HBW bleibt zu Hause weiter ohne Punktverlust
Blitzstart und starkes Ende bringen zwei Punkte
Dank eines starken Spielbeginns und einer souveränen, abgeklärten Schlussphase blieb der HBW Balingen-Weilstetten auch im 24. Heimspiel in Folge ohne Punktverlust und behielt gegen Aufsteiger TSV Bayer Dormagen mit 32:23 (15:10) die Oberhand. Obwohl die Gäste zwischenzeitlich bis auf zwei Tore verkürzen konnten, fingen sich die Balinger doch wieder rechtzeitig und fuhren letztendlich einen verdienten Sieg ein.
Der HBW legte zu Beginn des Spiels los wie die Feuerwehr. Aggressiv und schnell auf den Beinen, erzwangen die Schwaben in Zusammenarbeit mit Goalie Tomáš Mrkva immer wieder Fehlwürfe der Gäste. Nach Ballgewinn starteten die „Gallier von der Alb“ dann sofort im Express-Tempo nach vorne und erzielten so ein ums andere Mal Tore durch Tempogegenstöße. Ehe Dormagen so richtig im Spiel angekommen war, stand es nach fünf Minuten bereits 5:1 für die Hausherren. Auch eine Auszeit von Gäste-Trainer Dusko Bilanovic verpuffte zunächst, sodass der HBW auf 8:1 erhöhen konnte.
Danach kam Dormagen etwas besser ins Spiel. Zwar stand das HBW-Bollwerk in der Defensive weiterhin massiv und dicht gestaffelt, doch auch die Gäste fanden vor dem eigenen Tor nun Lösungen gegen die Angriffsvariationen des Tabellenführers. Wirklich in Gefahr geriet der Vorsprung der Bürkle-Sieben zwar zunächst nicht, trotzdem nahm der HBW-Coach nach 15 Minuten beim Stand von 10:4 seine erste Auszeit.
Bürkle stellte sein Team taktisch um, ließ nun mit drei Rechtshändern im Rückraum agieren und tauschte auch auf den Außenpositionen und am Kreis erstmals aus, um den Akteuren, die bisher auf der Platte standen, mit Blick auf den zweiten Teil des Doppelspieltages am Sonntag in Hüttenberg eine erste Verschnaufpause zu geben. Allerdings hatten die personellen Wechsel auch einen kleinen Bruch im Spiel der Gallier zur Folge, wie Bürkle später in der Pressekonferenz feststellte: „Ich hatte schon gehofft, dass diejenigen, die reinkamen, uns mehr geben. Das haben wir in der Phase nicht hinbekommen.“
Aus dieser schwächeren Phase ergab sich ein 0:4-Lauf für den Gast aus Dormagen, die damit plötzlich wieder auf 12:8 herankamen und neuen Mut schöpften. Erst Tim Nothdurft erlöste mit seinem Treffer die Hausherren ein wenig. Bis zum Pausenpfiff konnte der HBW letzten Endes ein 15:10 mit in die Kabine nehmen, musste allerdings kurz vor Ende des ersten Durchgangs noch zwei Zeitstrafen hinnehmen.
In doppelter Unterzahl ging es also nun für die Balinger in den zweiten Durchgang, der bei weitem nicht so rasant losging wie der erste. Vielmehr knüpfte Dormagen an seine Leistungssteigerung vom Ende der ersten Halbzeit an und verkürzte den Vorsprung weiter. Der HBW brauchte bis zur 35. Spielminute, ehe Gregor Thomann per Siebenmeter den ersten HBW-Treffer des zweiten Durchgangs erzielte und das Ergebnis wieder auf 16:12 schraubte.
So richtig in Fahrt wie zu Spielbeginn kamen die Gallier trotzdem erstmal nicht mehr. Dormagen hängte sich nun an die Fersen der Gastgeber und ließ sich nicht abschütteln, kam zwischenzeitlich beim 16:14 wieder bis auf zwei Tore an den HBW heran. Auch die dritte Zeitstrafe gegen Dormagens Patrick Hüter und die damit verbundene Hinausstellung tat dem Spiel der Gäste keinen Abbruch.
Doch wie schon so oft in dieser Saison, bewies das junge Team von Trainer Jens Bürkle in der entscheidenden Phase des Spiels Nervenstärke. Angeführt von den in dieser Phase starken Saueressig, Niemeyer und Thomann legten die Schwaben nun wieder eine Schippe drauf und konnten sich wieder etwas mehr absetzen. Der endgültige mentale Dosenöffner kam in der 45. Spielminute, als Jona Schoch auf Vorlage von Thomann per Kempa-Trick wieder auf 23:18 erhöhte und so Halle und Teamkollegen durchatmen ließ. Schoch war es auch, der fünf Minuten später per Wurf-Hammer aus dem Rückraum das 26:20 erzielte und so für die Vorentscheidung sorgte.
Von diesem Rückstand erholten sich die Gäste nicht mehr, die nun auch etwas müde wirkten und dem Tempo des Spiels nicht mehr folgen konnten. Der HBW nutzte das, beflügelt von diesem Befreiungsschlag, und baute den Vorsprung bis zum Spielende noch auf neun Tore aus. „Wir sind super ins Spiel gekommen und haben dann irgendwie ein bisschen den Faden verloren. Ein Stück weit müssen wir uns da schon an die eigene Nase fassen, dass wir unsere Chancen nicht konsequenter genutzt haben und in der Abwehr einige Abstimmungsprobleme hatten. Aber am Ende des Tages haben wir es glaube ich ganz gut nach Hause geschaukelt und deshalb können wir durchaus zufrieden sein. Aber der Blick geht jetzt schon wieder in Richtung Hüttenberg. Da brauchen wir die nächsten zwei Punkte, um den heutigen Sieg zu vergolden“, konstatierte Rechtsaußen Jannik Hausmann nach dem Spiel.
Der HBW marschiert durch den Sieg weiter vorne weg in der Tabelle, gefolgt vom HSC Coburg und der HSG Nordhorn-Lingen, die beide ebenfalls ihre Spiele an diesem Freitag für sich entscheiden konnten. Bereits am Sonntag müssen die „Gallier von der Alb“ dann zum zweiten Teil des Doppelspieltages beim TV 05/07 Hüttenberg antreten.
HBW Balingen-Weilstetten: Tomáš Mrkva, Vladimir Božić (TW); René Zobel, Marcel Niemeyer 5, Matthias Flohr, Jannik Hausmann 1, Gregor Thomann 7/3, Lars Friedrich, Tim Nothdurft 1, Benjamin Meschke, Oddur Grétarsson 6/1, Niklas Diebel, Juan de la Peña 1, Jona Schoch 6, Diogo Oliveira 2, Lukas Saueressig 3
TSV Bayer Dormagen: Matthias Jan Broy, Sven Bartmann 1 (TW); Joshua Reuland 2, Nico Pyszora, Daniel Eggert 1, Carl Löfström 2, Ian Hüter, Nuno Rebelo 5, Benjamin Richter 1/1, Patrick Hüter, Eloy Morante Maldonado 3, Lukas Stutzke 2, Tim Roman Wieling 6/2
Strafwürfe: HBW 4/5 – TSV 3/3
Zeitstrafen: HBW 5 – TSV 5
Disqualifikationen: Patrick Hüter (TSV Bayer Dormagen, Rote Karte wegen dritter Zwei-Minuten-Zeitstrafe, 46. Minute)
Nächstes Spiel: TV 05/07 Hüttenberg vs. HBW Balingen-Weilstetten am Sonntag, 28. April 2019, 17:00 Uhr, im Sportzentrum Hüttenberg.