Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Liga-Kracher in der SparkassenArena
Der Saisonendspurt in der 2. Handball-Bundesliga nimmt mehr und mehr an Fahrt auf und die Gallier haben einmal mehr eine anspruchsvolle „englische Woche“ vor der Brust. Los geht es mit dem Heimspiel gegen den ThSV Eisenach. Spielbeginn in der Balinger SparkassenArena ist am Samstag, 13. Mai, um 20 Uhr. Die Leitung der Partie liegt in den Händen der beiden Unparteiischen Christian und David Hannes aus dem internationalen Schiedsrichterkader des DHB.
In der 2. Handball-Bundesliga sind bis zum Saisonende nur noch sechs Spieltage zu absolvieren. Drei davon innerhalb einer sogenannten „englischen Woche“ und wer für den Spielplan vor der Saison verantwortlich zeichnete, hatte scheinbar einen ganz besonders guten Riecher. Während der Großteil des 33. Spieltages, nämlich insgesamt sieben Begegnungen bereits am Freitagabend angepfiffen werden, können sich die Handball-Fans am Samstagabend auf die zwei absoluten Ligakracher konzentrieren. Während in der Balinger SparkassenArena nämlich der Tabellenführer auf den Tabellenzweiten trifft (nach der bereinigten Tabelle, also ohne die Spiele gegen die Gastmannschaft von HC Motor Zaporizhzhia), stehen sich in der Anhalt-Arena fast zeitgleich (ab 19.30 Uhr) der Tabellendritte Dessau-Roßlauer HV und der Tabellenvierte TuS N-Lübbecke gegenüber.
Was am Samstagabend für ein Brocken auf die Gallier zurollt, kann man an dem zurückliegenden Spieltag ablesen. Dass die Wartburgstädter zu Hause gegen den Tabellenletzten aus Würzburg gewinnen, war sicher keine sonderlich große Überraschung. Die Art und Weise wie sie die Wölfe Würzburg in der Werner-Aßmann-Arena im zweiten Durchgang allerdings überrollt haben, war eine absolute Machtdemonstration. Während der Halbzeitstand von 18:15 noch völlig im Rahmen lag, sorgte der 41:25-Endstand für einiges Erstaunen. Einen ähnlichen Halbzeitverlauf mit 23:10 Toren gab es in der Liga in dieser Saison bisher keinen. Was für eine bärenstarke Leistung die Thüringer auf der Platte abgeliefert haben, lässt sich mit einem Blick aus der Statistik, dem Handball-Performance-Index ablesen. Mit Top-Shooter Finn Hangstein, Spielmacher Jannis Schneibel, Kreisläufer Ruben Sousa und Linksaußen Timothy Reichmuth haben es gleich vier(!) Eisenacher Spieler in die Mannschaft des Spieltages geschafft. Auch das ist in dieser Saison einmalig und auch zuvor bestimmt noch nicht oft da gewesen.
Die Gallier wissen also, was auf sie zukommt. Sie wissen aber auch, dass der ThSV Eisenach mit viel Druck in die SparkassenArena kommt. Die Thüringer stehen in der Tabelle nur dank des besseren Torverhältnisses auf dem zweiten Aufsteigerplatz. Nach Punkten haben sie genau so viele wie der Dessau-Roßlauer HV und der TuS N-Lübbecke. Eine Niederlage dürfen sich die Eisenacher also nicht erlauben, wenn sie nicht Gefahr laufen möchten, in Balingen den angestrebten Aufstieg in die erste Handball-Bundesliga zu verspielen.
Die Gallier haben nach dem souveränen Auswärtserfolg im Süd-Gipfel bei der HSG Konstanz sieben Punkte Vorsprung in der Tabelle und können grundsätzlich entspannt in die Partie gehen. Allerdings haben auch sie keinen Zentimeter Boden zu verschenken, denn der Vorsprung kann ganz schnell weg sein. Wie schnell so etwas passieren kann, sieht man am Beispiel der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Dort zweifelte lange Zeit niemand daran, dass die Füchse Berlin in diesem Jahr ihre erste Meisterschaft einfahren. Und jetzt? Ein, zwei Niederlagen und schon müssen sie sich mit der Verfolgerrolle abfinden. Das weiß auch HBW-Coach Jens Bürkle nur zu gut und tritt deshalb auf sämtliche Euphoriebremsen, die er findet. „Wir werden uns diese Woche auf das Spiel gegen Eisenach konzentrieren und danach die folgenden Partien Spieltag, für Spieltag sauber abarbeiten“, erklärt der Sportwissenschaftler Gebetsmühlen artig, dass die Liga so ausgeglichen ist, dass noch viel passieren kann und er bleibt dabei: „Die anderen können rechnen, wir tun das nicht und ich bin sicher, es bleibt spannend bis zum letzten Spieltag!“