Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Gallier bringen die "Hölle-Süd" zum Brodeln

Am Ende war es die erwartete Niederlage der Gallier gegen den SC Magdeburg. Der tatsächliche Endstand von 28:34 (15:16) spiegelt allerdings den Spielverlauf nicht unbedingt wider. Sechs Tore war der Außenseiter am späten Sonntagnachmittag in der Balinger SparkassenArena nicht schlechter als der haushohe Favorit aus Magdeburg, aber es sind halt die harten Fakten und am Ende zählt das, was auf der Anzeigetafel steht.

Nach dem Schlusspfiff in der „Hölle-Süd“ bekamen die Balinger trotz Niederlage viel Beifall auf ihrer Ehrenrunde durch die Halle. Die Gallier hatten der ausverkauften SparkassenArena einen tollen Fight geboten und dem haushohen Favoriten über weite Strecken die Stirn geboten. „Es war ein taffes Spiel heute. Balingen hat uns heute alles, alles abverlangt,“ war Gästetrainer Bennet Wiegert in der abschließenden Pressekonferenz sichtlich erleichtert, dass die zwei Punkte mit an die Elbe gingen.

Vor allem in der ersten Halbzeit hatten die Balinger den Tabellenführer und frischgebackenen Klub-Weltmeister richtig gefordert. Nach der 6:3-Führung, die Csaba Leimeter nach einer Parade von HBW-Keeper Mohamed El-Tayar per Tempogegenstoß erzielte, hatte die „Hölle Süd“ ihren ersten Höhepunkt erreicht und SCM-Coach Wiegert drückte den roten Buzzer für eine Auszeit. Seine Mannschaft kam nach der Ansprache etwas besser ins Spiel, aber die Gallier machten es ihnen nicht einfach. Sie kämpften in der Abwehr um jeden Zentimeter Boden und im Angriff fielen ihnen immer wieder gute Lösungen ein.

Bis kurz vor der Halbzeit behauptete der Außenseiter seine Führung, musste dann allerdings in einer Unterzahl den Ausgleich zum 12:12 hinnehmen. Wenig später nach einer Torhüterparade gegen Tobias Heinzelmann gingen die Gäste mit 13:12 in Führung und mit dem Stand von 15:16 ging es in die Halbzeitpause.

Auch zu Beginn der zweiten dreißig Minuten waren beide Mannschaften auf Augenhöhe. Nach einer Parade von Torhüter El-Tayar, war es der bärenstarke Nicola Grahovac der sich am Kreis einen Abpraller fischte und den 16:16-Ausgleich erzielte. Auch der nächste Ausgleich zum 17:17 ging auf das Konto von Grahovac. Die Minuten danach gehörten allerdings dem SCM, der mit einem 3:0-Lauf auf 20:17 erhöhte. Es folgte eine frühe Auszeit von HBW-Coach Jens Bürkle, der seinen Jungs nur einen einzigen Spielzug mit auf den Weg gab. Sie hatten bei angezeigtem Zeitspiel nur noch ein Abspiel und machten dann genau das, was ihr Trainer vorgab. Jerome Müller nagelte das Leder zum 19:20 in die Maschen und wieder war alles offen.

Mitte der zweiten Hälfte musste Bürkle allerdings bereits seine dritte und letzte Auszeit nehmen. Magdeburg hatte sich ein Vier-Tore-Polster (20:24 in der 42. Minute) herausgeworfen. Jens Bürkle hat in diesem Timeout offensichtlich die richtigen Worte gefunden. Seine Jungs gingen wieder hochmotiviert zurück auf die Platte und stemmten sich mit allem, was sie hatten gegen die drohende Niederlage. Beim 25:26 nach gespielten 48 Minuten hatten sie erneut den Anschluss hergestellt. Nach dem 25:27 musste dann aber Oddur Gretarsson für zwei Minuten auf die Bank und diese Unterzahl war so etwas wie ein Knackpunkt im Spiel. Im Gegenzug hatte Patrick Volz zu dem auch noch Pech beim Siebenmeter, als er an der Innenkante des Torpfosten scheiterte. Im Gegenzug kassierten die Hausherren in der 53. Minute das 25:29 und damit war der Drops gelutscht. Der aufopferungsvolle Kampf in Angriff und Abwehr forderte seinen Tribut. Die Köpfe der Balinger gingen nach unten und die Gesichter waren vom Abnutzungskampf gezeichnet. Der SCM war oben auf und erhöhte bis zum Schlusspfiff auf 34:28. 

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Mohamed El-Tayar, Mario Ruminsky (TW); Nikola Grahovac 6, Filip Vistorop 2, Csaba Leimeter 3, Leo Prantner 2, Elias Huber, Daniel Ingason 1, Oddur Gretarsson 3/3, Felix Danner 2, Tim Hildenbrand, Jerome Müller 1, Jona Schoch, Lukas Saueressig, Patrick Volz 5, Tobias Heinzelmann 3;

SC Magdeburg: Sergey Hernandez Ferrer 1, Nikola Portner (TW); Lucas Meister, Piotr Chrapkowski, Matthias Musche 4, Felix Claar 7, Daniel Pettersson 2, Janus Dadi Smarason 3, Omar Ingi Magnusson 5/4, Tim Hornke, Albin Lagergren 5, Lukas Mertens, Magnus Saugstrup 4, Christian O'Sullivan 1, Oscar Bergendahl 2;

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