Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Big Points für die Gallier im Kampf um den Klassenrhalt

Nach über dreizehn Jahren ist es dem HBW Balingen-Weilstetten am Mittwochabend zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte gelungen, die Rhein-Neckar-Löwen zu besiegen. Mit 32:30 (12:15) haben die Gallier nach der Niederlage in Ludwigshafen gegen die Mannheimer zwei ungemein wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt geholt und ihren Vorsprung auf Die Eulen wieder auf drei Punkte ausgebaut.

„Wenn uns die Löwen die Chance bieten, müssen wir da sein“, erklärte Spielmacher Lukas Saueressig im Interview beim TV-Sender Sky, dass sich er und seine Mannschaftskameraden darüber im Klaren sind, was für einen Brocken sie vor der Brust haben, dass sie aber bereit sind, die Fehler der Löwen zu bestrafen. Danach sah es in den ersten Minuten allerdings überhaupt nicht aus. Schnell lagen die Balinger mit 0:3 im Rückstand. Sie konnten eine Überzahl nicht nutzen und blieben, unter anderem mit einem Strafwurf, zwei Mal an Löwen-Torhüter Nikolas Katsigiannis hängen. Alles schien den erwarteten Lauf zu nehmen, aber so schnell gaben sich die Gallier dann doch nicht auf. Auch sie legten einen 3:0-Lauf auf die Platte und in der siebten Spielminute war die Partie wieder völlig offen.

Die Mannschaft von Trainer Jens Bürkle lief zwar permanent einem Rückstand hinterher, bot aber dem haushohen Favoriten die Stirn. Die Abwehr kam immer besser ins Spiel und vorne spielten Saueressig und Co ihre Angriff total auf den Punkt. Trotzdem konnten sich die Löwen bis zur Halbzeitpause einen Drei-Tore-Vorsprung erspielen. Mit 12:15 ging es in die Kabinen. Aus der kamen die Gallier mit Wucht zurück auf die Platte. Aus dem Drei-Tore-Rückstand machten sie mit einem 5:1-Lauf eine 17:16-Führung. Die konnte der Favorit zwar ausgleichen, aber nach der 21:19-Führung der Gallier war es höchste Zeit für Trainer Klaus Gärtner eine Auszeit zu nehmen. Die half nur bedingt, denn zunächst erhöhte Vladan Lipovina auf 22:19. Spätestens jetzt hatte auch der Letzte begriffen, dass es in der SparkassenArena eine kleine Sensation geben könnte.

Die Mannschaft von Jens Bürkle kämpfte um jeden Zentimeter Boden. Die international erfahrenen Löwen taten sich gegen das Balinger Bollwerk unglaublich schwer. Waren sie an einem Gallier vorbei wurden sie vom nächsten gestellt und kam doch mal einer durch, war oft genug bei Torhüter Mario Ruminsky Endstation. Treffer, die der Favorit aus Mannheim erzielte, wurden fast immer mit einem Tor der Gallier beantwortet. Immer gelang das allerdings nicht und als Kreisläufer Kristian Bećiri von den zwei Unparteiischen beim Stande von 27:24 für zwei Minuten auf die Bank geschickt wurde, verkürzten die Rhein-Neckar-Löwen auf 27:26 (53. Min.).

Die Gallier, denen vier Tage zuvor in Ludwigshafen überhaupt nichts gelingen wollte, ließen sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Sie haben die Nerven, die Ruhe und die Übersicht bewahrt. Björn Zintel nutzte mit seinen schnellen Beinen eine kleine Lücke in der Löwen-Abwehr. Die konnte ihn nur noch auf Kosten eines Strafwurfes bremsen und den verwandelte Gregor Thomann eiskalt zum 28:26. Vladan Lipovina traf mit einem Doppelschlag zum 30:27, aber das Spiel war knapp vier Minuten vor dem Schlusspfiff noch längst nicht entschieden. Die Löwen kämpften um jeden Ball und jede Torchance und schafften es in der vorletzten Spielminute wieder auf 31:30 zu verkürzen. Lipovina hat 20 Sekunden vor dem Schlusspfiff die Möglichkeit, das Spiel zu entscheiden. Sein Geschoss wurde allerdings vom Löwen-Torhüter David Späth pariert, aber Kapitän Jona Schoch sicherte den Abpraller.

Nach einer Auszeit von HBW-Trainer Jens Bürkle ließen die Löwen Tim Nothdurft frei werfen, um bei einem Fehlwurf nochmals in Ballbesitz zu kommen, aber der Balinger Linksaußen ließ sich die Chance nicht nehmen und machte den Deckel auf die Partie.

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Mario Ruminsky 1, Mike Jensen (TW); René Zobel, Vladan Lipovina 7, Romas Kirveliavičius 2, Gregor Thomann 3/3, Tim Nothdurft 4, Fabian Wiederstein 4, Oddur Grétarsson, Niklas Diebel, Kristian Bećiri 2, Jona Schoch 1, Björn Zintel 1, Lukas Saueressig 2, Moritz Strosack 5;

Rhein-Neckar-Löwen: Nikolas Katsigiannis, David Späth (TW); Andy Schmid 4, Uwe Gensheimer, Kaspar Veigel 2, Niclas Kirkeløkke 4, Romain Lagarde, Mait Patrail, Jerry Tollbring 9/1, Philipp Ahouansou, Ilija Abutovic, Albin, Lagergren 2, Ymir Örn Gislason, Lukas Nilsson 5, Jannik Kohlbacher 4.

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