Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Niederlage im Schwaben-Derby gegen Stuttgart
Das zweite Schwaben-Derby in Folge war ein erneuter Rückschlag für die Gallier. Nach einer knappen Halbzeitführung ging das Spiel am Ende mit 25:28 (12:11) verloren. Während der TVB Stuttgart die zwei, letztendlich verdienten, Punkte frenetisch feierte, schlichen die Gallier mit hängenden Köpfen in die Kabine. Viel Zeit bleibt ihnen nicht, sich den Kopf über die Niederlage zu zerbrechen, denn bereits am kommenden Sonntag steht das Nachholspiel beim HSV Hamburg auf dem Terminplan. Die Reise zum aktuellen Tabellenzehnten werden die Balinger ohne ihren Spielmacher Lukas Saueressig antreten müssen. Er hat sich vermutlich eine schwere Schulterverletzung zugezogen.
Die Vorfreude der Gallier auf das zweiten Schwaben-Derby war riesig. Die Jungs von Trainer Bürkle hatten sich vorgenommen, den Schwung aus dem ersten Schwaben-Derby mitzunehmen. Das taten auch von Anfang an die HBW-Fans in der nicht ganz ausverkauften SparkassenArena. Ohne Masken und ohne sonstige Beschränkungen ließen sie schon vor dem Anpfiff die „Hölle-Süd“ in ihren Grundfesten erbeben und verbreiteten eine Stimmung mit Gänsehautfeeling. Die Gallier schien das zunächst aber eher zu hemmen als zu beflügeln. Schnell lagen die Hausherren mit 3:7 im Rückstand und Chef-Coach Jens Bürkle musste den Stuttgarter Lauf mit seiner ersten Auszeit unterbrechen.
Die Auszeit von Bürkle zeigte eine nachhaltige Wirkung. Mit einem 6:0-Lauf drehten seine Jungs das Spiel. In der SparkassenArena herrschte Derby-Stimmung vom Feinsten. Auch der Stuttgarter Chef-Coach Roi Sanchez versuchte beim Stand von 8:7 für die Gallier, das Ruder wieder in Richtung seiner Mannschaft rumzureißen und auch er schien die richtigen Worte gefunden zu haben. Es blieb bis zur Halbzeitpause ein umkämpftes Spiel auf Messers Schneide und die Gallier gingen mit einer knappen 12:11 in die Kabinen.
Gleich zu Wiederbeginn hatten sie die Möglichkeit, ihren Vorsprung weiterauszubauen, aber Kapitän Jona Schoch scheiterte mit einem völlig freien Wurf am Stuttgarter Keeper. Im Gegenzug kassierte Tobias Heinzelmann eine etwas fragwürdige Zeitstrafe und per Strafwurf glichen die Gäste zum 12:12 aus. Ein Ballverlust in Unterzahl bestrafte der TVB mit dem 12:13 und war jetzt nicht nur wieder obenauf, sondern für die Gallier wurde es jetzt ganz bitter. Bei seinem Treffer zum 13:13-Ausgleich verletzte sich Spielmacher Lukas Saueressig an der Schulter. Leider steht zu befürchten, dass es sich um eine schwerwiegende Verletzung handelt.
Saueressig fehlte dem HBW in der zweiten Hälfte an allen Ecken und Enden. Ob als Spielmacher oder auf Rückraum links, wenn Björn Zintel in der Mitte die Fäden zog. Die Gäste aus Stuttgart nutzen die Balinger Verunsicherung konsequent. Sie bauten ihren Vorsprung auf 14:18 aus, ehe sich die Gallier vom Schock halbwegs erholt hatten und sich wieder ins Spiel zurückkämpften. Was in Durchgang eins aber so bravourös gelang, funktionierte im zweiten Durchgang nicht mehr. Die Stuttgarter verteidigten ihren Vorsprung mit viel Leidenschaft und dem notwendigen Glück.
In den letzten zehn Minuten ging HBW-Coach Jens Bürkle „All-in“. Er setzte auf den 7. Feldspieler und in der Abwehr auf die 5/1-Variante, die im ersten Schwaben-Derby ein Schlüssel zum Erfolg war. Die Stuttgarter ließen sich, nicht zuletzt deshalb, weil die Gallier immer wieder Fehler einstreuten, nicht mehr von der Siegerstraße abbringen. Spätestens nach dem Treffer ins leere Tor zum 20:24 in der 56. Spielminute war der Deckel auf der Partie und die Balinger Niederlage besiegelt.
Die Mannschaften:
HBW Balingen-Weilstetten: Simon Sejr, Mario Ruminsky (TW); Vladan Lipovina 3, Gregor Thomann, Daniel Ingason, Tim Nothdurft 6, Uros Todorovic, Kristian Bećiri 1, Till Wente, Jona Schoch 3, Björn Zintel 4, James Scott 2, Lukas Saueressig 4, Patrick Volz, Tobias Heinzelmann 1, Moritz Strosack 2;
TVB Stuttgart: Ivan Pesic, Tobias Thulin (TW); Max Häfner, Andri Mar Runarsson, Dominik Weiß, Egon Hanusz 2, Adam Lönn, Alexander Schulze 1, Fynn-Luca Nicolaus 1, Sebastian Augustinussen 1, Patrick Zieker 5, Jerome Müller 5, Sascha Pfattheicher 1, Zarko Peshevski 2, Viggo Kristjansson 10/4;