Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Gallier verabschieden sich mit einem Sieg gegen den HSV Handball
Es war alles in allem ein versöhnlicher Abschluss, den die Gallier ihren Fans in der Balinger SparkassenArena am letzten Spieltag der Saison geboten haben. Mit standing Ovation wurde die Mannschaft nach dem 37:30(19:13)-Heimsieg gegen den HSV Handball auf ihrer Abschlussrunde begleitet und in die Sommerpause verabschiedet.
Nach den letzten Auswärtsspielen in Magdeburg und vor allem zuletzt in Lemgo, war man gespannt, ob sich in der Balinger Mannschaft für das letzte Heimspiel nochmals alle Spieler derart motivieren können, um wenigstens einen versöhnlichen Abschluss hinzubekommen. Viele der insgesamt zu Recht enttäuschten Fans hatten so ihre Zweifel daran und haben das in den zurückliegenden Tagen auch deutlich zum Ausdruck gebracht. Auch Interimstrainer Tobias Hotz war nach dem Spiel in Lemgo alles andere als zufrieden. Vor allem die Schlussphase hatte ihm gar nicht gepasst und das wollte er bei der Mannschaft auch ganz deutlich ansprechen. Scheinbar hatte Hotz in seiner Ansprache dann auch die richtigen Worte gefunden. Obwohl seine Jungs auf einen gelernten Rechtsaußen verzichten mussten – Tim Hildenbrand hatte sich im Abschlusstraining verletzt –, spürte man von Anfang an, dass sie den Fans, aber auch ihrem Interimstrainer einen gebührenden Schlussakkord bieten wollten.
Über das 2:0 setzten sich die Gallier bis auf 6:3 in der neunten Spielminute ab und HSV-Trainer Torsten Jansen sah sich bereits frühzeitig dazu genötigt, seine erste Auszeit zu nehmen. „Das kann doch nicht wahr sein! Sechs Gegentore in nur acht Minuten“, ranzte er seine Jungs an und forderte sie auf, endlich auch mal eine Abwehr zu stellen. Das Spiel wurde danach zwar etwas ausgeglichener, aber die Gallier konnten ihren Vorsprung weiter verteidigen. Großen Anteil daran hatten vor allem Oddur Gretarsson der bis zum Schlusspfiff insgesamt 10 Treffer erzielte und Torhüter Mario Ruminsky. Der 26-Jährige kam im gesamten Spiel auf elf Paraden und nahm dem HSV sage und schreibe sechs(!) Strafwürfe weg.
Bereits nach 17 Minuten musste der HSV-Coach seine zweite Auszeit nehmen, aber auch die verpuffte völlig. Die Gallier ließen in der Abwehr kaum etwas zu und vorne waren sie bis zum Pausenpfiff weiterhin effektiv. Von einer Vorentscheidung wollte bei der 19:13-Halbzeitführung zwar noch keiner reden, aber es war schon eine Hypothek mit der der HBW den HSV Handball in die Kabine schickte und die Gallier machten in den zweiten 30 Minuten da weiter, wo sie vor dem Pausenpfiff aufgehört hatten. Nach drei weiteren Treffern von der Tormaschine Gretarsson stand es nach 33 Minuten bereits 22:14. Die Gäste aus Hamburg fanden einfach nicht zu ihrem Spiel. Ihre Tore resultierten meist aus Einzelaktionen oder sie profitierten von Abprallern.
Nach einem weiteren Strafwurf, den Mario Ruminsky abwehren konnte und einem schnellen Gegentreffer von Gretarsson drohte den Hamburgern beim Stand von 30:21, Mitte der zweiten Halbzeit, sogar der 10-Tore-Rückstand. Den schafften die Jungs von Trainer Tobias Hotz aber nicht ganz, sie ließen die Hamburger aber auch nicht mehr zurück ins Spiel kommen. Kurz vor dem Schluss holte Hotz sowohl Gretarsson als auch Ruminsky von der Platte und gönnte ihnen die stehenden Ovationen der ausverkauften SparkassenArena.
Ein Tor für die Geschichtsbücher erzielte dann eine Minute vor dem Schlusspfiff noch der Balinger Mannschaftskapitän Felix Danner. Nach einem überragenden No-Look-Pass von Filip Vistorop traf Danner nicht nur zum Endstand von 37:30, es war auch gleichzeitig das letzte Tor des Balinger Kapitäns in seiner langen erfolgreichen Profikarriere und das vorerst letzte Tor für die Gallier in der ersten Bundesliga.
Die Mannschaften
HBW Balingen-Weilstetten: Mario Ruminsky, Mohamed El Tayar (TW); Nikola Grahovac 5, Filip Vistorop 2, Casba Leimeter 2, Elias Huber 1, Daniel Ingason, Oddur Gretarsson 10/5, Felix Danner 2, Tim Grüner, Jerome Müller 4, Jona Schoch 6, Lukas Saueressig 4, Patrick Volz 1, Tobias Heinzelmann;
HSV Hamburg: Jens Vortmann, Johannes Bitter (TW); Dani Baijens 6, Niklas Weller 6, Zoran Ilic 5, Dino Corak 4, Leif Tissier 4, Lennard Benkendorf 1, Thies Bergemann 1, Alexander Hartwig 1, Jacob Lassen 1/1, Max Niemann 1, Frederik Bo Andersen, Azat Valiullin;