In der letzten Skunde einen Punkt in Minden gesichert

Mit einem Treffer in der letzten Sekunde, einem sogenannten Buzzer Beater, von Rechtsaußen Jannik Hausmann haben sich die Gallier ihren ersten Auswärtspunkt der Saison gesichert. Das 30:30(12:14)-Unentschieden bei GWD Minden ist hochverdient und verschafft dem HBW Balingen-Weilstetten weitere Luft im Kampf um den Klassenerhalt. In der Kampa Halle feierte auch Spielmacher Martin Strobel nach neunmonatiger Verletzungspause sein Comeback in der stärksten Liga der Welt.

„In Leipzig waren wir nahe dran – dieses Mal sind wir endgültig an der Reihe“, prophezeite HBW-Coach Jens Bürkle, dass die Reise nach Ostwestfalen nicht umsonst sein wird. Recht hat er gehabt – der Sportwissenschaftler. Zum Sieg hat es zwar nicht ganz gereicht, aber der Teilerfolg ist mehr als verdient. Über weite Strecken der Partie lagen seine Jungs in Führung. Sie haben es aber nicht geschafft, die Mindener nachhaltig zu distanzieren, weil die, ähnlich kampfstark wie die Gallier, sich keine Sekunde aufgegeben haben. In der Schlussphase lagen die Schwaben sogar zurück und mussten nach einer Roten Karte auch noch auf Spielmacher Lukas Saueressig verzichten. Verbissen kämpften die Gallier und ließen den Zwei-Tore-Rückstand nicht mehr zu. Am Ende feierten sie den Ausgleichstreffer von Jannik Hausmann und den ersten Auswärtspunkt der Saison.

Bis zur 10. Spielminute lagen die Hausherren in Front ehe Oddur Grétarsson mit zwei Strafwürfen in Folge den 5:5-Ausgleich erzielte. Nach einer Parade von Vladimir Božić hatte Vladan Lipovina bei seinem Wurf etwas Glück, dass er abgefälscht wurde, aber nach dem 5:6 hatten die Balinger das Heft in der Hand. Die Hausherren wirkten verunsichert und das Publikum in der Mindener Kampa Halle wurde immer ruhiger. Linksaußen Tim Nothdurft, der eine überragende Partie ablieferte, erzielte drei Treffer in Folge und Mindens Trainer Frank Karsten sah sich nach 18 Spielminuten zu seiner ersten Auszeit gezwungen. Er schaffte es aber nicht, den Lauf der Balinger zu stoppen. Abwehrchef Romas Kirveliavicius, ging nach einem Ballgewinn mit nach vorne und traf zum 7:10 und nach einer Glanzparade von HBW-Keeper Božić schweißte Lipovina das Leder zum 7:11 in die Mindener Maschen. Bei seiner nächsten Parade hatte Božić allerdings Pech. Der Abpraller landete bei Minden und die Grün-Weißen verkürzten auf 8:11. Ein Ballverlust im HBW-Angriff führte zum 9:11 und so war nach ganz kurzer Zeit der schöne Vorsprung dahin.

Zwei Minuten vor der Halbzeitpause war es dann soweit. Chef-Trainer Jens Bürkle nahm eine Auszeit, warf in dieser seinen ursprünglichen Plan über den Haufen und schickte Martin Strobel auf die Spielmacherposition. Nach einem Pfostentreffer der Hausherren luden sie den 33-Jährigen geradezu dazu ein, seinen ersten Saisontreffer zu markieren. Die Mindener Abwehr versuchte die Anspielstationen zuzustellen und plötzlich war der Weg für Strobel frei. Der ließ sich nicht zwei Mal bitten und mit 12:14 ging es in die Kabine.

Aus der Halbzeitpause kamen beide Mannschaft etwas übermotiviert zurück. Ballverluste und Fehlwürfe waren die Folge und erst als Marcel Niemeyer für zwei Minuten auf die Bank musste, gelang Minden der Anschlusstreffer zum 13:14. Mit zunehmender Spieldauer wurde es für die Gallier immer schwieriger die GWD-Abwehr auseinander zu spielen. Die Grün-Weißen stellten die Passwege geschickt zu, ließen auch keinen Platz für den Balinger Kreisläufer und nach 43 Minuten haben sie die Partie gedreht. Zum ersten Mal seit der 10. Spielminute lag Minden mit einem Treffer in Front. Vier Minuten später, nach einem Ballverlust der Balinger, waren es sogar zwei und sofort nahm HBW-Coach Jens Bürkle eine Auszeit. Er wechselte das Personal und ermahnte seine Jungs, dass zu viele Ungenauigkeiten im Spiel sind. Sein bester Torschütze an diesem Tag, Tim Nothdurft, verkürzte auf 23:22 und nur wenig später – die Balinger waren sogar in Unterzahl – klaute Nothdurft dem Mindener Angriff einen Ball und verwandelte eiskalt zum 23:23.

In der 53. Minute dann der Schock für die Schwaben. Spielmacher Lukas Saueressig war frei durch, scheiterte aber mit seinem Wurf am Mindener Torhüter und bekam dann auch noch die Rote Karte. Er hatte nach seinem Sprungwurf den Keeper umrundet und ihn gleichzeitig am Trikot nach hinten gezogen. Die Hausherren versäumten es in dieser Phase das Spiel zu entscheiden und so ging es nach dem 29:29 von Jona Schoch in die letzte Spielminute. Mit einem sehenswerten Doppel-Kempa gingen die Hausherren erneut in Führung, aber Jannik Hausmann sicherte mit dem letzten Wurf und dem Treffer zum 30:30 den Balinger Punkterfolg.

Die Mannschaften

GWD Minden:Espen Christensen, Malte Semisch (TW); Lucas Meister 2, Maximilian Nowatzki, Joscha Ritterbach, Savvas Savvas 1/1, Christoffer Rambo 3, Mats Korte 2, Aliaksandr Padshyvalau 1, Strakeljahn Simon, Juri Knorr 2, Magnus Gullerud 2, Marian Michalczik 8/5, Max Staar, Christoph Reissky 1, Kevin Maageroe Gulliksen 8;

HBW Balingen-Weilstetten: Mike Jensen, Vladimir Božić (TW); René Zobel, Marcel Niemeyer, Vladan Lipovina 6, Romas Kirveliavičius 1, Filip Taleski, Jannik Hausmann 2, Gregor Thomann, Tim Nothdurft 10, Benjamin Meschke 2, Oddur Grétarsson 4/4, Martin Strobel 1, Juan de la Peña 1, Jona Schoch 1, Lukas Saueressig 2;

Strafwürfe

GWD 6/6, HBW 4/4;

Zeitstrafen

GWD 6, HBW 5;

Nächstes Spiel

HBW Balingen-Weilstetten – TVB Stuttgart, Donnerstag, 7. November, 19 Uhr, SparkassenArena in Balingen.