Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Nach wackligem Start souveränder Derby-Sieg
Das Süd-Derby in der 2. Handball-Bundesliga hat alles gehalten, was man sich vom ihm versprochen hat. Toller Handballsport, eine fantastische Kulisse, eine fast ausverkaufte SparkassenArena und ein Comeback mit Standing Ovations und Gänsehautfeeling. Die Gäste aus Konstanz, sowohl die Mannschaft als auch die zahlreich angereisten HSG-Fans haben ihren Teil dazu beigetragen, wenn auch die Punkte mit einem 36:30(16:10)-Erfolg hochverdient beim weiterhin ungeschlagenen Tabellenführer bleiben. Der HBW Balingen-Weilstetten bleibt damit auch im dreizehnten Saisonspiel ohne Niederlage.
„Wir haben uns die ganze Woche auf das Wunder von Balingen eingeschworen“, eröffnete HSG-Trainer Jörg Lützelberger die abschließende Pressekonferenz und die ersten zwanzig Minuten des Derbys sind auch ziemlich genau so gelaufen, wie er es sich vorgestellt hatte. Die Hausherren taten sich schwer, waren nervös und gerieten vor der Saison-Rekordkulisse von 2246 Zuschauern von Anfang an in Rückstand. Dass der bei maximal ein oder zwei Toren blieb, hatten die Gallier auch ihrem Torhüter Mario Ruminsky zu verdanken, der mit einigen Paraden glänzen konnte. Während die Gäste vom Bodensee trotz der guten Leistung von Ruminsky immer wieder zu einfachen Treffern kamen, war der Tatsache geschuldet, dass die HBW-Abwehr wenig Zugriff auf das Spiel bekam. Auch im Angriff lief es zunächst nicht so richtig rund. Die Jungs von Trainer Jens Bürkle wurden immer wieder in den Positionsangriff gezwungen und mussten für ihre Tore hart arbeiten.
Erst nach dem 6:8-Rückstand in der 18. Spielminute wurde das Spiel ausgeglichener. Über den 8:8-Ausgleich gingen die Hausherren fünf Minuten später erstmals in Führung. Als Patrick Volz, der gegen seine ehemaligen Mannschaftskollegen mit zehn Toren ein überragendes Spiel ablieferte, das 11:10 markierte und Daniel Ingason Sekunden später auf 12:10 erhöhte, ließ die erste Auszeit nicht lange auf sich warten. Den Balinger Lauf konnten die Gäste damit aber nicht mehr bremsen. Mit sechs weiteren Treffern erhöhten Volz und Co. auf 16:10 und damit ging es in die Pause.
Aus der Kabine kamen beide Mannschaften mit offenem Visier. Es war deutlich zu sehen, dass die HSG sich noch nicht geschlagen geben wollte, aber die Balinger hatten die Fäden zunächst fest in der Hand. Das war auch zwingend notwendig, denn Konstanz bestrafte jeden Fehler und die HSG wurde von ihren Fans ununterbrochen angefeuert. Mitte der zweiten Halbzeit, nach dem 21:16 von Jona Schoch bekam man das Gefühl, der zwölfte Balinger Sieg könnte nochmals in Gefahr geraten. Mit dem siebten Feldspieler sorgte Konstanz für Unruhe in der Balinger Abwehr und plötzlich stand es nur noch 21:18 und auf der Uhr waren noch zwanzig Minuten zu spielen. Zu allem waren die Hausherren auf Grund einer Zwei-Minuten-Strafe auch noch in Unterzahl, aber die HSG konnte das Momentum nicht nutzen. Das lag unter anderem an HBW-Spielmacher Filip Vistorop, der jetzt auf die Platte zurückkam, aber vor allem auch an der Wurfgewalt von Jona Schoch. Mit zwei Krachern in die Konstanzer Maschen schloss er zwei einstudierte Spielzüge ab und die Gallier lagen wieder mit fünf Treffern in Front.
Die Moral der Konstanzer war mit dem erneut deutlichen Rückstand zwar nicht völlig gebrochen, aber man spürte schon, dass sich die Gäste darüber im Klaren waren, dass es an diesem Abend in der Balinger SparkassenArena nichts zu holen gibt. Der Vorsprung des Tabellenführers lag auch noch bei fünf, sechs Toren ,als es in die sogenannte Crunch-Time ging und in der sorgte eine Einwechslung für Gänsehautfeeling. Nach siebenmonatiger Verletzungspause gab Spielmacher Lukas Saueressig sein Comeback und wurde von den Fans mit Standing Ovations begrüßt. Ein Treffer war ihm zwar nicht vergönnt, weil sein Schlagwurf vom Konstanzer Keeper pariert wurde, aber sein Assist zum 36:30-Endstand von Tobias Heinzelmann war absolut sehenswert.
Die Mannschaften
HBW Balingen-Weilstetten: Simon Sejr, Mario Ruminsky (TW); Filip Vistorop 2, Elias Huber, Daniel Ingason 1, Guilherme Linhares de Souza 4, Felix Danner 1, Kristian Beciri, Tim Hildenbrand 3, Jona Schoch 7, Till Wente, Lukas Saueressig, Patrick Volz 10/2, Tobias Heinzelmann 5, Moritz Strosack 3;
HSG Konstanz: Moritz Ebert, Leon Grabenstein, Michel Stotz 2, Aron Czako, Luis Plymford Foege 3, Lars Michelberger 2, Gregor Thomann 2/1, Christos Erifopoulos 1, Joel Mauch 1, Fynn Beckmann 2, Samuel Wendel 3, Niklas Ingenpaß 4, Lukas Köder 2/1, David Knezevic 8, Sebastian Hutecek;