Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Die Hauptstadt-Füchse kommen ins Gallier-Quartier
Auch am 10. Spieltag in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga kommen die Gallier über die Außenseiterrolle nicht hinaus. Nach den drei ganz bitteren Niederlagen gegen die HSG Wetzlar, den HC Erlangen und beim SC DHfK Leipzig kommt am Sonntag ein richtiges Schwergewicht in die Balinger SparkassenArena. Das Spiel gegen die Füchse Berlin beginnt um 16 Uhr und steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Collin Hartmann und Stefan Schneider (Magdeburg / Irxleben) aus dem Elitekader des Deutschen Handballbundes.
Nach den Spielen gegen die HSG Wetzlar, den HC Erlangen und beim SC DHfK Leipzig hadern die Gallier etwas mit der Glücksgöttin Fortuna. Drei Mal haben sie sich in den letzten zwei Minuten die Chance erarbeitet nach einem Rückstand noch etwas Zählbares zu holen, aber drei Mal haben sie die Möglichkeit nicht mehr bekommen, ihre Chance zu nutzen. „Die Enttäuschung ist schon sehr, sehr groß, weil es zum dritten Mal in Folge genau gleich passiert ist“, beschrieb HBW-Trainer Jens Bürkle seine Gefühlswelt nach dem Schlusspfiff in Leipzig am vergangenen Spieltag gegenüber dem HBL-Medienpartner SKY und tatsächlich waren die jeweils letzten zwei Minuten der letzten drei Spiele wie eine Blaupause. Den nicht bekommenen Chancen allerdings nachzutrauern ist nicht das Ding der Gallier. Am Sonntag beginnt ein neues Spiel und damit eine weitere Chance auf Punkte. Die hängen gegen den aktuelle Tabellensechsten der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga zwar noch höher als zuletzt in Leipzig oder davor zu Hause gegen Erlangen und Wetzlar, aber verschenken werden die Balinger ganz sicher nichts.
Auch von der Statistik werden sich die Gallier nicht abschrecken lassen. Die spricht nämlich eindeutig gegen einen Balinger Sieg. Zwanzig Mal standen sich die zwei Mannschaften bisher gegenüber und kein einziges Mal haben die Schwaben das Parkett als Sieger verlassen. 17 Niederlagen stehen lediglich drei Unentschieden gegenüber und die letzte Punkteteilung liegt immerhin schon mehr als sechs Jahre zurück (März 2013). Mit Spielern wie Paul Drux, Fabian Wiede, Hans Lindberg oder Silvio Heinevetter, haben die Füchse schon enorme Qualität in ihren Reihen und die vier sind nur beispielhaft genannt. Mit den Neuverpflichtungen könnte man geradezu weitermachen. Vor allem Torhüter-Neuzugang Dejan Milosavljev, der von Vardar Skopje kam, hat unheimlich gut eingeschlagen und dafür gesorgt, dass Ex-HBW-Spieler Martin Ziemer, der zu Saisonbeginn von Hannover in die Hauptstadt gewechselt hat, bisher so gut wie keine Spielanteile bekommen hat. Auch Nationaltorhüter Silvio Heinevetter muss sich mächtig strecken, um Einsatzminuten zu bekommen.
Wo der Weg der Füchse in dieser Saison hingehen soll, wurde deutlich formuliert. „Unser Ziel muss die erneute Qualifikation für das internationale Geschäft sein“, formulierte es der sportliche Leiter Volker Zerbe vor der Saison und dafür will Trainer Velimir Petkovic „eine klare Stammformation“. Auf dem Weg ins internationale Geschäft mussten die Berliner am vergangenen Spieltag allerdings einen herben Rückschlag einstecken. Sie haben zwar das Heimspiel gegen den Bergischen HC erwartungsgemäß mit 27:24 für sich entschieden, haben aber ihren Spielmacher Simon Ernst verloren. Der 25-Jährige Nationalspieler hat sich das Kreuzband gerissen und das bereits zum dritten Mal. Bereits 2018 wechselt Ernst vom VfL Gummersbach nach Berlin, aber zwei Kreuzbandrisse innerhalb kürzester Zeit warfen ihn zurück und so kam es, dass der Europameister von 2016 erst seit dieser Saison für die Füchse quasi als Neuzugang auflaufen konnte.
Einen Kreuzbandriss überstanden hat Balingens Mannschaftskapitän Martin Strobel. Der Spielmacher nimmt zwar seit einiger Zeit wieder am Mannschaftstraining der Gallier teil, aber ein Einsatz gegen die Füchse wäre noch zu früh. Ansonsten kann HBW-Trainer Jens Bürkle sehr wahrscheinlich auf den gleichen Kader wie zuletzt zurückgreifen. Es gab zwar nach dem Spiel in Leipzig für die medizinische Abteilung einige Blessuren zu behandeln, aber bis Sonntag sollten wieder alle Mann an Bord sein.