Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Grandiose Aufholjagd wir am Ende nicht belohnt

Nach einer bärenstarken zweiten Halbzeit müssen die Gallier die nächste, ganz bittere Niederlage hinnehmen. Mit 26:25 (14:8) verlieren sie das Auswärtsspiel am Sonntagnachmittag beim SC DHfK Leipzig und bleiben damit weiterhin am Tabellenende.

Selten hat man die Jungs von HBW-Trainer Jens Bürkle nach einem Spiel derart niedergeschlagen rumsitzen sehen, wie am Sonntagnachmittag nach dem Schlusspfiff in der QUARTERBACK Immobilien ARENA in Leipzig. Fast ungläubig schauten sie immer wieder auf den Videowürfel an der Hallendecke, aber dort standen nur die harten Fakten der sechsten Saisonniederlage in Folge und dabei hatten Felix Danner und Co fünf Minuten vor dem Schlusspfiff noch alle Trümpfe in der Hand.

Angefangen hat die Partie ganz nach dem Geschmack der Leipziger Zuschauer. Es dauerte zwar fast vier Minuten, bis sie zum ersten Mal jubeln konnten, aber danach lief das Spiel der Sachsen wie geschmiert. Die Gallier taten sich im Angriff gegen die offensive 5/1-Abwehr der Hausherren sichtlich schwer und lagen schnell mit 3:0 im Rückstand. Mit einem 3:0-Lauf konnten sie den Leipziger Vorsprung zwar nochmals egalisieren, aber die Hausherren legten nach und nach dem 8:4 in der 15. Spielminute sah sich HBW-Trainer Bürkle gezwungen seine erste Auszeit zu nehmen. Mit einer neuen Marschroute und dem taktischen Mittel des 7. Feldspielers schickte er seine Jungs zurück auf die Platte. Die konnten den Leipziger Vorsprung allerdings nur kurzfristig verkürzen. Nach einer doppelten Zeitstrafe waren es wieder vier Tore Differenz und Leipzig legte weiter nach.

Beim 12:6 nach 23 Minuten betrug der Rückstand der Gallier bereits sechs Treffer und mit einem Sechs-Tore-Rückstand ging es nach 30 Minuten beim Stand von 14:8 in die Kabinen. Viele hatten zu diesem Zeitpunkt das Spiel bereits abgehakt. Nicht so HBW-Coach Jens Bürkle und seine Jungs. „Wenn ich ehrlich bin, hatte ich trotz des Rückstandes noch ein ganz gutes Gefühl“, erklärte der Sportwissenschaftler, dass sich schon vor der Halbzeitpause das Momentum in seiner Wahrnehmung etwas verschoben hatte und Bürkle sollte recht behalten. Seine Jungs kamen mit Vollgas aus der Kabine, nutzten im Angriff ihre Chancen konsequent und waren auch in der Abwehr viel, viel aufmerksamer als noch in den ersten dreißig Minuten. Der Ex-Leipziger Mohamed El-Tayar, der schon in der ersten Hälfte eine großartige Leistung im HBW-Gehäuse ablieferte, zeigte eine Parade nach der anderen und nach einem 5:1-Lauf der Gallier sah sich Leipzigs-Trainer Runar Sigtryggsson zu einer „Hallo-wach-Auszeit“ gezwungen. Ziemlich lautstark las er seinen Jungs die Leviten und stellte vor allem seine Abwehr auf eine 6/0-Formation um.

Kurzfristig hatte es den Anschein, als ob seine Worte und seine Umstellungen Wirkung zeigen. Nach einem Kempa-Treffer und einem Balinger Ballverlust stand es schnell wieder 17:13 (37. Min.). Im Gegensatz zu den ersten dreißig Minuten hielten die Gallier allerdings dagegen. Sie spielten weiterhin mit dem 7. Feldspieler und trotz einer Zeitstrafe gegen Tobias Heinzelmann konnten sie auf 17:16 verkürzen. Nach einem Ballverlust der Leipziger hatte der Außenseiter zum ersten Mal seit dem 3:3 die Chance auf den Ausgleich. Der Wurfversuch von Daniel Ingason streifte allerdings den Block und war dann eine sichere Beute des Leipziger Keepers.

Knapp zehn Minuten vor Spielschluss war es dann aber doch so weit. Filip Vistorop nagelte mit einem Schlagwurf das Leder mit über 134 km/h in die Leipziger Maschen zum 20:20-Ausgleich. Nach einer weiteren Parade von El-Tayar im Balinger Gehäuse war es drei Minuten später Tobias Heinzelmann, der ein Anspiel von Lukas Saueressig zur ersten Balinger Führung verwandelte. Leipzig konnte aber zwei Mal ausgleichen und beim Stand von 24:24 nahm sich Filip Vistorop aus dem Rückraum einen unnötigen Wurf, der das Leipziger Gehäuse verfehlte und die Hausherren gingen wieder mit 25:24 in Führung. Für die endgültige Entscheidung waren die Gallier mit einem technischen Fehler in der vorletzten Spielminute selbst verantwortlich. Die Hausherren nutzten die Möglichkeit und machten mit dem 26:24 den Deckel endgültig auf die Partie.

Die Mannschaften

SC DHfK Leipzig: Domenico Ebner, Kristian Säveras (TW); Andri Mar Runarsson, Lucas Krzikalla, Lukas Binder 1, Matej Klima 6, Marko Mamic, Stafan Peter 2, Moritz Preuss 2, Oskar Sunnefeldt 6, Maciej Gebala, Tim Matthes, Franz Semper 1, Mika Laurin Sajenev, Viggo Kristjansson 8/3;

HBW Balingen-Weilstetten: Mario Ruminsky, Mohamed Essam Moustafa El-Tayar (TW); Nikola Grahovac 3, Filip Vistorop 2, Csaba Leimeter 2, Leo Prantner 3, Elias Huber, Daniel Ingason 1, Oddur Gretarsson 2/2, Felix Danner, Jerome Müller 3, Jona Schoch 4, Elias Fügel, Lukas Saueressig, Patrick Volz 3/1, Tobias Heinzelmann 2;

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