Spielbericht des HBW-Pressedienst

Zwei Big-Points gegen die Füchse Berlin

Drei Mal haben die Gallier zuletzt eine ganz starke Leistung gezeigt und drei Mal mussten sie mit einer knappen Niederlage die Platte verlassen. Die Mannschaft von Trainer Jens Bürkle ließ sich davon allerdings nicht aus der Bahn werfen, legte nochmals eine Schippe drauf und gewann am Sonntagnachmittag zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte gegen die Füchse Berlin. Mit 31:30 (14:13) holten sich die Balinger zwei weitere Big Points im Kampf um den Klassenerhalt.

Zwanzig Mal standen sich die Füchse Berlin und die Gallier bisher gegenüber und kein einziges Mal konnten die Balinger bisher gewinnen. 17 Mal gingen beide Punkte in die Hauptstadt und drei Mal gab es eine Punkteteilung. Am Sonntag war es endlich soweit. Die Füchse kamen zwar erneut als haushoher Favorit in die SparkassenArena aber die Gallier wollten nach den knappen und unglücklichen Niederlagen den Bock endlich wieder umstoßen. Erschwert wurde das Vorhaben „dritter Heimsieg der Saison“ allerdings durch den Ausfall von Abwehrchef Romas Kirveliavicius, der auf Grund von Rückenbeschwerden nicht eingesetzt werden konnte. Auch Mannschaftskapitän Martin Strobel, der zuletzt mehr und mehr ins Mannschaftstraining eingestiegen war, musste weiterhin passen und so saßen mit Moritz Strosack und Niklas Diebel wieder zwei Nachwuchsspieler mit auf der Bank.

Die Mannschaft von Trainer Jens Bürkle war von der ersten Sekunde an hellwach. Oddur Grétarsson scheiterte zwar mit seinem ersten Versuch noch an Nationalkeeper Silvio Heinevetter, aber im Gegenzug der Füchse war auch HBW-Keeper Vladimir Božić zur Stelle. Der Kroate knüpfte nahtlos an seine starke Leistung gegen Leipzig an und entschärfte gleich vier der ersten fünf Berliner Würfe. Seine Vorderleute machten daraus eine 3:1-Führung. Der Favorit schüttelte sich allerdings nur kurz und legte eine 4:0-Lauf auf die Platte. Die Füchse profitierten dabei vor allem vom hohen Risiko, das die Gallier im Angriff gingen. Es folgte eine völlig ausgeglichene Partie, in der der Favorit zunächst immer mit einem Treffer in Front lag. Mitte der ersten Hälfte drehten die Hausherren den Spieß allerdings um. Nach einer Božić-Parade schaffte „Manni“ Niemeyer den 7:7-Ausgleich und René Zobel veredelte den nächsten Ballgewinn zu Balinger 8:7-Führung (17. Minute).

Mit einer 14:13-Führung für die Gallier ging es in die Halbzeitpause. „Wir haben uns in der Kabine für die 2. Halbzeit einiges vorgenommen“, erklärte Füchse Trainer Velimir Petkovic in der abschließenden Pressekonferenz. Die Hauptstädter wollten ihrer Favoritenrolle gerecht werden und dem Spiel ihren Stempel aufdrücken. Ihr Vorhaben schien zunächst auch von Erfolg gekrönt zu sein. Nach nur fünf Minuten hatten die Gäste das Spiel erneut gedreht. Sie hatten nach der 16:17-Führung sogar die Möglichkeit, ihren Vorsprung auszubauen, aber die Gallier hielten dagegen. Die Balinger Abwehr erkämpfte sich den Ball und Jona Schoch nagelte die Kugel mit Urgewalt zum 17:17 in den Winkel. Sekunden später klaute Oddur Grétarsson den Füchsen den Ball und verwandelte per Tempogegenstoß zum 18:17 für den HBW. Die „Hölle-Süd“ war am Kochen. Die Zuschauer feuerten ihre Mannschaft frenetisch an und man spürte: Der Favorit war beeindruckt. Mehr und mehr verloren sich die Ausnahmekönner in Einzelaktionen und die Gallier nutzten die Gunst der Stunde.

Bis zur 45. Spielminute bauten die Hausherren ihren Vorsprung auf 24:19 aus. Die Berliner ließen nichts unversucht, das Spiel nochmals zu drehen. Mit Fabian Wiede auf der Spielmacherposition und einer offensiven 3/2/1- bzw. 5/1-Abwehr versuchten sie ihrem Spiel neue Impulse zu geben. Tatsächlich konnte der Favorit den Balinger Vorsprung nochmals verkürzen, aber nicht mehr gefährden. Die Balinger kämpften um jeden Ball, ließen sich weder von Gegentoren und auch nicht von verpassten Möglichkeiten aus der Ruhe bringen und brachten am Ende einen „hochverdienten Sieg“, wie es Gäste-Trainer Petkovic formulierte, über die Zeit.

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Mike Jensen, Vladimir Božić (TW); René Zobel 1, Marcel Niemeyer 3, Vladan Lipovina 3, Filip Taleski 8, Jannik Hausmann, Gregor Thomann 2, Tim Nothdurft, Benjamin Meschke 1, Oddur Grétarsson 8/5, Niklas Diebel, Juan de la Peña, Jona Schoch 1, Lukas Saueressig 4, Moritz Strosack;

Füchse Berlin: Silvio Heinevetter, Dejan Milosavljev (TW); Wiede Fabian 2, Jacob Holm 4, Kevin Struck 2, Stipe Mandalinic, Jakov Gojun 2, Hans Lindberg 6/4, Frederik Simak, Michael Müller, Tim Matthes 1, Marko Kopljar 1, Johan Koch 2, Mijajlo Marsenic 6, Paul Drux 4;

Strafwürfe

HBW 5/5, Füchse Berlin 4/4

Zeitstrafen

HBW 2, Füchse Berlin 2

Nächstes Spiel

GWD Minden – HBW Balingen-Weilstetten, Sonntag, 3. November, 16 Uhr, Kampa Halle in Minden.

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