"Gallier von der Alb" gewinnen auswärts in Hagen

HBW-Serie geht dank knappem Sieg weiter

In einem über 60 Minuten ausgeglichenen und spannenden Handball-Spiel konnte der HBW Balingen-Weilstetten beim VfL Eintracht Hagen einen knappen 25:24 (11:12) – Auswärtssieg einfahren und so seine Serie auf acht Siege in Folge in der 2. Handball-Bundesliga ausbauen. Dabei sah es lange so aus, als könnte der Tabellen-12. aus Hagen den Schwaben zumindest einen Punkt abringen. Letztendlich behielten die „Gallier von der Alb“ die Nerven und konnten das Spiel in der zweiten Halbzeit noch zu ihren Gunsten wenden.

HBW-Trainer Jens Bürkle musste für die Partie in Südwestfalen kurzfristig auf seinen Kapitän Martin Strobel verzichten. Der Spielmacher war nicht komplett fit von seiner Länderspielreise mit dem Deutschen Handballbund zurückgekehrt und reiste daher nicht mit der Mannschaft zum letzten Auswärtsspiel des Jahres 2018. An seiner Stelle nominierte Bürkle mit Niklas Diebel einen Spieler aus dem Perspektivteam für die Partie nach.

Die Gastgeber aus Hagen fanden besser ins Spiel und eröffneten in Person von Ex-Gallier Dragan Tubic die Partie mit dem 1:0-Führungstreffer. Von Beginn an war den Hausherren anzumerken, dass sie die Punkte hier gegen den Favoriten aus Balingen keineswegs herschenken wollten. Der HBW dagegen präsentierte sich in den ersten Minuten mit wenig Tempo und weniger konzentriert als der Gegner. Schnell konnte sich Hagen einen Vorsprung herausspielen, auch weil den Schwaben vor allem im Angriff zu wenig einfiel, um den Gegner unter Druck zu setzen und vor Probleme zu stellen. Die Folge daraus war, dass nach zehn gespielten Minuten gerade einmal zwei Tore für den HBW auf der Habenseite standen. Beim Stand von 2:6 nahm Gäste-Trainer Jens Bürkle die erste Auszeit des Spiels.

In den darauffolgenden Minuten fanden die „Gallier von der Alb“ etwas besser in die Partie hinein. So konnten sie den Abstand von vier Treffern immerhin halten. Allerdings zeigten die Gäste im Angriff ungewohnte Schwächen in der Chancenverwertung, selbst vom Siebenmeterpunkt gab es bis dato nichts Zählbares zu holen. Auf der Gegenseite fand Hagen hingegen vor allem durch seine Anspiele an den Kreis immer wieder Möglichkeiten, seine Torschützen in Stellung zu bringen. Spielerisches Highlight der ersten Halbzeit war ein schön herausgespielter Kempa der Gastgeber zum 12:8 in der 27. Spielminute.

Mit diesem Treffer schien sich Hagen allerdings etwas früher in die Pause zu verabschieden, denn der HBW startete kurz vor der Halbzeit einen kleinen Lauf. Auch die Auszeit von Eintracht-Trainer Niels Pfannenschmidt half da nicht mehr viel. Jona Schoch stellte Sekunden vor dem Pausenpfiff den 11:12 – Zwischenstand aus Sicht des HBW her und gab seinem Team ein besseres Gefühl auf dem Weg in die Kabine.

Der zweite Abschnitt der Partie begann ausgeglichen und der HBW präsentierte sich nun im Angriff ideenreicher. Doch auch Hagen war hellwach aus der Kabine gekommen und konnte die Gegentore durch die Schwaben meist sehr schnell wieder wett machen. Nach einem Tempogegenstoß von Tubic war der Vorsprung für die Hausherren beim 18:15 wieder auf drei Tore angewachsen.

In dieser Phase des Spiels wurden nun auch die beiden Torhüter zu einem immer entscheidenderen Faktor. HBW-Keeper Tomáš Mrkva ermöglichte seinem Team mit einigen Paraden, den Abstand wieder zu verringern. Doch jedes Mal, wenn die Gallier die Chance auf den Ausgleich hatten, war es Mrkva’s Gegenüber Tobias Mahnke, der den Gästen im Weg stand.

Trotzdem, beim 19:19 durch Lars Friedrich konnte der HBW den Spielstand endlich wieder ausgleichen. Der Bann schien damit gebrochen zu sein, denn die Gäste übernahmen nun die Kontrolle über das Spiel. In der 49. Minute besorgte Jannik Hausmann das 20:21 – die erste Führung für die Bürkle-Sieben überhaupt in diesem Match. Als Tim Nothdurft kurz darauf per Gegenstoß auf 20:22 erhöhte, schien das Spiel endgültig zu kippen.

Doch die Hagener steckten nicht auf, legten nun noch einmal einen Gang zu und konnten den Rückstand vier Minuten vor dem Ende tatsächlich wieder ausgleichen – 23:23. Zwar konnte der HBW mit zwei weiteren Treffern zurückschlagen, doch wie schon über das ganze Spiel hinweg erlaubten sich die Gäste immer wieder leichtsinnige Fehler und Ballverluste. Einer davon führte knapp eine Minute vor Schluss zum Tempogegenstoß für Hagen und dem 24:25-Anschlusstreffer.

53 Sekunden waren da noch zu spielen, und HBW-Coach Jens Bürkle nahm eine Auszeit. Die letzten Sekunden spielten die „Gallier von der Alb“ dann jedoch im Stile einer Spitzenmannschaft gekonnt aus, suchten erst kurz vor Ende des Spiels den Abschluss. Dieser war zwar nicht von Erfolg gekrönt, doch die verbleibenden zwei Sekunden reichten aus Sicht von Hagen nur noch für einen Wurfversuch aus der eigenen Hälfte, den die Balinger abblocken konnten.
Am Ende reichten dem HBW Balingen-Weilstetten rund zehn starke Minuten, um das Spiel zu drehen und die Punkte mitzunehmen. Der Sieg war etwas glücklich, denn aufopferungsvoll kämpfende Gastgeber hatten hier zumindest einen Punkt verdient. Letztendlich nimmt der Favorit aber beide Punkte mit und fährt den achten Liga-Sieg in Folge ein.

VfL Eintracht Hagen: Tobias Mahnke, Nils Dresrüsse (TW); Tim Stefan 5, Tilman Pröhl 4, Dragan Tubic 3, Stanko Sabljic 3, Dominik Waldhof 3, Daniel Mestrum 3, Sören Kress 3, Bartosz Konitz, Andreas Bornemann, Jan König, Tom Bergner, Tim Brand, Damian Toromanovic, Jan-Lars Gaubatz

HBW Balingen-Weilstetten: Tomáš Mrkva, Jonas Baumeister (TW); René Zobel 1, Marcel Niemeyer 2, Romas Kirveliavicius 1, Matthias Flohr 2, Jannik Hausmann 2, Gregor Thomann 2/1, Lars Friedrich 4, Tim Nothdurft 2, Oddur Grétarsson 3/1, Jona Schoch 4, Lukas Saueressig 2, Niklas Diebel


Strafwürfe: HAGEN 1/0 – HBW 3/2

Zeitstrafen: HAGEN 3 – HBW 3


Nächstes Spiel: HBW Balingen-Weilstetten vs. TV Großwallstadt am Samstag, 22. Dezember, 19:00 Uhr, in der Balinger SparkassenArena

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