Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Gallier gewinnen zwei weitere ganz wichtige Punkte
Mit einer überzeugenden Leistung hat der HBW Balingen-Weilstetten am Donnerstagabend mit dem TUSEM Essen gegen einen weiteren Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt gewonnen. In dem für beide Mannschaften so wichtigen Spiel sind die Gallier nicht ein einziges Mal in Rückstand geraten. Der 31:28 (12:10)-Erfolg ist mehr als hochverdient und hat am Ende nur den kleinen Wehrmutstropfen, dass in der Gesamtabrechnung der TUSEM auf Grund des Hinspielsieges den direkten Vergleich gewonnen hat.
Nach den Niederlagen in Leipzig und zu Hause gegen Kiel, stand HBW-Trainer Jens Bürkle in dem Kellerduell gegen den Traditionsverein wieder fast sein kompletter Kader zur Verfügung. Lediglich die Langzeitverletzen Marcel Niemeyer und Tobias Heinzelmann standen nicht auf dem Spielberichtsbogen. „Dafür gebührt vorab unserer ärztlichen Abteilung mal größter Dank und Respekt“, lobte der HBW-Coach und meinte, dass denen mindestens ein Teil des Sieges gehört. Der nach dem Spiel gegen Kiel angeschlagene Vladan Lipovina stand von Beginn an auf der Platte und auch Winter-Neuzugang Kristian Bećiri bekam vor allem in der Abwehr und im Überzahlspiel viele Spielanteile.
Nach dem 1:0 durch Lukas Saueressig entwickelte sich ein spannendes und schnelles Spiel. Die Gäste aus dem Ruhrpott drückten mächtig aufs Tempo, aber die Schwaben hielten kompromisslos dagegen. Die Gallier zwangen den TUSEM immer wieder in Fehler und nach dem 6:3, das Moritz Strosack nach einer sehr guten Abwehraktion von Oddur Grétarsson per Tempogegenstoß erzielte, sah Essens Trainer Jamal Naji zum ersten Mal Redebedarf. Seine Jungs nahmen sich die Ansprache zu Herzen und nach sieben torlosen Minuten der Gallier war das Spiel plötzlich wieder ausgeglichen. Es stand 6:6 und in Unterzahl drohte sogar der Rückstand. Den konnte der HBW allerdings verhindern und nach dem ersten Treffer von Kristian Bećiri nach seiner Verletzungspause war der Bann wieder gebrochen.
Die Hausherren hatten das Heft wieder in der Hand gingen aber nach einer neuerlichen Vier-Tore-Führung (11:7) nur mit einem knappen 12:10 in die Halbzeitpause. Es sah auf der Anzeigentafel nach einem völlig offenen Spiel aus. War es aus Sicht von Gästetrainer Naji aber gar nicht. „Aus meiner Perspektive hat es sich nie eng angefühlt. Ich finde, dass Balingen heute sehr dominant aufgetreten ist“, erklärte er in der abschließenden Pressekonferenz, dass der Zwei-Tore-Rückstand seiner Mannschaft sehr geschmeichelt hätte.
Gleich zu Beginn rückten die Hausherren das Ergebnis dann aber auch zu Recht. Nach einem 5:1-Lauf zum 17:11 waren die Weichen frühzeitig auf Sieg gestellt. „Das haben die Jungs super gemacht“, war HBW-Coach Bürkle hochzufrieden, wie seine Mannschaft das Spiel in die Hand genommen hat. Sie hätten diesen Vorsprung dann auch nicht mehr hergegeben und er habe frühzeitig das Gefühl gehabt: „Das Ding nimmt uns heute keiner.“ Mit der Schlussphase war der Sportwissenschaftler dann aber nicht mehr so ganz zufrieden. „Ich muss schon sagen, ich hätte die sieben schon ganz gerne gehabt“, freute sich Bürkle zwar über die zwei Punkte, haderte aber mit der Differenz von „nur“ drei Toren.
Nach dem 27:20 waren seine Jungs auch auf einem ganz guten Weg, auch den direkten Vergleich zu gewinnen, aber unmittelbar nach dem 27. Treffer durch Vladan Lipovina schickten die beiden Unparteiischen René Zobel mit einer direkten Roten Karte frühzeitig zum Duschen. Die Essener nutzten ihre Überzahl und erzielten drei Treffer in Folge. Am Erfolg der Balinger konnte Essen zwar nicht mehr rütteln, aber im direkten Vergleich wären sie am Ende der Saison vorne und das wurmte Chef-Coach Jens Bürkle dann schon etwas.
Die Mannschaften
HBW Balingen-Weilstetten: Mario Ruminsky, Mike Jensen, Vladimir Božić (TW); René Zobel 1, Vladan Lipovina 4, Romas Kirveliavičius 1, Gregor Thomann, Tim Nothdurft 6, Fabian Wiederstein 1, Oddur Grétarsson 4/3, Kristian Bećiri 1, Jona Schoch 3, Björn Zintel 1, James Scott, Lukas Saueressig 5, Moritz Strosack 4;
TUSEM Essen: Arne Fuchs, Sebastian Bliß (TW); Noah Beyer 5/2, Tim Rozman 2, Tolga Durmaz, Lukas Becher 1, Dimitri Ignatow 2, Dennis Szczesny 1, Justin Müller 3, Lucas Firnhaber 5, Malte Seidel 1, Eloy Morante Maldonado 3, Felix Klingler 2, Christopher Wolf, Tim Zechel 3;