Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Niederlage kann den Galliern Partylaune nicht verderben
Mit einem kleinen Wermutstropfen ging das letzte Heimspiel der Saison 2022/23 für die Gallier am Samstagabend zu Ende. Mit dem buchstäblich letzten Aufgebot konnte der designierte Meister und Aufsteiger den Gästen von Eintracht Hagen kaum Paroli bieten und musste sich mit einer 27:34(13:18)-Niederlage aus der Balinger SparkassenArena verabschieden. Der an das Spiel anschließenden Aufstiegs- und Meisterfeier tat die Niederlage allerdings keinen Abbruch. Fans und Mannschaft feierten gemeinsam bis weit nach Mitternacht eine überragende Saison und die hochverdiente Meisterschaft, die allerdings erst am kommenden Mittwoch, mit der Überreichung der Meisterschale nach dem Auswärtsspiel in Dresden, offiziell besiegelt wird.
Während sich Linkshänder Jens Schöngarth trotz einiger Schmerzen nochmals in den Dienst der Mannschaft stellte und auf die Zähne biss, gesellte sich zu den Ausfällen, die HBW-Trainer Jens Bürkle bereits in Potsdam zu verkraften hatte, auch noch Tobias Heinzelmann hinzu. Damit stand Bürkle kein etatmäßiger Kreisläufer mehr zur Verfügung und das wirkte sich auf das gesamte Spiel aus. Nachwuchsspieler Till Wente, als gelernter Rückraumspieler machte seine Sache am Kreis, wie bereits in Potsdam, sehr gut, aber man hatte einfach gesehen, dass er auf dieser Position nicht zu Hause ist. Bereits nach zwölf Minuten musste HBW-Coach Bürkle beim Stand von 5:9 seine erste Auszeit nehmen. Die Gäste antizipierten in der Abwehr die Balinger Spielzüge sehr, sehr gut und kamen so per Tempogegenstoß zu einfachen Treffern. Nach der Auszeit versuchten es die Gallier sogar mit Jens Schöngarth am Kreis und später mit dem siebten Feldspieler, aber Hagen hatte zum einen in Torhüter Tobias Mahncke einen überragenden Rückhalt und zum anderen immer wieder die richtigen Antworten. So ging es mit einem bereits deutlichen 13:18-Rückstand für die Gallier in die Halbzeitpause.
Zu Beginn der zweiten Hälfte lief es für die Hausherren zunächst etwas besser. Bürkle konnte auf Grund des kurzen Wechselweges jetzt auch auf seinen zweiten Linkshänder Guilherme Linhares de Souza zurückgreifen. Seine Jungs konnten mit viel Leidenschaft und Kampfgeist den Vorsprung von Hagen bis auf 18:21 verkürzen. Als sie drauf und dran waren, mit der Unterstützung einer fantastischen „Hölle Süd“ das Spiel vielleicht zu kippen, zog ihnen Eintracht-Torhüter Mahncke erneut den Zahn. Mit zwei, drei überragenden Paraden sorgte er dafür, dass sich der Abstand nicht weiter verkürzte. Im Hagener Angriff hatte Ex-HBW’ler Valentin Spohn, mit neun Toren erfolgreichster Angreifer, längst die Schusskarte gezogen und mit drei Treffern in Folge brachte er das Spiel der Gäste wieder in ein ruhigeres Fahrwasser. Beim 18:24 in der 42. Spielminute versuchte Jens Bürkle mit einer Auszeit dem Spiel nochmals eine Wende zu geben, aber die Vorentscheidung war gefallen.
Auch der Angriff im Anschluss an die Auszeit wurde eine Beute des Hagener Torhüters und die angeordnete Manndeckung gegen Valentin Spohn lief ins Leere. Hagen erhöhte auf 18:24 und nach dem 20:28 ging es eigentlich nur noch darum, dass das Spiel für den Meister und Aufsteiger nicht in einem völligen Desaster endet.
Der 27:34-Endstand war zwar deutlich und die höchste Niederlage der Saison, aber am Ende nicht mehr als Zahlen für die Statistik. Eintracht Hagen durfte sich über zwei Punkte freuen und für die Gallier begann im Anschluss an die Schlusssirene eine verdiente Aufstiegs- und Meisterfeier, die schnell dafür sorgte, dass über die Niederlage keiner mehr diskutierte.
Die Mannschaften
HBW Balingen-Weilstetten: Simon Sejr Jensen, Mario Ruminsky (TW); Filip Vistorop 3, Elias Huber 1, Jens Schöngarth 1, Daniel Thor Ingason 4, Guilherme Linhares de Souza, Tim Hildenbrand 1, Jona Schoch 1, Dennis Fuoß, Elias Fügel 3, Till Wente 4, Lukas Saueressig 4, Patrick Volz 3/1, Moritz Strosack 2;
VfL Eintracht Hagen: Tobias Mahncke, Maurice Paske (TW); Theo Guenter Buergin, Alexander Becker 4, Pouya Norouzinezhad 4, Tilman Pröhl, Valentin Schmidt 2, Luca Klein, Kim Voss-Fels, Philipp Vorlicek 4, Valentin Spohn 9, Frederic Stüber 2, Tim Stefan, Arvid Dragunski, Josip Jukic 6, Pierre Busch 3/1;