Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Nach acht torlosen Minuten war die Partie entschieden

Mit einem völligen Blackout nach dem 19:19-Ausgleich, Mitte der zweiten Halbzeit, brachten sich die Gallier um alle Chancen, um aus dem Schwabenderby in Stuttgart etwas Zählbares mitzunehmen. Viel Zeit haben die Balinger nicht ihre Köpfe hängen zu lassen, denn bereits in drei Tagen geht es zu Hause gegen den HC Erlangen. Die Franken haben kurz vor der Balinger Niederlage mit ihrem Sieg gegen den TUSEM Essen wenigstens dafür gesorgt, dass es im Tabellenkeller nicht noch enger wird, als es ohnehin schon ist.

„Wir sind mega enttäuscht. Wir hatten heute ne richtig gute Chance hier Punkte zu holen“, erklärte Mannschaftskapitän Jona Schoch im Interview beim TV-Sender Sky, dass die Gallier viel zu viele Chancen nicht genutzt und dann in ein paar Minuten alles weggeschmissen hätten. Selten sah man den Balinger Kapitän derart frustriert in einem Interview wie kurz nach dem Derby in der Stuttgarter Porsche-Arena und sein Frust ist mehr als verständlich.

Mit einem 4:1 stolperten die Balinger zunächst richtig in die Partie. Während bei den Gallier überhaupt nichts funktionierte liefen die Angriffe der Hausherren traumwandlerisch sicher. Mit zunehmender Spieldauer kamen Schoch und Co. aber besser ins Spiel und konnten den Rückstand zumindest mal konstant halten. Nach dem 10:7 das Oddur Grétarsson im Nachwurf an einen verworfenen Strafwurf erzielte, konnte Torhüter Mario Ruminsky einen Wurf von Dominik Weiß abwehren und im Tempogegenstoß ließ Vladan Lipovina dem Stuttgarter Keeper keine Chance. Er schweißte das Leder zum 10:9 in die TVB-Maschen und alles war wieder offen.

Es dauerte allerdings noch bis zur 26. Spielminute, ehe dem HBW erstmals der Ausgleich gelang. Nach einem Ballgewinn in der Abwehr, die in den zweiten 15 Minuten deutlich besser stand als noch zu Beginn der Partie, ging es schnell nach vorne. Spielmacher Lukas Saueressig nutzte die noch nicht abgeschlossene Ordnungsphase in der TVB-Abwehr und erzielte das 12:12. Nach dem 14:13 der Stuttgarter hatten die Jungs von Trainer Jens Bürkle vor dem Pausenpfiff noch die Möglichkeit erneut den Ausgleich zu erzielen, aber es blieb bei der knappen Führung der Hausherren.

Die zweite Hälfte begann, wie die erste aufgehört hatte. Beide Mannschaften spielten absolut auf Augenhöhe. Die Gallier hatten die Stuttgarter da, wo sie sie von Anfang an haben wollten, aber die Hausherren legten immer wieder einen Treffer vor. Nach dem 19:19 in der 43. Spielminute nahm Stuttgarts Trainer Jürgen Schweikardt seine zweite Auszeit und in der erwischte er die richtigen Stellschrauben. Im Angriff spielte der TVB jetzt mit dem siebten Feldspieler. Die Abwehr wurde noch beweglicher und aggressiver und provozierte bei den Balinger einen Fehler nach dem anderen. Als nach dem 21:19 Fabian Wiederstein auch noch eine sehr, sehr harte Zeitstrafe aufgebrummt bekam, zogen die Blauweißen vorentscheidend davon. Nach einem 5:0 stand es zehn Minuten vor dem Schlusspfiff 24:19. Balingens Trainer versuchte in zwei Auszeiten zwar nochmal alles, auch um die Köpfe seiner Spieler wieder hoch zu bringen. Aber der Rückstand vergrößerte sich auf 27:21 und vier Minuten vor dem Schlusspfiff war das Derby endgültig entschieden. Der Rest bis zum Endstand von 27:23 war nur noch für die Statistik.

Die Mannschaften

TVB Stuttgart: Primoz Prost, Nick Lehmann (TW); Max Häfner 3, Dominik Weiß 2, Rudolf Faluvegi 2, Alexander Schulze 3, Samuel Röthlisberger 1, Fynn-Luca Nicolaus, Patrick Zieker 5, Jerome Müller, Sascha Pfattheicher 3, Zarko Peshevski 3, Viggo Kristjansson 4/1, Tim Wieling;

HBW Balingen-Weilstetten: Mario Ruminsky, Mike Jensen, Vladimir Božić (TW); René Zobel, Vladan Lipovina 6, Romas Kirveliavičius, Gregor Thomann 3/1, Tim Nothdurft 1, Fabian Wiederstein 2, Oddur Grétarsson 2, Kristian Bećiri 1, Jona Schoch, Björn Zintel, James Scott 4, Lukas Saueressig 3, Moritz Strosack 1;

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