Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Duell der Aufsteiger
Das nächste Auswärtsspiel der Gallier wird eine ganz heiße Geschichte. Am Freitagabend sind die Jungs von Chef-Coach Jens Bürkle beim ThSV Eisenach gefordert. Spielbeginn in der Werner-Aßmann-Halle ist um 20 Uhr. Das Aufsteigerduell steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Martin Thöne und Marijo Zupanovic (Lilienthal / Berlin) aus dem DHB-Elitekader.
Ähnlich wie die Gallier können die Wartburgstädter mit dem bisherigen Verlauf der Saison durchaus zufrieden sein. Mit 4:4 Punkten liegen beide Mannschaften mehr als nur im Plansoll und stehen nach Abschluss des 4. Spieltages in der Tabelle auf den Plätzen neun (Eisenach) und zehn (HBW).
Für Freitagabend dürfte der Druck eher beim Balinger Mitaufsteiger Eisenach liegen. Dass sie mit dem in der eigenen Halle aber umgehen können, haben sie nicht nur in dieser Saison in den Heimspielen eindrucksvoll unter Beweis gestellt, sondern auch in der Vergangenheit im HBL-Unterhaus. In ihrer Halle, die von den Fans auch Werner-Aßmann-Hölle genannt wird, darf man als Gastmannschaft nicht empfindlich sein. Zum einen machen die Thüringer in der Abwehr selber keine Gefangenen und zum anderen sorgen die Fans, die ähnlich dicht am Spielfeldrand sitzen, wie in der Balinger SparkassenArena, für mächtig Radau. Die Gallier, vor allem die Balinger Neuzugänge, die zum ersten Mal in die Halle kommen und die die hitzige Atmosphäre nicht kennen, sei angeraten, die Ohren auf Durchzug zu stellen. Was sie von den Rängen von dem ein oder anderen zu hören bekommen, hat meistens mit der feinen englischen Art nichts zu tun. Der Bergische HC und FrischAuf Göppingen können bereits ein Lied davon singen. Beide Mannschaften waren als Favorit in der Werner-Aßmann-Halle gestartet und beide mussten mit leeren Händen wieder nach Hause fahren.
Allerdings haben die Eisenacher nicht nur in der eigenen Halle performt. Sie haben auch auswärts in Hannover und vor einer Woche in Stuttgart ihre Qualitäten unter Beweis gestellt. Chef-Trainer Misha Kaufmann ist es gelungen die Neuzugänge, immerhin neun an der Zahl, relativ schnell ins Team zu integrieren. Mit der Verpflichtung von Torhüter Mateusz Kornecki von Champions League Finalist Lomza Industria Kielce und dem Schweizer Manuel Zehnder, der vom HC Erlangen unter die Wartburg wechselte, haben die Verantwortlichen ein mehr als glückliches Händchen bewiesen. Der polnische Nationalkeeper hat bisher super Quoten auf die Platte gezaubert und Zehnder, als Spielmacher geholt, entpuppt sich als absoluter Top-Scorer. 34 Treffer und zahlreiche Assists gehen bereits auf das Konto des 23 jährigen. Zum Vergleich: Balingens bisheriger Top-Torschütze Patrick Volz steht derzeit bei 21 Treffern.
Wenn man alle Fakten zusammenzählt, wird klar, was für einen Brocken die Gallier auf der Brust haben. Die aktuelle ThSV-Mannschaft hat mit der aus der vergangenen Saison, als die Schwaben dort unentschieden spielten, nicht mehr viel gemeinsam. Das einzige was unverändert ist, ist die Atmosphäre in der Halle. Die ist seit dem Aufstieg und mit den bisherigen Heimsiegen eher noch lauter geworden und das Publikum macht noch mehr Druck auf Gegner und auch auf die Schiedsrichter. Dennoch fährt die Mannschaft von Trainer Jens Bürkle mit viel Selbstvertrauen und Zuversicht nach Eisenach.
Mit welchem Kader die Gallier beim Aufsteiger antreten werden, wird sich wieder erst kurzfristig entscheiden. Sicher nicht mehr mit dabei sein wird der dänische Torhüter Simon Sejr, der die Gallier ja bekanntlich verlassen hat und ob Nikola Grahovac wieder mitwirken kann, steht noch in den Sternen. Sicher ist jedoch, dass der Balinger Neuzugang Jerome Müller in Eisenach grundsätzlich spielberechtigt ist. Ob und wie weit er bereits zum Einsatz kommen wird, wird man abwarten müssen. Wunderdinge darf man von dem 26-jährigen Linkshänder sicher noch keine erwarten, dafür reichen zwei oder drei Trainingseinheiten mit seiner neuen Mannschaft nicht aus.