Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Wetzlar war für die Gallier eine Nummer zu groß

Die Luft für die Gallier im Tabellenkeller wird immer dünner. Eine starke kämpferische Leistung reichte am Ende nicht, um gegen die individuelle Klasse der HSG Wetzlar zu bestehen. Mit 24:28(9:13) gingen die Punkte verdientermaßen nach Mittelhessen und die Gallier müssen versuchen, aus den letzten drei Begegnungen noch etwas Zählbares zu holen, um den Klassenerhalt doch noch zu schaffen.

Die Vorgaben vor dem Spiel waren klar. Die Gallier brauchten die Punkte, um dem Klassenerhalt wieder ein Stück näher zu kommen und Wetzlar wollte die Punkte, um im Kampf um die internationalen Startplätze nicht weiter an Boden zu verlieren. Die Zuschauer durften sich auf ein spannendes Spiel freuen. Allerdings wurde Wetzlar seiner Favoritenrolle von Anfang an gerecht. Nach der Balinger 1:0-Führung nahmen die Grünweißen die Partie in die Hand und nutzten jeden Fehler der Balinger gnadenlos aus. Die Gallier, die von den Rängen 60 Minuten lang lautstark unterstützt wurden, waren zum Spielbeginn deutlich nervöser als die Gäste aus Mittelhessen. Immer wieder unterliefen ihnen einfache Ballverluste im Angriff und die wurden von Wetzlar gnadenlos ausgenutzt. Beim Stand von 4:8 in der 13. Spielminute musste HBW-Coach Jens Bürkle seine erste Auszeit nehmen. Die Nervosität im Angriff bekamen seine Jungs allerdings auch danach nicht unter Kontrolle und nach weiteren Ballverlusten und einem Sechs-Tore-Rückstand (6:12) sah sich Bürkle fünf Minuten vor der Halbzeitpause zu seiner zweiten Auszeit gezwungen. Mit der konnte der Sportwissenschaftler den Lauf der Gäste wenigstens etwas ins Stottern bringen. Mit dem taktischen Mittel des 7. Feldspielers konnten seine Jungs bis zum Pausenpfiff wieder auf vier Tore Rückstand verkürzen (9:13).

Mit Beginn der zweiten dreißig Minuten konnten die Gallier eine Überzahl erfolgreich nutzen und beim 11:13 war die Partie wieder völlig offen. Die HSG ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und nach einem Treffer ins leere Tor stand es schon wieder 11:15. Dem 12:16 von Fabian Wiederstein folgte eine äußerst strittige Entscheidung der beiden Unparteiischen. Wiederstein ging seinen Gegenspieler Filip Mirkulovski in der Abwehr frontal an und der machte mehr aus der Aktion, als tatsächlich passiert war. In seiner bekannten Art warf er den Kopf in den Nacken und die beiden Unparteiischen, die deshalb einen Schlag ins Gesicht interpretierten und Fabian Wiederstein wurden Opfer der schauspielerischen Einlage. Für Wiederstein war der Arbeitstag mit der Roten Karte beendet und Mirkulovski, der sich schnell erholt hat, durfte sich fortan bei jeder Ballberührung gellender Pfiffe gewiss sein.

Auch ohne Fabi Wiederstein, der bis dahin eine starke Partie gezeigt hatte, schafften es die Gallier erneut den Vorsprung der HSG nochmals bis auf zwei Tore zu verkürzen. Nach dem 14:16 in der 41. Spielminute zogen die Gäste die Zügel allerdings wieder an. Mit einem 3:0-Lauf sorgten die Mittelhessen wieder für klare Verhältnisse. An dem Vier- /Fünf-Tore-Rückstand änderte sich bis zum Schlusspfiff nichts mehr. Die Gallier versuchten zwar alles und niemand kann ihnen den Willen und die kämpferische Einstellung absprechen, aber die HSG Wetzlar war einfach zu clever und fand auch gegen die offene Manndeckung immer wieder Lücken, um einen Treffer zu erzielen.

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Simon Sejr, Mario Ruminsky (TW); Elias Fügel, Vladan Lipovina 3/1, Elias Huber, Gregor Thomann 2, Daniel Ingason 1, Tim Nothdurft 3, Fabian Wiederstein 3, Oddur Grétarsson 2/2, Uros, Kristian Beciri 1, Jona Schoch 2, Björn Zintel 3, James, Tobias Heinzelmann 4;

HSG Wetzlar: Till Klimpke, Gennadiy Komok (TW); Ivan Srsen 1, Adam Nyfjäll 7, Ole Klimpke, Filip Mirkulovski 2, Felix Danner 1, Lars Weissgerber 2/1, Maximilian Holst, Magnus Fredriksen 1, Olle Forsell Schefvert 3, Maduwuike Okpara, Emil Mellegard 4, Lenny Rubin 3, Domen Novak, Stefan Cavor 4;

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