Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Endlich wieder Heimspiel: Rostock fordert die Gallier
Nach dem Auswärtserfolg beim TSV Bayer Dormagen am vergangenen Freitagabend, steht für die Gallier am Mittwochabend die zweite Partie der sogenannten „englischen Woche“ auf dem Spielplan. Um 19.30 Uhr erwartet der Tabellenführer den HC Empor Rostock. Die Leitung der Partie haben die beiden Unparteiischen Meike Merz und Tanja Kuttler (Oberteuringen / Ostrach) aus dem IHF und EHF-Kader des Deutschen Handballbundes.
Das Auswärtsspiel im Rheinland war nach Ansicht mancher Handballfans für die Gallier lediglich eine Pflichtaufgabe zum Einstieg in die englische Woche. Nicht so für HBW-Coach Jens Bürkle. Er wusste genau, was ihn und seine Jungs erwartet. Der TSV Bayer Dormagen hatte nichts zu verlieren und konnte vor heimischem Publikum völlig befreit aufspielen. Bereits im Hinspiel haben die „Wiesel“, wie sich die Dormagener selbst bezeichnen, dem HBW große Probleme bereitet und das taten sie auch im Rückspiel. Das Insiderwissen von ihrem Chef-Coach Matti Flohr, der zuletzt ja bekanntlich Co-Trainer bei den Balingern war und zuvor für die Gallier noch auf der Platte gestanden hatte, war deutlich erkennbar. Hinzu kam, dass der Tabellenführer immer wieder leichte Fehler und Ballverluste produzierte und so blieb das Spiel offen bis in die Schlussphase. Einige Male hatte der Underdog sogar die Möglichkeit selber in Führung zu gehen und wer weiß, wie das Spiel dann gelaufen wäre. Das ließen die Gallier allerdings nicht zu und nach dem 20:20, zehn Minuten vor dem Schlusspfiff, sorgten die Mannen von Chef-Coach Jens Bürkle mit einem 4:0-Lauf für die Vorentscheidung.
Ähnlich wie der TSV Bayer Dormagen hat auch der HC Empor Rostock gegen die Gallier nichts zu verlieren und wird versuchen, den Tabellenführer möglichst lange zu ärgern. Nach dem wichtigen Heimsieg im Kellerduell gegen die Wölfe Würzburg zum Auftakt der englischen Woche am Sonntagabend, haben die Hansestädter ihre Pflichtaufgabe erfolgreich hinter sich gebracht und zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt auf der Habenseite verbucht. In der SparkassenArena kann der Aufsteiger aus der Saison 2021/22 also völlig unbeschwert auftreten. Alles andere als eine Niederlage wären für den Tabellenvorletzten nicht einkalkulierte Bonuspunkte und um die wird der HC fighten bis zum Schluss.
Apropos Kellerduell gegen die Wölfe Würzburg: Das Heimspiel gegen den Tabellennachbarn war gleichzeitig das Debüt des neuen Rostocker Coaches Nicolaj Andersson. Der 35-jährige Däne hat vergangene Woche, nur wenige Tage vor dem wichtigen Heimspiel gegen Würzburg, das Traineramt übernommen und soll den HC nach Möglichkeit noch vor dem drohenden Abstieg bewahren. „Wir wollen nichts unversucht lassen, die Klasse zu halten“, so Tobias Woitendorf, Vorstandsvorsitzender des HC Empor Rostock, bei der Vorstellung des neuen Chef-Coaches. Dass es in Rostock einen Trainerwechsel gab, daran sind die Gallier übrigens nicht ganz unschuldig. Nach nur einem Sieg aus den ersten sieben Begegnungen haben die Verantwortlichen frühzeitig die Notbremse gezogen. Nach der 22:34-Heimniederlage gegen die Gallier im Oktober des vergangenen Jahres musste Aufstiegstrainer Till Wiechers seinen Platz räumen. Für ihn übernahm zunächst der Jugendkoordinator und A-Lizenz-Inhaber Tristan Staat die Verantwortung. Der wurde vergangene Woche von Nicolaj Andersson abgelöst und hat seine ursprünglichen Aufgaben wieder übernommen. Der junge Chef-Coach der Rostocker hat früher selber Handball gespielt, bis ihn eine Verletzung zur Beendigung seiner aktiven Karriere zwang und er eine Trainer-Karriere einschlug. Zuletzt trainierte Andersson mit dem LC Brühl den erfolgreichsten Frauen-Verein der Schweiz.
Dass der neue Chef-Coach der Rostocker nach seinem gelungenen Heimdebüt gegen die Wölfe Würzburg auch auswärts beim Tabellenführer gerne punkten würde, das versteht sich von selbst. Man darf gespannt sein, ob nach so kurzer Zeit bereits die ersten Züge seiner Handschrift im Spiel der Rostocker erkennbar sein werden. Darauf wird auch Gallier-Coach Jens Bürkle gespannt sein, der im Heimspiel gegen den HC vermutlich wieder auf seinen Kapitän Felix Danner zurückgreifen kann, der zuletzt in Dormagen verletzungsbedingt gefehlt hat. Ansonsten dürfte sich am Balinger Kader im Vergleich zum Spiel gegen den TSV Bayer Dormagen nicht viel verändern.