Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Gallier verlieren deutlich gegen Flensburg-Handewitt

Man konnte es fast so erwarten: Nach fünf sieglosen Spielen mussten die Gallier für die SG Flensburg-Handewitt als Aufbaugegner herhalten. Nach gutem Beginn fegte in der Fördestadt Flensburg nicht nur eine steife Ostseebrise über die Gallier hinweg, es war schon ein ausgewachsener Orkan, dem die Gallier vor allen Dingen im zweiten Durchgang nichts entgegenzusetzen hatten. Mit einer mehr als deutlichen, aber mindestens genauso verdienten 35:21 (18:12)-Niederlage im Gepäck musste Trainer Jens Bürkle mit seinen Mannen die weite Heimreise nach Balingen antreten.

Dass es ein schwieriges Unterfangen wird, wusste HBW-Coach Bürkle bereits im Vorfeld. Zum einen war auch er sich darüber im Klaren, dass er mit seinen Jungs von einer Mannschaft erwartet wird, die unbedingt einen „Frustlöser“ braucht und zum anderen musste er erneut mit einem dezimierten Kader die längste Auswärtsreise der Saison antreten. Neben den Langzeitverletzten Oddur Grétarsson und Marcel Niemeyer konnte auch Kristian Beciri die Reise nach Flensburg nicht mitmachen. Er hatte nach seiner Corona-Infektion noch keine Freigabe von den Ärzten bekommen. Der Franzose James Scott war in Flensburg zwar dabei, konnte aber auf Grund von Schmerzen im Oberschenkel nicht eingesetzt werden. Da auch keine Spieler aus dem Nachwuchskader mitfahren konnten, weil die selber ein wichtiges Heimspiel hatten, waren die Wechselmöglichkeiten von der Bank mal wieder äußerst gering.

Dennoch kamen Jona Schoch und Co. recht gut ins Spiel. Die Gallier mussten zwar einen 2:0-Rückstand hinnehmen, aber nach einer Fackel von Kapitän Schoch ins lange Eck zum 2:1 waren die Jungs von Trainer Bürkle im Spiel. Die Abwehr und auch Torhüter Mario Ruminsky knüpften an die Leistung aus dem Kieler an und zur Verwunderung der Flensburger Zuschauer lag der Underdog plötzlich mit 4:2 in Führung. Der Favorit schlug allerdings gnadenlos zurück. Nach dem Anschlusstreffer von der rechten Seite nutzte die SG zwei halbherzige Abschlüsse der Balinger und schon stand es wieder 5:4 (11. Minute) für die Hausherren und ab diesem Moment hatte der Favorit das Spiel unter Kontrolle. Obwohl Ruminsky im Balinger Tor noch ein starker Rückhalt war, zogen die Flensburger Tor um Tor davon.

Beim Stande von 11:6 nach 20 Minuten nahm HBW-Coach Jens Bürkle seine erste Auszeit. Seinen Hinweis, dass zu viele Tore über die rechte Flensburger Angriffsseite fallen, hat seine Abwehr scheinbar nicht gehört, denn auch der nächste und bis zum Schlusspfiff ein Großteil aller Treffer fiel genau von dieser Seite. Während die Gallier gegen die stehende Abwehr der Flensburger überhaupt keine Mittel mehr gefunden haben, spielten sich die Hausherren in einen richtigen Flow. Wer glaubte, dass der HBW in der zweiten Halbzeit vielleicht nochmals zurück ins Spiel finden könnte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Aus dem 18:11-Pausenstand machte die SG schnell einen Zehn-Tore-Vorsprung und spätestens beim 21:11 nach 35 Minuten war das Spiel entschieden.

Eigentlich ging es in der zweiten Hälfte nur noch um Schadensbegrenzung, aber auch das ist den Galliern nicht gelungen. „Das ist ein Thema, über das wir reden müssen. Wir haben uns ein Torverhältnis kaputt machen lassen, das wir so nicht brauchen“, war Trainer Jens Bürkle nach dem Schlusspfiff mit der Leistung seiner Jungs absolut nicht einverstanden und in seiner Aussage ungewohnt deutlich.

Die Mannschaften

SG Flensburg-Handewitt: Benjamin Buric, Kevin Moller (TW); Johannes Golla 4, Simon Jensen, Lasse Svan 6, Hampus Wanne 8/4, Mads Mensah Larsen, Goran Sogard, Jim Gottfridsson 6, Emil Jakobsen 3, Hans Aaron Mensing, Teitur Orn Einarsson, Anton Lindskog 1, Magnus Abelvik Röd 7;

HBW Balingen-Weilstetten: Simon Sejr Jensen, Mario Ruminsk (TW); Vladan Lipovina 5/1, Gregor Thomann 1, Daniel Ingason 1, Tim Nothdurft 3, Fabian Wiederstein 1, Uros Todorovic, Jona Schoch 4, Björn Zintel, James Scott, Lukas Saueressig 2, Tobias Heinzelmann 3, Moritz Strosack 1;

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