Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Die ersten zwei Punkte waren ein hartes Stück Arbeit
Das Spiel am ersten Spieltag zwischen den Eulen Ludwigshafen und dem HBW Balingen-Weilstetten war das erwartete Kampfspiel um jeden Zentimeter Boden, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Vier Rote Karten spiegeln das scheinbar wider, aber alle Beteiligten waren sich nach dem Schlusspfiff einig, dass die der Linie der Unparteiischen geschuldet waren und nichts mit einem unfairen Spiel zu tun hatten. Am Ende stand ein vieldiskutierter 33:34(18:16)-Erfolg der Gallier auf der Anzeigentafel, der nach einem zwischenzeitlichen 30:27-Rückstand nicht mehr zu erwarten war.
Nach einem völlig ausgeglichenen Spiel sorgte die Schlussphase in der Partie zwischen den Eulen Ludwigshafen und dem HBW Balingen-Weilstetten für Verwirrung und viel Gesprächsstoff. Vier Sekunden vor Spielende entschieden die beiden Unparteiischen beim Stand von 33:33 auf Strafwurf für die Gallier. Oddur Gretarsson, zuvor schon sechsmal beim Strafwurf erfolgreich, schnappte sich das Spielgerät und scheiterte zunächst am Ex-HBW’ler Matej Asanin im Tor der Eulen. Der Abpraller kam allerdings direkt zum Isländer zurück und der verwandelte im Nachwurf zum 33:34 – scheinbar. Zum Entsetzen der zahlreichen HBW-Fans und der Balinger Spieler schritten die Unparteiischen zum Zeitnehmertisch und dort gab es lange Diskussionen. Die beiden Unparteiischen holten schließlich die Verantwortlichen beider Mannschaften zusammen, gaben ihnen eine kurze Regelkunde und entschieden auf einen weiteren Strafwurf für die Gallier. Warum? Der Trainer der Eulen hatte sofort nach der Parade seines Torhüters die Auszeitkarte auf den Zeitnehmertisch gelegt und der Zeitnehmer hat das Spiel mit einem Pfiff unterbrochen. Da dieser Pfiff erfolgte, als die Balinger (Oddur Gretarsson) wieder in Ballbesitz waren, war er nicht mehr Regel konform und deshalb gab es nur eine Entscheidung: Erneuter Strafwurf, weil dem HBW eine klare Torchance durch eine Regelwidrigkeit genommen wurde. Dieses Mal verwandelte Gretarsson sicher und die Gallier konnten die ersten zwei hart umkämpften Punkte bejubeln.
Klar, dass HBW-Coach Jens Bürkle nach dem Schlusspfiff mehr als zufrieden war. „Ich bin super zufrieden mit dem Spiel und dem Auftritt der Mannschaft, weil sie in einem extrem schweren Spiel mit brutal heißer Atmosphäre die Nerven behalten und in der Endphase gedreht hat,“ erklärte der Sportwissenschaftler nach dem Schlusspfiff. Tatsächlich hatte es beim 30:27 (49. Min.) für die Eulen Ludwigshafen nicht nach einem Auswärtssieg seiner Jungs ausgesehen. Ein Treffer von Jona Schoch, eine Parade von Torhüter Simon Sejr und ein erfolgreich verwandelter Tempogegenstoß von Oddur Gretarsson und schon stand es aber nur noch 30:29.
Mit einem 32:32-Gleichstand ging es hinein in die letzten fünf Minuten und kaum hatten die begonnen, schickten die beiden Unparteiischen Jona Schoch mit einer Roten Karte vom Parket. Diese war hart, aber nach der Linie der Unparteiischen musste man sie akzeptieren, obwohl Schoch durch einen Gegenspieler in die Aktion gestoßen wurde. In Überzahl hatten die Hausherren alle Trümpfe in der Hand, aber nicht ihre Nerven. Ihr Top-Torschütze Meyer-Siebert nahm sich nur vier Sekunden nach dem Freiwurf ohne Not völlig überhastet einen Wurf und traf nur den Pfosten. Den Abpraller sicherte Balingens Tobias Heinzelmann und die Gallier nahmen sich Zeit. Sie ließen sich weder von der Halle noch von den Gegenspielern unter Druck setzen. Erst als das Zeitspiel drohte, übernahm der überragende Filip Vistorop die Verantwortung und tankte sich durch die Eulen-Abwehr durch. In Unterzahl erzielte er das 32:33, aber noch waren drei Minuten zu spielen. Drei Minuten die nichts für schwache Nerven waren. Die Eulen drückten aufs Tempo und erzielten relativ schnell den erneuten Ausgleich. Die Uhr zeigte noch mehr als zwei Minuten Spielzeit und jetzt vertraute HBW-Coach Jens Bürkle sogar seinem Youngster Elias Huber. Aber auch der behielt die Nerven. Vier Sekunden vor dem Schlusspfiff tankte sich Daniel Ingason durch die Abwehr der Hausherren durch und konnte nur auf Kosten des bereits eingangs erwähnten Strafwurfs am erfolgreichen Torwurf gehindert werden.
Nach dem erfolgreichen Auswärtsauftakt erwarten die Gallier am kommenden Samstag den VfL Lübeck-Schwartau, der ähnlich wie die Gallier sein Heimspiel gegen HC Motor Zaporizhzhia in der Schlussphase gedreht und mit 36:35 gewonnen hat.
Die Mannschaften
Eulen Ludwigshafen: Matej Asanin, Žiga Urbič (TW); Stefan Salger 1, Tim Schaller 1, Marc-Robin Eisel, 2, Enes Keskic, Julius Meyer-Siebert 5, Maximilian Haider 2, Alexander Falk, Pascal Durak 3, Pascal Bührer 2, Sebastian Trost 2, Max Neuhaus 2, Lion Zacharias 5/2, Kasper Manfeldt-Hansen, Jannek Klein 8/0;
HBW Balingen-Weilstetten: Simon Sejr Jensen, Mario Ruminsky (TW); Filip Vistorop 7, Elias Huber, Daniel Ingason 2, Guilherme Linhares de Souza 2, Oddur Gretarsson 9/7, Felix Danner 2, Jona Schoch 4, Elias Fügel, Patrick Volz 2,Tobias Heinzelmann 1, Moritz Strosack 5;