Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Liga-Kracher in der SparkassenArena
Nach dem Auswärtsspiel beim damaligen Tabellenfünften in Lingen und dem Heimspiel gegen den Tabellenvierten Dessau-Roßlauer HV, treffen die Gallier im dritten Top-Spiel in Folge auf den Tabellenzweiten und Mitabsteiger TuS N-Lübbecke. Spielbeginn in der Balinger SparkassenArena ist am kommenden Samstagabend, um 19 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Markus Kauth und Andre Kolb (Taufkirchen / Augsburg) aus dem Elite-Anschlusskader des DHB.
Irgendwann reißt jede Serie. Die, der Gallier ohne Niederlage in der Rückspielrunde der aktuellen Saison, ist allerdings zu einem Zeitpunkt gerissen, wo es nicht hätte sein müssen. Jeder war sich zwar darüber im Klaren, dass das Heimspiel gegen den Dessau-Roßlauer HV keine leichte Aufgabe wird, aber eine Niederlage war im Vorfeld kein Thema. Zu stabil, selbstbewusst und abgeklärt hatte sich die Mannschaft von Trainer Jens Bürkle bis dahin präsentiert. Genau mit diesen Eigenschaften hatten die Gallier zuvor noch das schwierige Auswärtsspiel in Lingen für sich entschieden. Mit einem Treffer, Sekunden vor dem Schlusspfiff haben sie in der EmslandArena den Sieg in trockene Tücher gepackt, um dann gegen Dessau mit einem ähnlichen Last-Second-Treffer mit leeren Händen dazustehen. Allerdings, und das gehört zur Wahrheit eben auch dazu, war der Treffer nur der endgültige Ko-Schlag für die Gallier. Gewankt haben sie schon deutlich vorher.
Nach einer zufriedenstellenden ersten Hälfte und einem halbwegs gelungenen Start in die zweiten dreißig Minuten, verloren die Balinger mit zunehmender Spieldauer den Faden des Spiels. „Im Angriff haben wir viel zu viele Freie liegen gelassen“, kritisierte Chef-Coach Jens Bürkle und die Gäste aus Sachsen-Anhalt wurden immer selbstbewusster und drückten dem Spiel mehr und mehr ihren Stempel auf. Beim 22:25 lag die Bürkle-Sieben in der 50. Spielminute sogar mit drei Treffern zurück. Dennoch schafften es Felix Danner und Co, das Ergebnis nochmals zu ihren Gunsten zu drehen. Beim 27:26 hatte der Tabellenführer wieder alle Trümpfe in der Hand, aber den Dessauer Top-Shooter Timo Löser nicht im Griff. Die Abwehr der Gallier fand keine Mittel gegen den zwölffachen Torschützen, der mit zwei Treffern aus der Balinger 30:29-Führung wieder einen 30:31-Rückstand machte. Den konnten die Hausherren zwar nochmals egalisieren, aber drei Sekunden vor dem Schlusspfiff brachten sie einen Hüftwurf von Spielmacher Sohmann nicht verteidigt und die Punkte waren weg.
Nicht ganz so schlimm hat es zwei Tage später den Tabellenzweiten aus Lübbecke erwischt. Im Spiel bei den Wölfen Würzburg, lagen die Ostwestfalen zur Halbzeitpause mit sage und schreibe 20:13 im Hintertreffen. Mit viel kämpferischem Willen und Einsatz und einem sich mehr und mehr steigernden Ex-Gallier Nikolas Katsigiannis, im Tor des Tabellenzweiten, holten die Lübbecker den Wölfe-Vorsprung auf und hatten in der letzten Minute das Ergebnis sogar mit einem Treffer zu ihren Gunsten gedreht. Mit einem „Buzzer Beater“ sicherte sich der Tabellenletzte dann aber doch noch einen hochverdienten Punkt und sorgte bei Lübbecke für ähnlich viel Verdruss wie Dessau bei den Galliern.
Am Samstagabend stehen sich also nicht nur der Tabellenerste und der Tabellenzweite in der Balinger SparkassenArena gegenüber, sondern auch zwei Mannschaften, die mit dem bisherigen Verlauf der Saison zwar durchaus zufrieden sein können, aber nicht mit dem letzten Spieltag. Beide haben sich vorgenommen, am Samstagabend wieder einiges geradezurücken.
Angesichts der jeweiligen Kader kann man für den Liga-Kracher keinen Favoriten ausmachen. Die Ostwestfalen würden die Favoritenrolle zwar gerne den Balingern in die Schuhe schieben, aber mit Platz drei in der Auswärtstabelle und einem Kader, der auf jeder Position höchstes Liga-Niveau hat, braucht man über die Rollenverteilung nicht zu diskutieren. Besonders im rechten Rückraum kann der TuS mit Dominik Ebner und Jo Gerrit Genz gleich auf zwei überdurchschnittlich gute Zweitligaspieler zurückgreifen. Genz kam vom ASV Hamm-Westfalen und gehörte auch dort schon zu den wurfgewaltigsten und treffsichersten Spielern. Linksaußen Tom Skroblien ist seit Jahren eine richtige „Tormaschine“, der mit 167 Toren aktuell auf dem siebten Platz der Torschützenliste steht.
Das Hinspiel in der Merkur-Arena in Lübbecke konnten die Gallier übrigens mit 26:23 für sich entscheiden und haben damals beim TuS N-Lübbecke eine Siegesserie beendet. Man kann sich also durchaus vorstellen, dass das für den Tabellenzweiten zusätzliche Motivation sein wird.