Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Gallier gewinnen emotional schwieriges Heimspiel
Trotz einiger – im Nachhinein erklärbaren – Anfangsproblemen haben die Gallier ihre Hausaufgaben im Heimspiel gegen den HC Empor Rostock erfolgreich absolviert. Nach einem Rückstand zur Halbzeitpause kamen die Jungs von Trainer Jens Bürkle wie ausgewechselt auf die Platte zurück und haben die Gäste regelrecht überrollt. Nach einem 11:0-Lauf (Halbzeit übergreifend) war die Partie so gut wie entschieden. Mit dem 31:23(12:13) haben die Gallier ihre Tabellenführung in der 2. Handball-Bundesliga weiter gefestigt.
„So wie wir in das Spiel reingehen, muss ich auf mich nehmen“, erklärte HBW Coach Jens Bürkle, dass er am Spieltag sehr emotional gewesen sei. „Es war heute für mich schon ein besonderes Spiel mit dem Tode von Rolf Brack und offensichtlich hat das der Mannschaft nicht gutgetan,“ meinte Bürkle, dass man so ehrlich auch sein müsse und wer die jahrelange Verbundenheit der beiden Sportwissenschaftler kennt und verfolgt hat, der weiß, dass das nicht einfach so daher gesagt war. Man spürte auch noch in der Pressekonferenz, dass Bürkle mit dem Verlust seines Freundes, seines Kollegen, seines Mentors emotional zu kämpfen hatte und unter dem Aspekt ist der Auftritt der Gallier in den ersten dreißig Minuten durchaus nachvollziehbar.
Die erste Halbzeit waren aus Sicht des Tabellenführers dreißig Minuten zum Vergessen. Nichts, aber auch gar nichts hatte funktioniert. Im Angriff unterliefen der Bürkle-Sieben Fehler, wie man sie nur ganz selten sieht und die Abwehr bekam überhaupt keinen Zugriff. Den Gästen aus Rostock war das reichlich egal. Sie nutzten ihre Chancen und nach dem 2:6 reagierte Bürkle zum ersten Mal. Er wechselte seinen kompletten Rückraum. Jetzt passte es zwar etwas besser im Angriff und aus dem 2:6 (10. Minute) wurde ein 4:6, aber nach einem erneuten Vier-Tore-Rückstand (4:8, 13. Min.) musste der HBW-Coach mit einer Auszeit erneut versuchen gegenzusteuern. Es dauerte aber noch eine geraume Zeit, bis seine Jungs halbwegs im Spiel angekommen waren.
Beim Stande von 9:13 in der 26. Spielminute kassierten die Rostocker dann eine Zeitstrafe und die nutzten die Gallier durch die beiden Außen Moritz Strosack und Oddur Gretarsson um auf 11:13 zu verkürzen und spätesten nach der Fackel von Daniel Ingason Sekunden vor dem Pausenpfiff war klar, dass der Tabellenführer im Begriff war das Match zu drehen.
„Hei, wir sind Balingen und wir sind Tabellenführer. Wir haben ein paar Punkte Vorsprung auf den Zweiten und wir spielen gegen den Tabellenvorletzten. Jetzt geht raus und spielt vernünftig Handball!“ Mit dieser Botschaft schickte der HBW-Coach seine Jungs zurück auf die Platte und die machten genau das, was ihnen aufgetragen wurde. Daniel Ingason glich im ersten Angriff zum 13:13 aus und Moritz Strosack legte nach einem Ballverlust der Rostocker das 14:13 nach. In der Folge ging es Schlag auf Schlag. Die Balinger Abwehr rührte Beton an, zwang den Tabellenvorletzten zu Fehlern und im Angriff ließ der Tabellenführer jetzt nichts mehr liegen. Nach nur vier Minuten stand es bereits 17:13. Höchste Zeit für den neuen Rostocker Coach Nikolaj Andersson seine zweite Auszeit zu nehmen. Die brachte aber rein gar nichts. Der HBW-Express war nicht mehr zu stoppen und zog bis auf 20:13 davon.
Als Tobias Heinzelmann einen der zahlreichen Ballgewinne aus der Balinger Abwehr heraus per Tempogegenstoß zum 27:17 erfolgreich verwandelte, war die Partie in der 49. Minute so gut wie entschieden. In der Schlussphase schickte HBW-Coach Jens Bürkle überwiegend seinen Nachwuchs auf die Platte. Die vielen Wechsel nutzte der Tabellenvorletzte zur Ergebniskosmetik, musste am Ende aber trotzdem eine 31:23-Niederlage mit nach Hause nehmen.
Die Mannschaften
HBW Balingen-Weilstetten: Simon Sejr, Mario Ruminsky (TW); Elias Huber 2, Jens Schöngarth 1, Daniel Ingason 7, Guilherme Linhares de Souza, Oddur Gretarsson 4/2, Felix Danner, Kristian Beciri, Tim Hildenbrand 1, Jona Schoch 3, Mika Schüler 1, Lukas Saueressig, Patrick Volz 2, Tobias Heinzelmann 2, Moritz Strosack 8;
HC Empor Rostock: Robert Wetzel, Leon Mehler (TW); Christian Wilhelm 3, Sveinn Sveinnsson, Romas Aukstikalnis, 4 Dennis Mehler 1, Tim Völzke 3, Nick Witte 3, Jesper Schmidt 3, Alexander Schütze 2, Per Oke Kohnagel 1, Ben Zimmer 2, Richard Lößner 1, Florian Zemlin;