Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Bittere Niederlage gegen die HSG Nordhorn-Lingen

Am Tag vor dem Heiligen Abend hat es den Gallier das Weihnachtsfest gründlich verhagelt. Nach dem letzten Spiel des Jahres müssen sie mit einer ganz bitteren 29:27 (15:12)-Niederlage aus dem Emsland vom Auswärtsspiel gegen die HSG Nordhorn-Lingen nach Hause fahren. Sie rutschen damit auf einen Abstiegsplatz und werden auf diesem „überwintern“ bis nach der Weltmeisterschaftspause.

„Wir sind sehr enttäuscht und auch richtig wütend, weil wir es nicht geschafft haben, vom Anfang an da zu sein“, war HBW-Trainer Jens Bürkle nach dem Schlusspfiff mehr als nur enttäuscht. Es war vor allem der Rückzug, der zu Beginn des Spieles überhaupt nicht funktioniert hat. Die Führungstreffer zum 1:2 und zum 2:3 wurden binnen Sekunden von den Hausherren egalisiert und es war immer wieder Philipp Vorlicek der aus dem rechten Rückraum erfolgreich war. „Er hat genau die Tore gemacht, die wir ihm eigentlich nicht geben wollten“, bemängelte Bürkle, dass dies ein zentrales Thema in der kurzen Vorbereitung war.

Nach einem Lattenkracher von Vladan Lipovina ging die HSG Nordhorn-Lingen nach etwas mehr als sechs Minuten erstmals in Führung. Diese bauten die Niedersachsen bis auf 9:5 aus, weil sich bei den Schwaben die Fehlerzahl häufte. Nach der ersten Auszeit von HBW-Coach Jens Bürkle kam dann auch noch das Pech dazu. Gregor Thomann traf nur die Latte und die Grafschafter erhöhten auf 10:5 (18. Minute). Erst jetzt kamen die Balinger besser ins Spiel. Oddur Grétarsson und Lukas Saueressig verkürzten bis auf 14:12. Die Gallier waren wieder im Spiel, kassierten aber unmittelbar vor dem Pausenpfiff noch das 15:12 per Strafwurf.

Zu Beginn der zweiten Hälfte war das Momentum auf Seiten der Gallier. Die Hausherren verloren im Angriff den Ball. Im Gegenzug war Marcel Niemeyer nur auf Kosten eines Strafwurfes zu stoppen und Grétarsson verkürzte auf 15:13. Nach einem Fehlversuch von der Siebenmetermarke des Ex-Balingers Robert Weber traf Niemeyer zum 15:14 und „Manni“ war es auch, der nach 37 Minuten zum 16:16-Ausgleich traf. In der Folge hatten die Balinger mehrfach die Möglichkeit mit einem Treffer in Führung zu gehen, obwohl Romas Kirveliavičius zwei schnelle Zeitstrafen in Folge kassierte. Dabei war die zweite Zeitstrafe eine typische „Kiwi-Strafe“, die man haltbekommt, wenn man Zeitstrafenkönig ist. Man kann sie durchaus vertreten, weil „Kiwi“ seinen Gegenspieler am Trikot gezogen hat, aber sie wird bei Spielern, die nicht so im Schiedsrichter-Fokus stehen, halt oft auch nicht gegeben. Die Gallier steckten sie aber weg und Jona Schoch erzielte nach einer Parade von Torhüter Mike Jensen in Unterzahl sogar die 19:20-Führung (44. Min.). Diese hielt allerdings nicht lange. Die Hausherren nutzten ihre Überzahl, glichen wieder aus und nach einem technischen Fehler der Balinger drehten sie das Ergebnis wieder zu ihren Gunsten.

Als mit den letzten zehn Minuten die sogenannte Crunchtime begann, gerieten die Hausherren in Unterzahl. Statt aber die Überzahl clever und ruhig auszuspielen, verloren die Gallier in dieser Phase die Übersicht und das Spiel. Trainer Bürkle hatte es wohl vorausgeahnt. Er nahm seine zweite Auszeit. Er ermahnte seine Jungs geduldig und mit Überzeugung zu spielen. Er erinnerte sie daran, was in der Vorbereitung genau für diese Situation besprochen wurde, aber es kam bei seinen Spielern offensichtlich nicht an. Von Ruhe und Geduld keine Spur. Nach einem technischen Fehler und einem Fehlwurf erhöhte Nordhorn noch in Unterzahl auf 25:23.

Nach dem 26:24 war die HSG Nordhorn-Lingen nochmals in höchster Not. Die Hausherren hatten bei angezeigtem Zeitspiel nur noch einen Pass und der Rückraumlinke Georg Pöhle musste sich von der rechten Seite einen schwierigen Wurf nehmen. HBW-Keeper Mike Jensen parierte, aber Rechtsaußen Robert Weber war gedankenschneller als die Balinger Abwehrspieler. Der Österreicher holte sich den Abpraller und traf in der 58. Minute zum entscheidenden 27:24. Die HSG verwaltete den Vorsprung geschickt bis zum Schlusspfiff und zog mit dem Heimsieg in der Tabelle am HBW Balingen-Weilstetten vorbei auf den 16. Tabellenplatz.

Die Mannschaften

HSG Nordhorn-Lingen: Bart Ravensbergen, Björn Buhrmester (TW); Nils Torbrügge, Toon Leenders, Robert Weber 5/2, Pavel Mickal 4, Markus Stegefelt 1, Alexander Terwolbeck 4, Luca de Boer, Levin Zare, Philipp Vorlicek 9, Sander Visser, Julian Possehl, Georg Pöhle 6;

HBW Balingen-Weilstetten: Mario Ruminsky, Mike Jensen, Vladimir Božić (TW); Marcel Niemeyer 3, Vladan Lipovina 5, Romas Kirveliavičius, Gregor Thomann 2, Tim Nothdurft, Oddur Grétarsson 8/6, Niklas Diebel, Jona Schoch 2, Björn Zintel 1,  Lukas Saueressig 6, Tobias Heinzelmann 1, Moritz Strosack;

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