Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Das war deutlich!
Während ganz Handball-Deutschland über die Nichterteilung der Lizenz für den HSV Hamburg diskutierte, schien die Nachricht, dass möglicherweise auch Platz 17 für den Klassenerhalt reichen könnte, die Mannschaft des HBW Balingen-Weilstetten übernervös gemacht zu haben. Anders lässt sich das Spiel und die Leistung der Balinger gegen den ThSV Eisenach nur schwer erklären. Mit 21:34 (8:14) wurden die Schwaben vom Mitaufsteiger nämlich regelrecht aus der Halle geschossen und mussten am Ende gar noch froh sein, dass die Niederlage nicht noch deutlicher ausgefallen ist.
„Wenn ich die erste Halbzeit so ein bisschen analysiere, dann stehen sich zwei nervöse Mannschaften gegenüber“, meinte Gäste-Trainer Mischa Kaufmann in der abschließenden Pressekonferenz und war sogar der Meinung, dass die Gallier es in der Hand hatten, das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Tatsächlich war es zu Beginn eine völlig offene Partie. Der HBW war auf die offensive Abwehr der Gäste gut vorbereitet und fand immer wieder gute Lösungen, um einen Treffer zu erzielen. Nach dem ersten verworfenen Strafwurf von Oddur Gretarsson gingen die Eisenacher in der siebten Spielminute allerdings zum ersten Mal mit 4:3 in Führung. Nach einem weiteren Fehlwurf der Hausherren erhöhte der Mitaufsteiger auf 6:4 (10. Min.)
Während die Thüringer ihre Nervosität mit der Führung völlig ablegen konnten, sorgte der zweite verworfene Strafwurf von Patrick Volz und ein ziemlich unnötiger Fehlwurf des Balinger Linksaußen aufs leere Eisenacher Tor vom eigenen Wurfkreis aus, dafür dass die Gallier noch fahriger wurden und es zeitweise auch vergeblich mit der Brechstange versuchten. Das funktionierte noch halbwegs bis zum 7:9 in der 20. Spielminute, aber danach war Sendepause im Balinger Angriff. Fehlwürfe, Abspiel- und technische Fehler häuften sich. Nach mehr als neun torlosen Spielminuten stand es 7:13 und mit einem deutlichen 8:14-Rückstand ging es schließlich in die Halbzeitpause.
Was zu Beginn der zweiten Spielhälfte dann passierte, lässt sich nur schwer in Worte zu fassen. Über das 8:15 setzten sich die Eisenacher Tor um Tor ab, während der HBW an sich selbst und mehrfach an Pfosten, Latte oder Torhüter scheiterte. Nach nur fünf Minuten in Durchgang zwei stand es bereits 10:20 und das Spiel zwischen den beiden Aufsteigern war entschieden. Mit dem Endergebnis von 21:34 waren die Gallier noch gut bedient und hatten das unter anderem dem gelungenen Erstligadebüt von Torhüter Teo Mestrovic zu verdanken. Der 24-Jährige vertrat den erkrankten Mario Ruminsky und brachte es in 17 Minuten Spielzeit auf tolle sechs Paraden.
Die Mannschaften
HBW Balingen-Weilstetten: Mohamed El-Tayar, Teo Mestrovic (TW); Nikola Grahovac, Filip Vistorop 3, Csaba Leimeter 2, Elias Huber 3, Daniel Ingason, Oddur Gretarsson, Tim Grüner 3, Tim Hildenbrand 2, Jerome Müller 2, Jona Schoch, Elias Fügel 1, Lukas Saueressig 2, Patrick Volz 1, Tobias Heinzelmann 2;
ThSV Eisenach: Matija Spikic, Mateusz Kornecki (TW); Timothy Reichmuth 1, Manuel Zehnder 11/1, Mait Patrail, Peter Walz 2, Simone Mengon, Marko Grgic 7, Moritz Ende 4, Philipp Meyer, Yoav Lumbroso 1, Malte Donker 1, Dustin Kraus 1, Justin Kurch, Ivan Snajder 4/1, Alexander Saul 2;