Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Drei dicke Brocken vor der Brust - in LIngen geht es los
Nach dem Heimspiel gegen den Tabellenletzten, die Wölfe Würzburg, haben die Gallier jetzt drei richtig dicke Brocken aus dem vorderen Drittel des Tableaus vor der Brust. Los geht es am Ostersamstagabend bei der HSG Nordhorn-Lingen. Spielbeginn beim Tabellenfünften in der EmslandArena ist um 19.30 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Martin Thöne und Marijo Zupanovic (Lilienthal / Berlin) aus dem Elitekader des DHB.
Das Heimspiel gegen die Wölfe Würzburg am vergangenen Sonntag haben die Gallier zwar erfolgreich absolviert, aber so richtig zufrieden war niemand – allen voran Chef-Coach Jens Bürkle. „Ich bin heute nicht zufrieden, wie wir gespielt haben! Wir können das deutlich besser“, ärgerte sich Bürkle in der abschließenden Pressekonferenz. Bis auf einen Moment in der zweiten Halbzeit, beim Stande von 24:20 hatte er zwar nie das Gefühl, dass das Spiel kippen könnte, aber es hat bis in die Schlussphase gedauert, bis seine Jungs den Sieg in trockenen Tüchern hatten. Immer wieder haben sie mit schwachen Abschlüssen und technischen Fehlern den Tabellenletzten im Spiel gehalten. Von der Souveränität, die man von einem Tabellenführer gegen das Tabellen-Schlusslicht eigentlich erwarten darf, waren seine Jungs ziemlich weit entfernt. Erst in der sogenannten Crunchtime waren die Gallier konsequent. Die Abwehr stand gut gegen das Überzahlspiel mit dem siebten Feldspieler und im Angriff ließ der Tabellenführer nichts mehr liegen. So stand am Ende ein verdienter, aber vielleicht etwas zu hoch ausgefallener 29:22-Erfolg auf der Anzeigentafel.
Zeit zum Durchschnaufen bleibt den Galliern allerdings nicht. Was an den nächsten drei Wochenenden auf sie zukommt, hat es in sich. Wie Eingangs schon erwähnt geht es am Osterwochenende zunächst zur HSG Nordhorn-Lingen. Eine Woche später kommt mit dem Dessau-Roßlauer HV der Tabellenvierte in die SparkassenArena und am letzten Aprilwochenende kommt es zum Showdown gegen den momentanen Tabellenzweiten und Mitabsteiger TuS N-Lübbecke.
Zunächst gilt der Focus aber einzig und allein dem Spiel in der EmslandArena in Lingen. Mit sechs Punkten Rückstand auf den zweiten Tabellenplatz ist die HSG Nordhorn-Lingen noch nicht endgültig raus aus dem Rennen um den Aufstieg in die Beletage des deutschen Handballs, darf aber nach der deutlichen Niederlage vor einer Woche beim Dessau-Roßlauer HV nicht mehr viel liegen lassen. Nach der 34:22-Klatsche erwartet HSG-Coach Daniel Kubes von seiner Mannschaft eine Reaktion. Da kommt ihm das Spiel gegen den Tabellenführer gerade recht, denn da könne sich seine Mannschaft wieder in einem anderen Licht zeigen, so Kubes im Vorfeld der Partie. Dass am Samstagabend gegen die Gallier eine Reaktion kommt, darüber ist sich HBW-Coach Jens Bürkle im Klaren. „In der Mannschaft steckt unheimlich viel Potential, aber sie besiegen sich auch manchmal selbst“, analysierte Bürkle die letzten Spiele der Grafschafter im Videostudium.
Der Kader der HSG Nordhorn-Lingen ist auf jeder Position top besetzt. Vor allem das Torhüter-Duo Bart Ravensbergen, der in der kommenden Saison zu FrischAuf Göppingen wechseln wird und Björn Buhrmester, ist mit das stärkste, der gesamten Liga. Nicht zuletzt deshalb zählt die Abwehr der Nordhorner zu den besten, aber auch zu den härtesten der Liga. Kein Wunder – war doch Trainer Kubes in seiner aktiven Zeit einer der gefürchtetsten Abwehrspieler weit und breit, der in der Zeitstrafenstatistik immer ganz weit oben zu finden war. Im Angriff spielen die Niedersachsen sehr variabel und haben für die Gegner immer wieder Überraschungen parat. Dreh und Angelpunkt im HSG-Angriff ist Spielmacher Tarek Marschall, der aber nicht nur den Spielfaden in der Hand hält, sondern, wie zuletzt gegen Dessau mit zehn Treffern, auch äußerst torgefährlich ist. Top-Torschütze ist allerdings Georg Pöhle, der seit 2018 für die Grafschafter aufläuft. Er teilt sich die Spielanteile im linken Rückraum mit dem Ex-Gallier Markus Stegefelt. Zusammen bringt es das Duo bisher auf knapp 190 Treffer.
Während HBW-Coach Jens Bürkle also ziemlich genau weiß, was ihn und seine Jungs in der EmslandArena erwartet, ist er sich noch nicht ganz sicher, wer ihm aus seinem eigenen Kader zur Verfügung steht. Neben dem Langzeitverletzen Uros Todorovic wird sehr wahrscheinlich auch Guilherme Linhares de Souza ausfallen. Der Linkshänder muss vermutlich auf Grund einer Knieverletzung pausieren. Kapitän Felix Danner und Regisseur Filip Vistorop haben diese Woche wieder mit der Mannschaft trainiert und Bürkle hofft, dass er beide am Samstagabend zumindest zeitweise einsetzen kann.