Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Am Ende war es eine klare Angelegneheit für die Kieler
Im Top-Spiel des ersten Spieltages haben die Gallier dem haushohen Favoriten aus Kiel lange Zeit die Stirn geboten und dem Starensemble alles abverlangt. Am Ende gab es am Sonntagnachmittag in der Balinger SparkassenArena aber dann doch die erwartete, deutliche Niederlage für den Außenseiter. Mit 25:36 (15:18) ist die Niederlage sicher etwas zu hoch ausgefallen, aber der Sieg der Zebras geht auf jeden Fall in Ordnung.
Vom Anpfiff weg spürte man die Nervosität auf Seiten der Gallier. Sie ließen im Angriff zu viel liegen und so stand es nach nicht einmal vier Spielminuten bereits 1:5. Der amtierende Meister von der Kieler Förde war von der ersten Sekunde im Spiel und machte deutlich, dass er den HBW alles andere, als auf die leichte Schulter nimmt.
Die Gallier ließen sich von dem deutlichen Rückstand aber nicht beeindrucken und nach einem tollen Spielzug, den Neuzugang Nikola Grahovac erfolgreich mit dem 2:5 abschloss, war der Knoten geplatzt. Eine klasse Parade von Torhüter Mohamed El-Tayar, der insgesamt eine ganz starke Partie ablieferte, veredelte Patrick Volz per Tempogegenstoß zum 3:5 und jetzt war richtig Stimmung in der Bude. Das Publikum in der Hölle Süd war auf Betriebstemperatur.
Die Kieler konnten in der Folge den Vorsprung zwar halten, aber zunächst nicht mehr weiter ausbauen. Dass es überhaupt beim Vorsprung blieb, hatten die Zebras ihrem Neuzugang Elias Ellefsen a Skipagotu von den Färöer Inseln zu verdanken. Immer wieder schlugen seine überraschenden Schlagwürfe im Balinger Gehäuse ein.
Nach dem 10:13, das Felix Danner in der 20. Minute vom Kreis erzielte, musste der Mannschaftskapitän nur wenige Sekunde später für zwei Minuten auf die Bank. Er hatte den Torschützen zum 10:14 von hinten am Trikot gezogen. In Unterzahl erhöhte der Favorit auf 10:15 und dennoch ließen sich die Gallier nicht abschütteln. Nach einer Auszeit von HBW-Trainer Jens Bürkle traf Jona Schoch zum 11:15 und nach einer weiteren Parade von „Mo“ El-Tayar stellte Felix Danner in der 24. Minute den alten Drei-Tore-Vorsprung wieder her.
Den Kielern passte die Hartnäckigkeit der Gallier, die ihrem Namen mal wieder alle Ehre machten, überhaupt nicht. Trainer Filip Jicha bekam sich vor der Kieler Bank überhaupt nicht mehr ein. Er schimpfte, tobte, dirigierte und die Aggressionen schienen sich auf seine Spieler zu übertragen. Anders kann man sich die Reaktion von Magnus Landin in der 26. Minute kazm erklären. Oddur Gretarsson zupfte den Dänen in der Abwehr zwei, drei Mal am Trikot, was den wohl so auf die Palme brachte, dass er sich umdrehte und Gretarsson vor die Brust schlug. Zum ersten Mal zogen die beiden Unparteiischen Tanja Kuttler und Maike Merz, den seit dieser Saison eingeführten Videobeweis zu raten und schickten danach Landin mit der roten Karte vorzeitig zum Duschen. In Überzahl konnten die Hausherren erneut auf 15:17 verkürzen, mussten allerdings zwei Sekunden vor dem Pausenpfiff noch das 15:18 hinnehmen.
Damit ging es in die Halbzeitpause und aus der kamen die Gallier zunächst mit ganz viel Feuer. Trotz Unterzahl – Tobias Heinzelmann hatte kurz vor dem Pausenpfiff noch eine Zeitstrafe kassiert – konnten sie mit zwei schnellen Treffern auf 17:18 (32. Min.) verkürzen. Alle hofften darauf, dass die Gallier den haushohen Favoriten weiter ärgern können, aber diese Hoffnung erfüllte sich leider nicht. Vier, fünf einfache Ballverluste und Fehler im eigenen Angriff wurden gnadenlos bestraft. Nach dem 18:27, nur zehn Minuten nach dem 17:18-Anschlusstreffer, war der Fisch geputzt. Die Gallier versuchten zwar noch einmal alles, aber Kiel ließ sich nicht mehr ärgern. Mit einer offensiven Abwehr machte der THW den Hausherren im Angriff das Leben immer schwerer und provozierte einen Fehler und Ballverlust nach dem anderen.
Am Ende stand mit 25:36 zwar eine ziemlich deutliche Niederlage zu Buche, aber dennoch konnte die Mannschaft von Trainer Jens Bürkle die Halle hoch erhobenen Hauptes verlassen. Der haushohe Favorit hatte lange gebraucht, bis er das Spiel im Griff hatte und darauf können und dürfen die Gallier stolz sein.
Die Mannschaften
HBW Balingen-Weilstetten: Simon Sejr Jensen, Mohamed Essam Moustafa El-Tayar (TW); Nikola Grahovac 3, Uros Todorovic 2, Filip Vistorop 3, Csaba Leimeter 1, Leo Prantner 3, Elias Huber 1, Daniel Thor Ingason, Oddur Gretarsson 4/2, Felix Danner 2, Tim Hildenbrand 1, Jona Schoch 2, Till Wente, Patrick Volz 2, Tobias Heinzelmann 1;
THW Kiel: Magnus Bierfreund, Tomas Mrkva (TW); Domagoj Duvnjak 2, Harald Reinkind 4, Magnus Landin 1, Ben Connar Battermann, Petter Överby 3, Patrick Wiencek 2, Niclas Ekberg 1/1, Jarnes Faust, Eric Johansson 9,Rune Dahmke 4, Luca Alexander Schwormstede, Karl Wallinius 2, Nikola Bilyk 1, Elias Ellefsen a Skipagotu 7;