Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Sensationelles Remis im letzten Heimspiel des Jahres

Mit einem völlig unerwarteten Punktgewinn gegen die SG Flensburg-Handewitt haben sich die Gallier am Sonntagabend von ihren Fans in der Balinger SparkassenArena für das Jahr 2021 verabschiedet. Es war das letzte Heimspiel vor der Winterpause und alles in allem vielleicht das beste, das Jona Schoch und Co in dieser Saison abgeliefert haben. Das 23:23 (14:13) ist mindestens genauso verdient wie es überraschen kam. Über weite Strecken der Partie lagen die Gallier in Front und hatten das Starensemble des Vizemeisters über weite Strecken im Griff.

Standing Ovationen – wann hat es das zuletzt für die Mannschaft von Chef-Trainer Jens Bürkle nach einem Unentschieden zuletzt gegeben und die Gallier hatten sich die Beifallskundgebungen redlich verdient. Von der ersten bis zur letzten Minute hat das komplette Team hochkonzentriert gearbeitet, den Flensburger Angriff ein ums andere Mal in Verlegenheit gebracht und im Angriff haben Schoch und Co kaum Fehler gemacht. Viele hatten erwartet, dass der haushohe Favorit schon frühzeitig die Entscheidung suchen wird, aber nach den ersten zehn Minuten haben sich alle mal kräftig die Augen gerieben. Die Gallier haben mit einer Energieleistung nicht nur jedes Mal die Flensburger Führung ausgeglichen, sondern Kristian Beciri und Tim Nothdurft, der nach seiner Verletzung wieder im Kader stand, haben die Gallier mit 6:5 in Führung gebracht. Nicht genug damit: Vladan Lipovina erhöhte in Überzahl auf 7:5.

Diese Führung hielt allerdings nicht lange. Der Favorit aus Flensburg erhöhte die Schlagzahl. Zwei unglückliche Würfe der Gallier nutzte die SG zum Ausgleich und zog mit einem 5:0-Lauf sogar auf 8:11 davon. Jetzt hatte es den Anschein, dass alles in die Richtung läuft, die man von Anfang an erwartet hatte. Allerdings hatte man die Rechnung ohne die Hausherren gemacht. Die blieben völlig cool und konterten ihrerseits mit vier Treffern in Folge. Höchste Zeit für eine Auszeit von SG-Trainer Maik Machulla. Die brachte allerdings nicht viel, denn die Gallier legten erneut vor und gingen mit einer 14:13-Führung in die Halbzeitpause.

Wer glaubte, dass Flensburg nach der Pause für klare Verhältnisse sorgen wird, wurde von den Hausherren schnell eines Besseren belehrt. Die Gallier blieben am Drücker und Flensburgs Trainer sah sich nach nur fünf Minuten dazu genötigt, seine zweite Auszeit zu nehmen. Die verpuffte aber völlig und die Abwehrumstellung verlief im Sande. Nicht die Flensburger setzten die Akzente wie es der SC-Coach gerne hätte, sondern der Underdog war weiter spielbestimmend und baute seinen Vorsprung auf 19:15 aus. Nur sieben Minuten nach seiner zweiten Auszeit nahm Maik Machulla bereits seine dritte und letzte Auszeit. Er stellte seinen Angriff um auf sieben gegen sechs, „was ich eigentlich nicht so gerne spiele,“ wie er in der Pressekonferenz betonte, aber es war letztendlich die entscheidende Patrone, die seine Mannschaft wieder ins Spiel zurückbrachte. Mit zwei Kreisläufern und der Qualität, die dann noch aus dem Rückraum kam, hatten die Gallier ihre Probleme.

Beim 19:17 versuchte HBW-Coach Jens Bürkle ebenfalls mit einer Auszeit gegenzusteuern, aber den Lauf von Flensburg konnte er nur bremsen, nicht stoppen. Über den 20:20-Ausgleich, zehn Minuten vor Spielbeginn, ging Flensburg mit Beginn der Crunch-Time mit 21:22 (56. Min.) in Führung. Den Fans in der Balinger SparkassenArena schwante Böses. Da hatten ihre Jungs den Gegner 55 Minuten im Griff – waren die bessere Mannschaft auf der Platte und in den Schlussminuten drohte dann trotzdem die Niederlage, zumal Daniel Ingason auch noch mit einer Zeitstrafe auf die Bank musste. In Unterzahl traf Spielmacher Björn Zintel, der sechzig Minuten lang fast fehlerfrei Regie geführt hatte, zum 22:22-Ausgleich. Nach der erneuten Flensburger Führung nahm Jens Bürkle seine dritte und letzte Auszeit. Er gab klare Anweisungen und seine Jungs hatten genau zugehört. Vier Sekunden vor dem Schlusspfiff traf Vladan Lipovina zum viel umjubelten Ausgleich. Der geriet zwar nochmals kurz in Frage, weil der Ball nach der Flensburger schnellen Mitte im Balinger Tor landete, aber die beiden Unparteiischen hatten die Partie bereits unterbrochen, bevor der Ball im Tor ankam. Als die Entscheidung stand, kannte der Jubel keine Grenzen.

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Simon Sejr, Mario Ruminsky (TW); Vladan Lipovina 6/2, Luca Munzinger, Elias Huber, Gregor Thomann, Daniel Ingason, Tim Nothdurft 2, Fabian Wiederstein, Kristian Bećiri 1, Jona Schoch 4, Björn Zintel 5, Nikola Stevanović, Tobias Heinzelmann 2, Moritz Strosack 3;

SG Flensburg-Handewitt: Benjamin Buric, Kevin Möller (TW); Johannes Golla 3, Simon Hald 1, Lasse Svan 2, Daniel Wuzella, Julius Meyer-Siebert, Marius Steinhauser, Mads Mensah 8, Gøran Søgard, Jim Gottfridsson 5, Michael Müller, Franz Semper 1, Aaron Mensing 1, Teitur Einarsson 2, Anton Lindskog;

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