Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Packender Schlagabtausch endet mit gerechtem Remis
In einer hochdramatischen und völlig ausgeglichenen Begegnung trennten sich der HSC 2000 Coburg und der HBW Balingen-Weilstetten mit einem völlig gerechten 28:28(17:17)-Unentschieden. Beide Teams kämpften um jeden Zentimeter Boden und boten den 3002 Zuschauer in der HUK-Coburg Arena ein fantastisches Handballspiel, das den hohen Erwartungen vollauf gerecht wurde. Mit dem Punktgewinn haben die Gallier von der Alb die Tabellenspitze erfolgreich verteidigt und den Drei-Punkte-Vorsprung auf Coburg gewahrt.
„Ich bin mit dem Einsatz und wie die Mannschaft heute hier aufgetreten ist, sehr zufrieden“, war HBW-Trainer Jens Bürkle nach dem Schlusspfiff mit dem Ergebnis und dem Punktgewinn mehr als einverstanden. Was seine Freude allerdings etwas trübte, war die Tatsache, dass er kurz vor Spielbeginn auf Lukas Saueressig verzichten musste. Der Balinger Spielmacher hatte sich schon in der vergangenen Woche mit Schmerzen im Fuß rumgeplagt und trotz aller Bemühungen der physiotherapeutischen Abteilung musste er kurz vor Spielbeginn beim Aufwärmtraining passen. „Da haben uns dann schon etwas die Optionen gefehlt und schon deshalb bin ich mit dem, was die Mannschaft gespielt hat, mehr als zufrieden“, wies der Sportwissenschaftler daraufhin, dass es noch nicht vielen Mannschaften gelungen sei, in Coburg zu punkten.
Trotz des Ausfalls von Saueressig rissen die Schwaben das Spiel von Anfang an an sich und legten bis zur fünften Spielminute auf 1:4 vor. Die Hausherren, denen bis dahin noch nicht so viel gelungen war, kämpften sich mit viel Ehrgeiz und Einsatz in die Partie hinein und weitere fünf Minuten später war beim Stande von 6:6 wieder alles ausgeglichen. Mit Unterstützung der Halle nahmen die Coburger jetzt das Heft in die Hand und beim Tabellenführer aus Balingen, begann der Motor etwas zu stottern. Zum einen fehlte es am schnellen Rückzug und zum anderen bekam die Abwehr weder den Coburger Rückraum noch den Kreis kontrolliert. Hinter der löchrigen Abwehr hatten zunächst Torhüter Tomáš Mrkva und später Vladimir Božić wenige Möglichkeiten sich auszuzeichnen und beim 12:9, das der Ex-Balinger Florian Billek per Strafwurf erzielte, hatte Coburg das Geschehen scheinbar völlig unter Kontrolle.
Eine Zeitstrafe für den wurfgewaltigen Anton Prakapenia in der 21. Spielminute nutzten die Schwaben, um den Coburger Vorsprung aufzuarbeiten. Jona Schoch schnürte einen Dreierpack und beim 14:14 waren wieder beide Mannschaften gleichauf. Auch beim Pausenpfiff stand mit 17:17 ein Gleichstand auf der Anzeigentafel.
Die Gallier von der Alb hatten zu Beginn der 2. Hälfte den Vorteil, dass sie Anwurf hatten und zudem in Überzahl waren, weil der Coburger Marcel Timm kurz vor der Halbzeitpause eine Zeitstrafe kassierte. Balingen nutzte den Vorteil und legte nach Wiederanpfiff auf 17:19 vor. Beim 19:21 und zwei Paraden von Torhüter Tomáš Mrkva verpasste es der Tabellenführer, seinen Vorsprung auf drei Treffer auszubauen. „Da haben wir es nicht geschafft, eine kleine Vorentscheidung herbeizuführen“, trauerte HBW-Trainer Bürkle den zwei, drei Möglichkeiten nach, die seine Jungs zwischen der 35. und 38. Minute haben liegen gelassen.
Es blieb bis in die Schlussphase eine ganz enge Kiste und nach dem 23:23-Ausgleich durch Florian Billek war die Spannung nicht mehr zu überbieten. „Wenn auch von den beiden Mannschaften keine gewonnen hat, dann waren es aber auf jeden Fall die Zuschauer, egal in welchem Trikot“, brachte es HSC-Trainer Jan Gorr nach dem Spiel auf den Punkt und sein Gegenüber Jens Bürkle war in dieser Phase besonders stolz auf seine Mannschaft, weil sie dem Druck der Coburger und der Halle stand gehalten hat und immer wieder einen Treffer vorlegen konnte. Dass es dann in den letzten vier Minuten ausgerechnet der Ex-Balinger Patrick Weber war, der seit seinem Wechsel nach Coburg viel Kritik hat einstecken müssen und bereits als Fehleinkauf abgestempelt wurde, der drei Mal für den HSC den Ausgleich erzielte, verlieh dem Remis eine besondere Note. Gleiches blieb Romas „Kiwi“ Kirveliavicius mit einem direkten Freiwurf nach dem Schlusspfiff an seiner alten Wirkungsstätte leider verwehrt.
Die Mannschaften
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Konstantin Poltrum (TW); Markus Hagelin 1, Max Jaeger 3, Lukas Wucherpfennig, Felix Sproß 1, Sebastian Weber 6, Anton Prakapenia 6, Florian Billek 6/5, Marcel Timm 1, Jakob Knauer 1, Pontus Zetterman, Patrick Weber 4, Christoph Neuhold;
HBW Balingen-Weilstetten: Tomáš Mrkva, Vladimir Božić (TW); René Zobel 3, Marcel Niemeyer 3, Romas Kirveliavicius 3, Matthias Flohr 1, Jannik Hausmann 1, Gregor Thomann, Lars Friedrich 3, Tim Nothdurft, Benjamin Meschke, Oddur Grétarsson 8/4, Juan De La Peña 2, Jona Schoch 4, Diogo Oliveira, Lukas Saueressig;
Strafwürfe
HSC 5/5, HBW 4/4;
Zeitstrafen
HSC 4, HBW 3;
Nächstes Spiel
HBW Balingen-Weilstetten – TUSEM Essen, Samstag, 18. Mai, 19 Uhr, SparkassenArena in Balingen.