Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Gallier verlieren das wichtige Kellerduell
Nichts ist es geworden mit dem wichtigen Auswärtssieg für die Gallier bei den Eulen Ludwigshafen. Mit 27:22 (14:12) gab es für die Balinger am Sonntagnachmittag eine ganz bittere, aber insgesamt verdiente Niederlage. Dadurch ist es im Tabellenkeller wieder ganz eng geworden. Der HBW bleibt nach der Niederlage zwar vor den Eulen Ludwigshafen, aber der Kampf um den Klassenerhalt hat an Dramatik um ein Vielfaches zugenommen.
„Es war im Vorfeld schon viel Druck und wir haben es heute einfach nicht geschafft unser bestes Spiel zu machen,“ resümierte HBW-Coach Jens Bürkle nach dem Schlusspfiff im Interview bei Sky ganz sachlich und nüchtern die Gründe für die Niederlage und in der Tat, konnten seine Jungs in keiner Phase der Partie an die Leistungen der zurückliegenden Spiel anknüpfen. Schon die ersten Angriffe haben gezeigt, dass Die Eulen Ludwigshafen präsenter auf der Platte stehen. Wie nicht anders zu erwarten, begann der HBW im Angriff mit dem 7. Feldspieler anstelle des Torhüters, aber die Abwehr von Ludwigshafen war gut darauf vorbereitet. Der erste Wurf von Vladan Lipovina blieb im Block hängen. Der Ludwigshafener Torhüter versuchte es mit einem direkten Torwurf, aber Lukas Saueressig war schnell genug zurück und konnte den Wurf aufs leere Tor abwehren.
Trotzdem schafften es die Eulen noch ihren ersten Angriff erfolgreich abzuschließen. Unter Zeitdruck ließen sie sich nicht aus der Ruhe bringen, zogen ihren Spielzug auf den Punkt durch und erzielten vom Kreis die 1:0-Führung. In der Folge blieb Tim Nothdurft von außen am Ludwigshafener Torhüter hängen und im Gegenzug fiel schnell das 2:0. Als in der sechsten Spielminute Oddur Grétarsson mit seinem ersten Strafwurf ebenfalls am Eulen-Keeper scheiterte, ahnte man bereits, in welche Richtung das Spiel laufen könnte und die Vorahnungen wurden von Minute zu Minute bestätigt. Die Gastgeber waren einfach präsenter auf der Platte. Sie brachten ihre Emotionen ins Spiel und zwangen die Gallier permanent entweder zu Abspielfehlern oder zu halbherzigen Würfen. Dennoch blieb es vom Ergebnis her ein enges Spiel. Auch einen Vier-Tore-Vorsprung der Eulen konnten die Gallier bis zur Halbzeitpause wieder auf 14:12 verkürzen.
Zu Beginn der zweiten Hälfte kassierte Abwehrchef Romas Kirveliavičius seine erste Zeitstrafe. Die Überzahl nutzten Die Eulen, um auf 16:13 vorzulegen und nach einem verworfenen Strafwurf von Gregor Thomann erhöhten sie auf 17:13. Wieder konnte die Bürkle-Sieben aber bis auf 19:17 verkürzen und wieder war es ein Zeitstrafe gegen „Kiwi“, seine dritte innerhalb kürzester Zeit, die von den Eulen genutzt wurde. Wieder zogen sie auf vier Treffer davon und wieder schafften es die Schwaben den Rückstand zu verkürzen. Nach 23:21 und einem gehaltenen Strafwurf von Mike Jensen hatten die Gallier sogar die ganz große Möglichkeit auf ein Tor zu verkürzen, aber ein Abspielfehler von Vladan Lipovina auf Lukas Saueressig beendete die Möglichkeit und damit die letzte Chance, das Spiel doch noch zu drehen.
Nach dem 24:21 nahm HBW-Chefcoach seine letzte Auszeit. Mit dem 7. Feldspieler und einer offensiven 5/1-Abwehr versuchte er das Blatt noch zu wenden. Wieder aber blieb Oddur Grétarsson mit einem Strafwurf am Eulen-Torhüter hängen und im Gegenzug fiel die Entscheidung. Nach dem 25:21 glaubte von den Gallier keiner mehr an eine Wende und so wurden die letzten Minuten zum Schaulaufen für den verdienten Sieger.
Die Mannschaften
Die Eulen Ludwigshafen: Martin Tomovski, Gorazd Skof (TW); Gunnar Dietrich 1, Jonathan Scholz 1, Haider 2, Jan Remmlinger, Alexander Falk 2, Pascal Durak 5/3, Pascal Bührer 1, Dominik Mappes 1, Hendrik Wagner 10/1, Yessine Meddeb, Max Neuhaus 1, Azat Valiullin 2, Christian Klimek, Jannek Klein 1;
HBW Balingen-Weilstetten: Mario Ruminsky, Mike Jensen (TW); René Zobel 1, Vladan Lipovina 2, Romas Kirveliavičius, Gregor Thomann 2/2, Tim Nothdurft 2, Fabian Wiederstein 2, Oddur Grétarsson 4/3, Niklas Diebel, Kristian Bećiri 2, Jona Schoch 1, Björn Zintel, Lukas Saueressig 3, Tobias Heinzelmann, Moritz Strosack 3;
n Spielen von großen Verletzungssorgen geplagt wurden, griff Trainer Jens Bürkle auf das bewährte Mittel des 7. Feldspielers zurück und mit dem konnten sich die Schwaben nach knapp zehn Minuten beim Stande von 5:3 zum ersten Mal mit zwei Treffern absetzen. Die Gäste-Abwehr kam mit zunehmender Spieldauer aber besser in die Partie und nach zwei Paraden von Mrkva war das Ergebnis nach nur zwei Minuten wieder ausgeglichen.
Während die ersten zehn Minuten den Balingern gehörten, hatte der Favorit aus dem Bergischen Land das Spiel nach dem 5:5 unter Kontrolle. Fast fünf Minuten gelang den Balingern kein Treffer mehr und Jens Bürkle holte seine Jungs mit der Grünen Karte zur ersten Auszeit-Besprechung zusammen. Wieder ließ er im Angriff mit einem zusätzlichen Feldspieler angreifen und seine Umstellung hatte Erfolg. Aus dem Zwei-Tore-Rückstand machten seine Jungs wieder eine Zwei-Tore-Führung und mit der ging es auch in die Kabine.
Die 13:11-Pausenführung war zu Beginn der zweiten Halbzeit allerdings schnell aufgezehrt. Auf Grund einer Zeitstrafe, die die Gallier unmittelbar vor der Halbzeitpause noch kassiert hatten, mussten sie die zweiten dreißig Minuten mit einem Spieler weniger beginnen und der BHC nutzte seine Überzahl. Mit einem 3:0-Lauf erkämpften sich die Bergischen Löwen eine 13:14-Führung. Aber ähnlich wie im ersten Durchgang war auch die nur von kurzer Dauer. Lukas Saueressig sorgte in der 39. Minuten für den 16:16-Ausgleich und Moritz Strosack traf per Tempogegenstoß zum 17:16. Abwehrchef Romas Kirveliavicius leistet in dieser Phase, wie auch schon in der ersten Halbzeit Schwerstarbeit. Einige Treffer, die seine Mittspieler vorne erzielten, gehen auch auf das Konto des Österreichers.
Mitte der zweiten Hälfte lagen die Gallier mit 21:19 in Führung und BHC-Trainer Sebastian Hinze versuchte mit einer Auszeit seiner Mannschaft neue Impulse zu geben. Mehr als der Anschlusstreffer gelang den Gästen aber nicht. Mit einer 22:21-Führung der Balinger ging es in die letzten zehn Minuten. Vladan Lipovina, dem der BHC viel von seiner Torgefährlichkeit genommen hat, traf zwei Mal in Folge und zum ersten Mal schafften die Gallier eine Drei-Tore-Führung. Mit der ging es dann auch in die sogenannte Crunch-Time – die letzten fünf Minute der Partie und die hatten es in sich.
Erst kassierte Fabian Wiederstein auf Seiten des HBW eine Zeitstrafe. Der BHC verkürzte per Strafwurf auf 26:24 und nach einer Parade von Mrkva gelang den Gästen der 26:25-Anschlusstreffer. Der Torschütze, Nationalspieler David Schmidt erwischte im Gegenzug Lukas Saueressig unabsichtlich, aber heftig im Gesicht und musste dafür auch für zwei Minuten auf die Bank. Weil die sich nach dem 27:25 von Vladan Lipovina überhaupt nicht beruhigen konnte, bekam erst Trainer Hinze die gelbe Karte und nur wenig später Teamassistenz Jan Artmann eine Zwei-Minuten-Strafe. Mit zwei Spielern mehr auf dem Feld, verteidigten die Gallier ihren Vorsprung und konnten mit dem Schlusspfiff zwei unheimlich wichtige Punkte bejubeln.
Die Mannschaften
HBW Balingen-Weilstetten: Mario Ruminsky, Mike Jensen, Vladimir Božić (TW); René Zobel, Vladan Lipovina 4, Romas Kirveliavičius, Tim Nothdurft 2, Fabian Wiederstein 2, Oddur Grétarsson 2/2, Niklas Diebel, Kristian Bećiri 3, Björn Zintel 3, Lukas Saueressig 6, Tobias Heinzelmann 2, Moritz Strosack 3;
Bergischer HC: Tomas Mrkva, Rudeck (TW); Jeffrey Boomhouwer 6/1, Fabian Gutbrod 1, Lukas Stutzke 1, Alexander Weck, Linus Arnesson 1, Tomas Babak 1, Csaba Szücs 1, Max Darj 4, Tom Kare Nikolaisen, Tom Bergner, David Schmidt 5, Kristian Nippes, Renars Uscins 2, Arnor Thor Gunnarsson 3