Überzeugender Heimsieg der Gallier gegen Hüttenberg

Mit einem deutlichen und vor allem auch in der Höhe absolut verdienten 35:20(18:11)-Erfolg gegen den TV Hüttenberg haben die Gallier auf den Punktverlust vom vergangenen Wochenende reagiert. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten kamen die Jungs von Trainer Jens Bürkle Mitte der ersten Halbzeit richtig in Schwung und ließen bis zum Schlusspfiff keinen Zweifel mehr daran aufkommen, wer die „Hölle Süd“ als Sieger verlassen wird.

„Man hat heute ganz deutlich gespürt, was es heißt in Balingen zu spielen, vor allem für eine junge Mannschaft, wie wir das sind“, spielte Gästetrainer Johannes Wohlrab auf den Moment an, als die „Hölle Süd“ ihrem Namen alle Ehre machte. Die 1900 Zuschauer waren in den ersten Spielminuten mit der ein oder anderen Entscheidung der beiden Unparteiischen überhaupt nicht einverstanden und machten ihrem Unmut mit einem gellenden Pfeifkonzert lautstark Luft. Der „Achte Mann“ peitschte die Bürkle-Sieben regelrecht nach vorne. Das war auch zwingend notwendig, denn die Gallier fanden zunächst überhaupt nicht ins Spiel. Die im Angriff erarbeiteten Torchancen konnten sie nicht nutzen und lagen nach nur acht Minuten mit 1:5 im Hintertreffen. Allerdings war die „Hölle Süd“ bereits zu diesem frühen Zeitpunkt am Brodeln und das half der Mannschaft von Jens Bürkle ungemein.

Trotz des deutlichen Rückstandes fand der HBW-Coach die Anfangsphase gar nicht so schlecht. „Selbst zu Beginn, als wir mit 1:5 hinten lagen, haben die Jungs mit einer riesen Intensität gespielt, aber halt die Chancen nicht genutzt, die wir uns erarbeitet haben“, lobte der Sportwissenschaftler seine Mannschaft, die sich von dem Rückstand habe überhaupt nicht beeindrucken lassen und das Spiel mit einem 5:0-Lauf gedreht hat. Sein Gegenüber Johannes Wohlrab versuchte mit einer Auszeit den Lauf der Gallier zu stoppen und in der Auszeit versuchte er den aufkommenden Druck von seiner Mannschaft zu nehmen. Viel Erfolg hatte er mit seinem Versuch nicht. Die technischen Fehler der Hüttenberger häuften sich mit zunehmender Spieldauer und die Gallier, die am Mittwochabend auch noch kurzfristig auf ihren erkrankten Kapitän Felix Danner verzichten mussten, nutzten jede sich bietende Gelegenheit. Die Balinger Abwehr rührte Beton an und nur sechs Minuten nach seiner ersten Auszeit, sah sich der Hüttenberger Trainer beim 12:8-Rückstand gezwungen, bereits seine zweite Auszeit zu nehmen. Noch einmal ermahnte er seine Jungs, die Ruhe zu bewahren. Gebracht hat es allerdings wenig, denn die Gallier zogen bis zur Halbzeitpause auf 18:11 davon.

Gleich mit Beginn der zweiten Hälfte erhöhte Lukas Saueressig, der ein starkes Spiel zeigte, mit einer schönen Einzelaktion auf 19:11 und nur sechs Minuten später, war die erste Vorentscheidung gefallen. Nach einer Parade von Torhüter Simon Sejr machte es Tobias Heinzelmann nach einem tollen Pass von „Luki“ Saueressig zum ersten Mal zweistellig (23:23 in der 37. Min.). Nach dem 25:14 durch den elffachen Torschützen Oddur Gretarsson ging Hüttenbergs Trainer nach seiner dritten und letzten Auszeit „All-in“. Mit dem 7. Feldspieler versuchte er, die Gallier nochmals vor eine neue Aufgabe zu stellen. Die waren darauf aber sehr gut vorbereitet, verteidigten die zahlenmäßig mehr Angreifer ganz stark und bauten ihren Vorsprung bis auf 29:15 aus.

Jeder wusste, dass damit die Entscheidung 14 Minuten vor Spielende gefallen war und HBW-Coach Jens Bürkle schickte seine junge Garde aufs Parkett. Mit Dennis Fuoß, Till Wente, Elias Huber und Tim Hildenbrand durften in den letzten zehn, zwölf Minuten gleich vier Spieler aus der Balinger Nachwuchsmannschaft auf die Platte und alle vier haben ihr Potential gezeigt. Sie ließen keine Ergebniskosmetik zu und schickten die Gäste mit einer richtig deftigen 35:20-Packung nach Hause Richtung Mittelhessen.

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Simon Sejr, Mario Ruminsky (TW); Elias Huber 2, Daniel Ingason 2, Guilherme Linhares de Souza 2, Oddur Gretarsson 11/3, Kristian Beciri 2, Tim Hildenbrand 2, Jona Schoch 2, Dennis Fuoß 2, Till Wente, Lukas Saueressig 3, Tobias Heinzelmann 3, Moritz Strosack 4;

TV Hüttenberg: Leonard Grazioli, Dominik Plaue (TW); Philipp Schwarz 2, Tristan Kirschner 1, Phillip Opitz, Niklas Theiß 1, Ryuga Fujita, Ian Weber 6/3, Moritz Zörb 2, Vit Reichl, Johannes Klein 1, Paul Kompenhans 4, Patrick Jockel 1, Hendrik Schreiber 1, David Kuntscher 1;