Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Bärenstarke Leistung der Gallier trotz Niederlage

Das in jeder Hinsicht ungleiche Duell am Sonntagnachmittag in der Balinger SparkassenArena ging am Ende mit 25:31(10:12) völlig verdient an den THW Kiel. Die Gallier hatten alles versucht und dem haushohen Favoriten lange Zeit Paroli geboten. Am Ende fehlte aber nicht nur die individuelle Klasse, es fehlten vor allem die Kräfte. Trotz der Niederlage konnte HBW-Coach Jens Bürkle nach dem Schlusspfiff ziemlich stolz auf seine Jungs sein.

Auf dem Spielberichtsbogen hätten auf der Seite der Gallier am Sonntagnachmittag noch viele Spielernamen Platz gehabt, aber mehr als zwölf sind es am Ende nicht geworden. Die Kieler hingegen, die schon als haushoher Favorit angereist waren, konnten aus dem Vollen schöpfen. Wer die letzten Spiele der Zebras, vor allem in der Bundesliga verfolgt hatte, dem schwante schon vor dem Anpfiff Böses, aber es wurde alles andere als ein Spaziergang für den deutschen Rekordmeister. Wer geglaubt hatte, dass der THW das Spiel im Eiltempo in ein für ihn ruhiges Fahrwasser bringen könnte, der musste sich zunächst einmal die Augen reiben. Die Gallier hielten dagegen, alle voran Torhüter Mario Ruminsky.

Nach knapp zehn Spielminuten stand es 3:1 für den HBW und in der Statistik von Ruminsky bereits fünf(!) Paraden. Das war zu diesem Zeitpunkt eine Quote von 85 Prozent gehaltener Bälle. Der Spielverlauf und vor allem das Ergebnis wurmte Kiels Trainer Filip Jicha scheinbar mächtig, den bereits zu diesem frühen Zeitpunkt ließ er mit dem 7. Feldspieler angreifen. Obwohl die Zebras das Spiel in Überzahl drehen konnten, blieb es eine enge Kiste. Auch gegen die offensive 5/1-Abwehr fanden die Gallier immer wieder Lösungen. Nach dem 8:8-Ausgleich von Vladan Lipovina konnte man deutlich sehen, wie angefixt die Kieler von der Balinger Gegenwehr waren. Vor allem ihr Kapitän Domagoj Duvnjak. Er versuchte jetzt das Spiel mehr und mehr an sich zu reißen. Einem Rammbock ähnlich durchpflügte er die Balinger Abwehr und netzte zum 8:9 und mit 10:12 ging es schließlich in die Halbzeitpause.

Die zweiten dreißig Minuten begannen ähnlich, wie die ersten dreißig aufgehört hatten. Mit einem großzügig zugesprochenen Strafwurf für den THW Kiel. Während Mario Ruminsky in der ersten Halbzeit mit seiner elften Parade einen Kieler Treffer noch verhindern konnte, war er zu Beginn der zweiten Halbzeit machtlos. Als nach dem 10:13 Lukas Saueressig, der in Abwesenheit von Jona Schoch und Gregor Thomann heute die Mannschaft als Kapitän aufs Feld geführt hatte, eine berechtigte Zwei-Minuten-Strafe kassierte, legten die Zebras nach und beim 12:16 schienen sich die Gesichtszüge von THW-Coach Filip Jicha langsam zu entspannen.

Bis der Favorit die Partie aber endgültig im Griff hatte dauerte es noch bis zur 44. Spielminute. Nach dem 16:21 durch Hendrik Pekeler war in der Balinger SparkassenArena zumindest die Vorentscheidung gefallen zumal bei dem kleinen Häufchen des HBW’s sichtbar die Kräfte schwanden. Fehler, wie man sie in der ersten Halbzeit und zu Beginn des zweiten Durchganges nicht gesehen hatte, schlichen sich jetzt mehr und mehr in das Spiel der Gallier ein. Beim Stande von 17:24 in der 50. Minute war klar, die Punkte gehen in den Norden. Verschenken wollten die Gallier allerdings nichts und so kämpften sie bis zur letzten Sekunde um jeden Ball.

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Simon Sejr Jensen, Mario Ruminsky (TW); Vladan Lipovina 7/4, Daniel Ingason 1, Tim Nothdurft 5, Fabian Wiederstein 3, Uros Todorovic 1, Björn Zintel 3, James Scott, Lukas Saueressig 1, Tobias Heinzelmann, Moritz Strosack 4;

THW Kiel: Philip Hartwig Saggau, Dario Quenstedt(TW); Sven Ehrig 2, Domagoj Duvnjak 5, Sander Sagosen 6, Harald Reinkind 2, Magnus Landin 6,  Steffen Weinhold 1, Patrick Wiencek, Niclas Ekberg 2/1, Leon Ciudad Benitez 1, Rune Dahmke 1, Miha Zarabec, Pavel Horak 2, Nikola Bilyk, Hendrik Pekeler 3;

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