Spielbericht des HBW-Pressedienst
Die ersten Punkte sind unter Dach und Fach
Die Gallier gewinnen ihr erstes Heimspiel in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga gegen Mitaufsteiger HSG Nordhorn-Lingen mit 25:23 (13:8). 40 Minuten lang hatten die Balinger alles fest im Griff und haben dann etwas den Faden verloren. Die Gäste kämpften sich ins Spiel zurück, mussten aber nach einer dramatischen Schlussphase die Heimreise doch mit leeren Händen antreten. Der HBW Balingen-Weilstetten ist damit seit 28 Punktspielen zu Hause ungeschlagen.
Das erste Heimspiel in der stärksten Liga der Welt war nach zweijähriger Abstinenz schon wieder etwas ganz Besonderes und jeder wusste, dass die Gallier gar nicht viel Zeit bekommen, sich wieder in die Liga hinein zu tasten. Mit Nordhorn-Lingen kam gleich am zweiten Spieltag eine Mannschaft in die Balinger SparkassenArena gegen die man unbedingt punkten musste, um den größten Druck mal aus dem Kessel zu nehmen. Dementsprechend nervös war auch der Auftakt in die Partie. Bis zum 7:7 in der 17. Spielminute war es von beiden Mannschaften ein Spiel auf Augenhöhe. Bis auf 2:3 lagen die Hausherren zwar immer mit einem oder zwei Toren in Front, aber die Gäste aus der Grafschaft Bentheim schafften immer wieder den Ausgleich.
Nach dem 7:7 kamen die Balinger aber immer besser ins Spiel. Die Abwehr packte richtig zu und dahinter wurde Torhüter Mike Jensen immer mehr zum Faktor. Der dänische Neuzugang hatte zur Halbzeitpause eine sensationelle Fangquote von über 52 Prozent gehaltener Würfe. Im Angriff zeigte Vladan Lipovina sein Können. Nach dem 8:7, das Juan de la Peña erzielt hatte, scheiterte er zwar noch an HSG-Torhüter Buhrmeester, aber nach einer weiteren Jensen Parade legte er den Ball ganz gefühlvoll in die Hände von Kreisläufer Marcel „Manni“ Niemeyer. Der traf in seiner unnachahmlichen Art und Weise zum 9:7 und nur wenig später stand es 10:7. Wieder war es eine Jensen-Parade, wieder war es ein klasse Anspiel von Lipovina und wieder war es „Manni“, der dem Nordhorner Keeper das Nachsehen gab. Sofort nahm HSG-Trainer Geir Sveinsson die Auszeit, um den HBW-Lauf zu stoppen, aber nach dem 10:8 schweißte der montenegrinische Nationalspieler den Ball zum 11:8 in die Nordhorner Maschen.
Oddur Grétarsson per Strafwurf und René Zobel aus dem Rückraum sorgten für den beruhigenden 13:8-Pausenstand. Auch nach der Pause hatten die Gallier alles unter Kontrolle und bekamen richtig Spaß an dem Spiel. Die Abwehr mit Romas Kirveliavicius im Innenblock rührte richtig Beton an und der Vorsprung wuchs an auf 17:10 (35. Min.). Auch beim 19:13 von Benjamin Meschke, dem ein überragendes Anspiel von Filip Taleski vorausging, sah es nach einer klaren Angelegenheit für Balingen aus. Aber nach einer Auszeit von Nordhorn begann sich das Blatt plötzlich zu drehen. Oddur Grétarsson, der bis dahin von der Sieben-Meter-Linie traumwandlerisch sicher verwandelte, scheiterte plötzlich an der Latte. Lipovina scheiterte am Nordhorner Torhüter und in der 45. Minute es nur noch vier Treffer, die Balingen in Front lag und die HSG verkürzte weiter.
Nach dem 19:16 nahm Trainer Jens Bürkle seine zweite Auszeit, aber seine Jungs vergaben auch den nächsten Strafwurf. Zehn Minuten lang blieben die Gallier ohne Treffer und es stand 19:18 bis Youngster René Zobel den Bann endlich brechen konnte. Mit allem was er hatte ging der Linkshänder auf die Lücke, die sich vor ihm aufgetan hatte und traf zum wichtigen 20:18. Das 21:18 von Lukas Saueressig nahm der HSG ein klein wenig den Wind aus den Segeln, aber aufgeben kam für den Mitaufsteiger nicht in Frage. Fünf Minuten vor dem Spielende hatten die Gäste die ganz große Möglichkeit den Ausgleich zu erzielen. Teufelskerl Mike Jensen im Balinger Tor parierte aber den Wurf mit einem Reflex. Im Gegenzug erzielte Lukas Saueressig per Strafwurf das 23:21 und Sekunden vor dem Schlusspfiff war es erneut das Balinger Eigengewächs, das den Deckel endgültig auf die Partie machte. Nordhorn versucht den Angriff beim Stande von 23:22 bis zum Schluss auszuspielen, um den Ausgleich zu erzielen. „Luki“ spritzte in einen Querpass, klaut den Ball und erzielte per Tempogegenstoß das viel umjubelte 25:23.
Die Mannschaften
HBW Balingen-Weilstetten: Mike Jensen, Vladimir Bozic (TW); René Zobel 2, Marcel Niemeyer 5, Vladan Lipovina 3, Romas Kirveliavicius, Filip Taleski 1, Jannik Hausmann, Gregor Thomann, Tim Nothdurft, Benjamin Meschke 1, Oddur Grétarsson 6/5, Juan De La Pena 3, Jona Schoch 1, Lukas Saueressig 3/1, Tobias Heinzelmann;
HSG Nordhorn-Lingen: Bart Ravensbergen, Björn Buhrmester (TW); Lutz Heiny, Toon Leenders, Robert Weber 2, Pavel Mickal 6/3, Patrick Miedema 4, Alexander Terwolbeck, Luca de Boer, Philipp Vorlicek 5, Anton Prakapenia, Alec Smit 2, Lasse Seidel 1, Julian Possehl, Georg Pöhle 3, Dominik Kalafut;
Strafzeiten
HBW 6, HSG 4;
Strafwürfe
HBW 9/6, HSG 3/3;
Nächstes Spiel
TSG Hannover-Burgdorf – HBW Balingen-Weilstetten, Mittwoch, 4. September, 19 Uhr, Swiss Life Hall in Hannover.