Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Erneut starke Leistung der Gallier gegen den THW
Trotz starker Leistung müssen die Gallier die Heimreise aus Kiel mit einer deutlichen Niederlage antreten. Der amtierende Deutsche Meister brauchte Mitte der zweiten Halbzeit einen Weckruf von Trainer Filip Jicha, um seiner Favoritenrolle schlussendlich gerecht zu werden. Die 33:24(13:11)-Niederlage sollten die Jungs von Chef-Coach Jens Bürkle möglichst schnell abhaken und sich auf das erste Heimspiel gegen GWD Minden konzentrieren, das bereits am kommenden Samstagabend auf dem Spielplan steht.
„Ihr macht 45 Minuten lang ein mega geiles Spiel und werft es jetzt einfach weg“, versuchte Bürkle seine Jungs in seiner dritten und letzten Auszeit nochmals auf Kurs zu bringen. Es stand allerdings bereits 28:20 und was zu diesem Zeitpunkt nach einer deutlichen Angelegenheit aussah, war es zuvor bei Weitem nicht.
Von Anfang an spielten die Gallier munter mit und boten dem haushohen Favoriten vor 9000 Zuschauern die Stirn. Die Kieler profitierten in der Anfangsphase vor allem von Überzahlsituationen und konnten sich so beim Stand von 9:4 bis Mitte der ersten Halbzeit einen Fünf-Tore-Vorsprung erarbeiten. Es sah nach dem allseits erwarteten Spielverlauf aus. Nach einer Auszeit von Gallier-Coach Bürkle, der im Angriff einige Umstellungen vornahm, kamen seine Jungs wieder zurück ins Spiel. Mit einem bärenstarken Mario Ruminsky im Tor und einer von Neuzugang Daniel Ingason und Kapitän Jona Schoch hervorragend organisierten Abwehr, machten die Gallier dem Deutschen Meister das Leben zusehends schwerer. Tor um Tor verkürzten die Schwaben den Vorsprung der Nordlichter und zur Halbzeitpause lagen sie beim Spielstand von 13:11 nur noch mit zwei Treffern zurück.
Wer von den 9000 Zuschauern erwartet hatte, dass die Zebras im zweiten Durchgang mit den aufmüpfigen Galliern kurzen Prozess machen, musste sich erst einmal die Augen reiben. Björn Zintel tankte sich im ersten Angriff durch die Kieler Abwehr durch und erzielte den 13:12-Anschlusstreffer. Sekunden später erkämpfte sich die Balinger Abwehr den Ball und Tim Nothdurft ließ im Tempogegenstoß Weltklasse Torhüter Niklas Landin keine Chance. In der Wunderino Arena wurde es plötzlich ziemlich leise und das erst recht, als Nothdurft nach einer weiteren Glanztat der Balinger Abwehr sogar die Führung (16:17) für den krassen Außenseiter erzielte. Jetzt hatte Zebra-Dompteur Filip Jicha genug gesehen. In einer emotionalen Auszeit rüttelte er sein Starensemble wach. Das brauchte danach zwar noch eine ganze Weile, aber während einer Zeitstrafe gegen Björn Zintel gelang den Kielern die Ergebniswende (19:18).
Als kurze Zeit später, beim Stande von 21:20 (45. Min.) für den THW, mit Tobias Heinzelmann erneut ein Balinger mit einer Zeitstrafe raus musste, begannen die Zebras den Deckel auf die Partie zu zimmern. Mit einem 7:0-Lauf zerstörten sie alle Hoffnungen der Gallier auf ein achtbares Ergebnis. Mit der eingangs erwähnten Auszeit versuchte Bürkle seine Jungs zwar nochmals auf Kurs zu bringen, aber der THW ließ sich nicht mehr in die Suppe spucken. Am Ende stand mit 33:24 zwar ein deutliches Ergebnis auf der Anzeigentafel, aber die Gallier konnten die Wunderino Arena hoch erhobenen Hauptes verlassen. Sie hatten dem haushohen Favoriten nichts geschenkt und können mit viel Selbstvertrauen in das erste Heimspiel am kommenden Samstag gegen GWD Minden gehen. Spielbeginn in der Balinger SparkassenArena ist dann um 18.30 Uhr.
Die Mannschaften
THW Kiel: Niklas Landin Jacobsen, Dario Quenstedt (TW); Sven Ehrig 1, Domagoj Duvnjak 4, Sander Sagosen 6, Harald Reinkind 4, Magnus Landin Jacobsen, Steffen Weinhold 4, Patrick Wiencek, Niclas Ekberg 6/3, Leon Ciudad Benitez, Rune Dahmke 3, Miha Zarabec 1, Pavel Horak, Nikola Bilyk 1, Hendrik Pekeler 3;
HBW Balingen-Weilstetten: Simon Sejr, Mario Ruminsky (TW); Vladan Lipovina 4, Elias Huber, Daniel Ingason 2, Gregor Thomann 1/1, Tim Nothdurft 4, Fabian Wiederstein 4, Jona Schoch 1, Björn Zintel 1, James Scott 1, Nikola Stevanovic 1, Lukas Saueressig, Patrick Volz 1, Tobias Heinzelmann 2, Moritz Strosack 2;