neuformierten Zweitliga-Kader übernehmen.
Nicht viel weniger spektakulär war die Verpflichtung von Torhüter Dragan Jerkovic. Der Kroate spielt zuvor vier Jahre lang beim Erstligisten TVB 1898 Stuttgart und hatte maßgeblichen Anteil am Aufstieg der Bittenfelder vor drei Jahren. Neben vielen Unbekannten treffen die Balinger mit Dragan Tubic auf einen ehemaligen HBW’ler. Der sympathische Rechtsaußen wechselte nach Hagen in zweite Liga, als sein Vertrag in Balingen nicht mehr verlängert wurde. Dort gilt er zwischenzeitlich als Leistungsträger und wurde am ersten Spieltag schmerzlich vermisst. „Tuba“ hatte sich eine leichte Bauchmuskelverletzung zugezogen und musste gegen Emsdetten passen. Gegen seine früheren Mannschaftskollegen will er aber unbedingt dabei sein und auch die Hagener Fans hoffen auf die Rückkehr des Serben.
Dass die Gallier von der Alb den Aufsteiger auf gar keinen Fall unterschätzen sollten, hat der Auftritt der Eintracht im DHB-Pokal gezeigt. Im Eingangsturnier trafen sie auf den SC DHfK Leipzig und der Erstligist hatte mit den Grüngelben seine liebe Not. Angetrieben von Spielmacher Konitz lag lange Zeit eine kleine Sensation in der Luft. Leipzig lag zeitweise mit drei Treffer im Rückstand. Erst in den letzten zwei Minuten wendete sich das Blatt und Leipzig konnte das Spiel mit zwei Toren für sich entscheiden. Getragen wurde der VfL vor allem von der Stimmung in der heimischen Halle und vor der hat auch HBW-Coach Rúnar Sigtryggsson einen Heidenrespekt. „In Hagen herrscht noch die Euphorie vom Aufstieg, das hat man im Pokalspiel gesehen. Sie hätten den Sieg gegen Leipzig verdient gehabt“, weist der Isländer unter anderem darauf hin, dass die Aufsteiger aus den dritten Ligen in dieser Saison keine gewöhnlichen Aufsteiger seien.
Für den HBW-Coach ist die Fahrt nach Hagen so ein bisschen die Fahrt ins Ungewisse. Während er personell bisher nicht klagen kann – möglicherweise kann sogar Simen Schønningsen zum ersten Mal mit eingreifen – weiß er trotz des deutlichen Heimerfolges gegen den TUSEM Essen noch nicht so richtig wo sein Mannschaft vor allem bei den Auswärtsspielen steht. Im letzten Jahr war die katastrophale Auswärtsbilanz mit ein Grund für den Abstieg. Insofern kommt dem Spiel in der Arena am Ischeland eine ähnliche Bedeutung zu, wie dem Auftakt vor einer Woche in der Balinger SparkassenArena. Wie der HBW-Coach diesen Heimauftakt rückwirkend beurteilt und wie er die Chancen gegen den VfL Eintracht Hagen einschätzt, hat er in der Spieltagvorschau bei HBW.tv erzählt und die gibt es wie immer im nachfolgenden Video