Spielbericht des HBW-Pressedienstes

HBW und GWD trennen sich mit gerechtem Unentschieden

Nach einem dramatischen und an Spannung kaum zu überbietenden Handball-Krimi, trennten sich die beiden Tabellennachbarn GWD Minden und der HBW Balingen-Weilstetten, am späten Sonntagnachmittag in der Balinger SparkassenArena mit einem alles in allem gerechten Unentschieden. Beide Mannschaften konnten ihre guten Phasen nicht nutzen, um das Spiel für sich zu entscheiden und so darf sich jede nach dem Schlusspfiff über einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt freuen. Mit Blick auf die anderen Ergebnisse der Konkurrenz im Tabellenkeller kann das 29:29 (13:13) für beide Mannschaften noch ganz, ganz wichtig werden.

„Ich hätte schon ganz gerne zwei Punkte gehabt, dann wäre die Woche perfekt gewesen“, haderte HBW-Coach Jens Bürkle in der abschließenden Pressekonferenz etwas damit, dass es seine Jungs nach dem 27:25 (54. Min.) nicht geschafft haben, das Spiel vollends über die Runden zu bringen. „Hinten raus müssen wir aber zufrieden sein, dass wir tatsächlich einen Punkt mitnehmen“, macht er dann doch einen versöhnlichen Haken hinter die Partie. Auch sein Trainerkollege Frank Carsten haderte etwas damit, dass es nicht ganz gereicht hatte, aber schlussendlich war auch er mit dem einen Zähler zufrieden.

Wie schon in Magdeburg mussten die Gallier im Kellerduell gegen Minden auf ihren Kapitän Jona Schoch und dessen Stellvertreter Gregor Thomann verzichten. James Scott war zwar dabei, aber nur für den Notfall, der in der Schlussphase dann auch kommen sollte. So musste Bürkle erneut, wie schon drei Tage zuvor in Magdeburg, auf der Königsposition improvisieren. Während er gegen den SCM von Anfang an mit dem 7. Feldspieler spielte, verzichtete er gegen Minden auf dieses taktische Mittel und seine Mannschaft tat sich schwer. Sie lag nur ein einziges Mal beim 1:0 durch Fabian Wiederstein in Führung und lief ansonsten einem Rückstand hinterher. Die Gäste aus Ostwestfalen hatten die bessere Spielanlage, in der Rückraummitte mit Geburtstagskind Juri Knorr einen ganz starken Denker und Lenker, der zudem auch noch torgefährlich war.

Nach dem 8:12 nach zwanzig Minuten stellte der Balinger Chef-Coach um. Mit dem 7. Feldspieler leitete er im Angriff eine Wende ein. Tim Nothdurft verkürzte auf 9:12. Die Mindener Abwehr konnte die Balinger Angriffe nur noch schwer stoppen und wenn, dann meist auf Kosten eines Strafwurfs. Drei Stück waren es in den letzten fünf Minuten der ersten Hälfte und alle drei wurden von Oddur Grétarsson sicher verwandelt. Mit seinem dritten verkürzte der Isländer auf 14:15 und Vladan Lipovina und Lukas Saueressig sorgten für den 16:16-Halbzeitstand.

In die zweite Hälfte starteten die Gallier furios. Mit vier Treffern in Folge, drei davon von Vladan Lipovina, legten sie auf 20:16 vor und Gästetrainer Frank Carsten musste den Lauf der Balinger mit einer Auszeit stoppen. Erst im Anschluss an diese gelang seiner Mannschaft der erste Treffer in Durchgang zwei. Nach dem halbzeitübergreifenden 6:0-Lauf war bei den Balingern nach der Mindener Auszeit tatsächlich etwas die Luft raus. Plötzlich waren wieder Ungenauigkeiten und Ballverluste im Spiel und sie holten Minden zurück ins Spiel. Nach dem 22:21-Anschlusstreffer der Ostwestfalen, bei dem sie zum ersten Mal ins verwaiste Balinger Tor getroffen haben, beendete Jens Bürkle das Spiel mit dem 7. Feldspieler. Es entwickelte sich mehr und mehr ein an Spannung kaum noch zu überbietender Handball-Krimi. Immer wieder legten die Balinger vor, aber Minden zog nach.

In der 51. Minute, beim Stande von 24:24 kam es für die Gallier ganz dick. Sie hatten nicht nur ihren Vorsprung verspielt, sie verloren auch noch Spielmacher Lukas Saueressig durch eine direkte rote Karte.

Trotzdem schaffte es der HBW nochmals mit zwei Treffern in Führung zu gehen. James Scott, der nach der roten Karte gegen Saueressig jetzt auf die Platte musste und Vladan Lipovina trafen zum 27:25. Nach dem 27:26 Anschlusstreffer überhörte der Franzose allerdings einen Pfiff der beiden Unparteiischen und wurde dafür für zwei Minuten auf die Bank geschickt. Die Dankerser glichen in Überzahl aus und hatten beim 27:28 das Spiel wieder gedreht.

30 Sekunden vor dem Schlusspfiff, nach dem Gegentreffer zum 28:29, nahm Jens Bürkle seine dritte und letzte Auszeit, um die letzte Aktion zu besprechen. Wieder war es ein Angriff mit dem 7. Feldspieler und acht Sekunden vor dem Schlusspfiff setzte sich Kristian Bećiri am Kreis durch und traf zum gerechten 29:29-Ausgleich.

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Mario Ruminsky, Mike Jensen, Vladimir Božić (TW); René Zobel, Vladan Lipovina 9, Romas Kirveliavičius, Tim Nothdurft 3, Fabian Wiederstein 3, Oddur Grétarsson 3/3, Kristian Bećiri 2, Björn Zintel 1, James Scott 1, Lukas Saueressig 3, Tobias Heinzelmann, Moritz Strosack 3;
GWD Minden: Malte Semisch, Carsten Lichtlein (TW); Lucas Meister 1, Tim Brand, Joscha Ritterbach 2, Justus Richtzenhain, Christian Zeitz, Christoffer Rambo 6, Mats Korte, Joshua Thiel 3, Maximilian Janke, Miro Schluroff 5, Simon Strakeljahn 1, Juri Knorr 4, Max Staar, Kevin Gulliksen 7/4.

Bizerba Blickle Stumpp
Sparkasse DAK Bentley Edeka Südwest Marquardt Medizintechnik Elco LS Medcap Kempa Artivion