Vorbericht des HBW-Pressedienstes

Gallier vor großer Herausforderung in Kassel

Nach dem verpassten Befreiungsschlag am vergangenen Montag im Heimspiel gegen den TBV Lemgo Lippe müssen die Gallier am 13. Spieltag bei der MT Melsungen antreten. Spielbeginn in der Rothenbach-Halle in Kassel ist am Sonntagnachmittag, um 15 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Marvin Cesnik und Jonas Konrad (Gummersbach) aus dem DHB-Eliteanschlusskader.

„Es ist nicht so gut gelaufen“, fasste HBW-Rechtsaußen Leo Prantner nach dem Schlusspfiff am vergangenen Montagabend kurz zusammen. Die Gallier hätten zu viele Bälle weggeworfen und zu viele einfache Tore kassiert, sah der Südtiroler in Diensten der Gallier als Hauptgrund für die Niederlage. Dabei war es in den ersten dreißig Minuten für Prantner und Co noch richtig gut gelaufen. Abwehr und Torhüter spielten zwar kaum eine Rolle aber im Angriff agierten die Gallier umso effektiver. Nur drei technische Fehler hatten die Statistiker in den ersten dreißig Minuten auf dem Zettel – Saisonbestleistung für die Jungs von Chef-Coach Jens Bürkle. Da auch die Gäste in der Abwehr wenig Zugriff bekamen und im Angriff ähnlich effektiv, wie die Gallier waren, war es ein völlig offenes Match. In den letzten Minuten von Durchgang eins konnten sich die Hausherren sogar einen Zwei-Tore-Vorsprung erarbeiten und damit ging es zuversichtlich in die Kabine.

Obwohl zu Beginn der zweiten Hälfte noch in Unterzahl, blieben die Balinger ihrer Linie treu. Sie haben allerdings mehrfach die Gelegenheit verpasst, ihren Vorsprung weiter auszubauen. Das rächte sich spätestens ab dem Zeitpunkt, als Gästetrainer Florian Kehrmann in die berühmte Trickkiste griff und seine Mannschaft mit dem 7. Feldspieler angreifen ließ. Das brachten die Gallier noch weniger verteidigt als zuvor das Sechs-gegen-Sechs und so war der Vorsprung schnell aufgebraucht und die Nervosität wurde von Minute zu Minute größer. Im Angriff funktionierte fast gar nichts mehr, die technischen Fehler häuften sich und so war es am Ende nur eine logische Folge, dass die Punkte völlig verdient nach Lemgo gingen.

Mit sieben Niederlagen in Serie müssen die Balinger am Sonntagnachmittag also in Kassel gegen die MT Melsungen auf die Platte. Eine fast unlösbare Aufgabe, denn die Nordhessen kann man getrost als die Überraschungsmannschaft der Saison bezeichnen. Mit 18:6 Punkten steht die MT derzeit auf dem 3. Tabellenplatz – so gut wie noch nie in der gesamten Vereinsgeschichte. Personell hatten die Melsunger schon seit Jahren einen Kader, dem man es immer wieder zutraute, ganz vorne mitzuspielen, aber als Mannschaft brachten sie die Qualitäten nur selten auf die Platte. Das läuft in diesem Jahr völlig anders. Vom ersten Spieltag an haben sich die Nordhessen ganz oben in der Tabelle eingenistet. Spätestens nach dem vierten Spieltag, an dem die MT im Auswärtsspiel den amtierenden Deutschen Meister THW Kiel mit 35:30 besiegte, war jedem klar, dass in dieser Saison bei der Titelvergabe und dem Kampf um die internationalen Startplätze mit den „Bartenwetzer“ gerechnet werden muss.

Erst nach 14:0 Punkten musste sich Melsungen dem damals noch im Tabellenkeller feststeckenden Bergischen HC geschlagen geben. In der Uni-Halle in Solingen haben sie die Bergischen Löwen offensichtlich etwas auf die leichte Schulter genommen und wurden dafür postwendend bestraft. Die Gallier können also ziemlich sicher davon ausgehen, dass das am Sonntagnachmittag nicht passieren wird. Melsungen wird sehr gut vorbereitet sein und alles andere als ein weiterer Erfolg des aktuellen Tabellendritten wäre eine faustdicke Überraschung.

Auch für den Ex-Melsunger Felix Danner sind die Rollen klar verteilt. In einem Interview, das auf der Homepage der MT zu lesen ist, ließ der HBW-Kapitän an der Rollenverteilung keinen Zweifel offen: „Machen wir uns nichts vor. Wir treten als krasser Außenseiter an. Es wäre vermessen zu sagen, dass wir aus Kassel zwei Punkte mitnehmen. Wenn sich die Chance bietet, wollen wir die natürlich nutzen. Es geht aber vor allem darum, dass wir uns weiterentwickeln. Die MT ist da ein guter Gradmesser.“

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