Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Auf der letzten Rille zum Remis gegen GWD Minden
Die Partie am 2. Weihnachtsfeiertag in der Kampa-Halle zwischen GWD Minden und dem HBW Balingen-Weilstetten war der erwartete Abstiegsfight zwischen dem Tabellenletzten und dem -vorletzten. Während die Gallier die ersten 30 Minuten bestimmten, prägten die Hausherren die zweite Hälfte. Am Ende stand ein alles in allem gerechtes 23:23(11:12)-Unentschieden.
Es war von Anfang an klar, dass das für die Gallier ein absolutes Spiel am Limit wird und die zweiten dreißig Minuten haben das auch deutlich gezeigt. Egal wer da bei den Galliern auf der Platte stand, jedem waren die Strapazen der letzten vier Tage ins Gesicht geschrieben. Was in den ersten dreißig Minuten noch locker von der Hand ging, wurde im zweiten Durchgang von Minute zu Minute schwerer.
Als die Gallier zu Beginn der Partie noch frisch waren, taten sich die Angreifer von Minden richtig schwer. Daniel Ingason und Co waren schnell und beweglich auf den Beinen und ließen nur ganz wenig zu. Nach zwei Treffern ins verwaiste Mindener Gehäuse von Balingens Torhüter Mario Ruminsky, musste GWD-Trainer Frank Carstens beim Spielstand von 4:8 in der 17. Spielminute seine erste Auszeit nehmen. Es änderte sich allerdings zunächst nur wenig. Seine Mannschaft schaffte zwar das 5:8 aber Tim Nothdurft legte postwenden nach und so blieb es beim Vier-Tore-Vorsprung für den HBW.
Bereits in den letzten zehn Minuten des ersten Durchganges machten sich die ersten Konzentrationsschwächen bei den Galliern bemerkbar. Der Ball lief nicht mehr so schnell in den eigenen Reihen und es unterliefen auch Abspielfehler. Den Würfen der Gallier aufs Mindener Gehäuse fehlte die Präzision aus den ersten zwanzig Minuten und so wurde GWD-Keeper Malte Semisch immer mehr zum Faktor. Nach drei Paraden von ihm war Minden in der 25. Spielminute beim Stande von 9:10 wieder im Spiel. Balingens Chef-Coach Jens Bürkle reagierte. Er nahm eine Auszeit in der er ein paar kleine Veränderungen vornahm und seine Jungs nochmals aufforderte vorne wieder mit mehr Zug zu spielen, den Ball schneller laufen zu lassen und wieder mehr Druck auf das gegnerische Tor zu machen. Minden gelang zwar direkt im Anschluss an die Balinger Auszeit der 10:10-Ausgleich, aber dennoch ging es nach Treffern von Tim Nothdurft und Moritz Strosack mit einer 12:11-Führung für den HBW in die Halbzeitpause.
Zu Beginn der zweiten dreißig Minuten sah man, dass die 15-minütige Pause gutgetan hatte. Die Gallier waren wieder konzentrierter und konsequenter im Abschluss. Nach einer Parade von Mario Ruminsky traf Jona Schoch zum 13:15 (40. Min.) aber im Gegenzug musste Fabian Wiederstein für zwei Minuten auf die Bank. Es war der Moment, in dem das Spiel in Richtung Minden kippte. In Unterzahl verloren die Balinger den Ball und die Hausherren verkürzten per Tempogegenstoß auf 14:15. Nach einem Foul an Lipovina, das die Unparteiischen nicht gepfiffen haben war das Spiel wieder ausgeglichen. Es stand 15:15. Jetzt war auch die Kampa-Halle wach und angetrieben von Zuschauern zogen die Hausherren bis auf 20:17 davon.
Die Gallier wären aber nicht die Gallier, wenn sie jetzt die Flinte ins Korn geworfen hätten. Mit den letzten Körnern, die sie noch hatten, schafften sie es erneut auf 20:19 zu verkürzen und Minden war gezwungen eine Auszeit zu nehmen. Nach der gingen die Gallier aufs Ganze. Jens Bürkle schickte einen siebten Feldspieler auf die Platte. Mindens Torhüter nutzte allerdings nach einer Parade die Gelegenheit. Er traf vom eigenen Wurfkreis zum 23:21 ins leere Balinger Tor. Für die meisten in der Halle die Entscheidung, zumal die Gallier fast dreißig Sekunden brauchten, um eine Wurfchance zu kreieren. Björn Zintel traf zum 23:22-Anschlusstreffer und Minden nahm sofort eine Auszeit.
Bei offener Manndeckung klaute Tobias Heinzelmann danach den Hausherren allerdings den Ball. Hätten die beiden Unparteiischen in der Folge konsequent entschieden, wäre es für Minden in Unterzahl weitergegangen. Mindens Miro Schluroff hätte sich für seinen Ringergriff über eine Zeitstrafe nicht beschweren dürfen. So ging es aber mit Freiwurf weiter und wie schon gegen Flensburg und Berlin war es erneut Vladan Lipovina, der sich vier Sekunden vor dem Schlusspfiff die Kugel schnappte und zum Ausgleich in die Mindener Maschen schweißte. Nach der schnellen Mitte von GWD entschieden die beiden Unparteiischen noch auf Strafwurf für GWD, über den man sicher noch lange hätte diskutieren müssen, hätte ihn Mindens Tomas Urban nicht versemmelt. So blieb es beim gerechten 23:23-Unentschieden, über das sich Minden sicher ärgert und das die Gallier als gewonnen Punkt feiern können.
Die Mannschaften
GWD Minden: Carsten Lichtlein, Malte Semisch 1(TW); Lucas Meister, Maximilian Janke 1, Florian Kranzmann, Justus Nicolas Richtzenhain, Christian Zeitz, Mats Korte 4, Joshua Thiele, Niclas Pieczkowski 4, Miro Schluroff 1, Nikola Jukic 1, Max Staar 4, Tomas Urban 1, Jan Grebenc, Mohamed Amine Darmoul 6;
HBW Balingen-Weilstetten: Simon Sejr, Mario Ruminsky 2(TW); Vladan Lipovina 4/1, Gregor Thomann, Daniel Ingason 1, Tim Nothdurft 5, Fabian Wiederstein 1, Kristian Bećiri, Jona Schoch 2, Björn Zintel2, Nikola Stevanović, Lukas Saueressig 1, Tobias Heinzelmann 1, Moritz Strosack 4, Till Wente;