Die Gallier sind erneut an den eigenen Fehler gescheitert

Nach einem Fehlerfestival der Gallier haben Die Recken ihr Heimspiel am Donnerstagabend in der ZAG Arena in Hannover am Ende auch in der Höhe völlig verdient mit 35:26(13:10) gewonnen. Die Balinger konnten dem Spiel nur in der Anfangsphase den Stempel aufdrücken, scheiterten danach an sich selbst und gingen in der zweiten Halbzeit völlig unter.

HBW-Coach Jens Bürkle hatte seine Mannschaft im Vorfeld der Auswärtspartie an seiner ehemaligen Wirkungsstätte nicht chancenlos gesehen und die Anfangsphase der Partie gab dem Sportwissenschaftler auch recht. Seine Jungs starteten hochkonzentriert, nutzten ihre Chancen im Angriff konsequent und schlugen Kapital aus den Paraden eines erneut überragenden Torhüters Mohamed El-Tayar. Nach etwas mehr als sechs Minuten Spielzeit traf Oddur Gretarsson vom Siebenmeterstrich zum 4:1 aus Balinger Sicht und als Die Recken zwei Minuten später nach einem Treffer von Tim Hildenbrand mit 2:5 im Hintertreffen waren, wurde es mucksmäuschenstill in der ZAG Arena.

Nach dem 2:6 von Filip Vistorop ins verwaiste Tor der Hausherren – sie hatten ihren Torhüter auf Grund einer Zeitstrafe für einen zusätzlichen Feldspieler auf die Bank geholt – war für Recken-Trainer Christian Prokop die Zeit gekommen, seine erste Auszeit zu nehmen. Die lautstarke Ansprache änderte allerdings an der Spielweise seiner Mannschaft nur wenig. Die Gallier behielten weiterhin den Daumen auf der Partie. Beim 4:7 der Hausherren ging Jona Schoch in der 13. Spielminute zu Boden und möglicherweise war das eine mitentscheidende Situation. Der Balinger Vizekapitän konnte nach einem Ellbogentreffer bis zum Schlusspfiff nicht mehr eingesetzt werden und wurde im linken Rückraum schmerzlich vermisst.

Nach dem 5:8 von Gretarsson in der 14. Spielminute hatte man das Gefühl dem HBW hat jemand den Stecker gezogen. Fehler reihte sich an Fehler und die Hausherren ließen sich nicht zwei Mal bitten. Nach dem 7:8-Anschlusstreffer in der 16. Minute versuchte Trainer Bürkle mit einer Auszeit nochmals gegenzusteuern, aber der Faden im HBW-Spiel war zu diesem Zeitpunkt bereits spielentscheiden gerissen. Bis zum Pausenpfiff trafen seine Jungs nur noch zwei Mal und so ging es mit einer 13:10-Führung für die TSV Hannover-Burgdorf in die Kabine. Aus der kamen die Gallier nochmals mit viel Schwung. Obwohl Die Recken ebenfalls Tempo machten, hatte der Außenseiter aus dem Schwäbischen in der 37. Spielminute beim Stande von 16:15 nochmals die Chance per Tempogegenstoß den Ausgleich zu erzielen. Oddur Gretarsson hatte allerdings Mühe den ungenauen Pass von Filip Vistorop zu verarbeiten und scheiterte bei seinem Wurfversuch an Recken Torhüter Quenstedt. Vier technische Fehler später stand es 20:16 (40. Min.) für die TSV und die Hausherren spielten jetzt ihre spielerischen Qualitäten aus.

Spätestens beim 25:20 in der 49. Spielminute war klar, dass es für den HBW nichts mehr zu erben gibt. Das Fehlerfestival im Angriff ging weiter und in der Abwehr ließen die Balinger ihre Torhüter mehr und mehr im Stich. HBW-Coach Bürkle versuchte mit dem Sieben-gegen-Sechs das Blatt vielleicht nochmals noch zu wenden, aber am Ende stand für die Gallier eine deutliche Niederlage zu Buche, die sie sich zum Großteil selbst zuzuschreiben haben.

Die Mannschaften

TSV Hannover-Burgdorf: Simon Gade, Dario Quenstedt (TW); Branko Vujovic 5, Adam Nyfjäll 4, Renars Uscins 1, Marius Steinhauser 9/4, Marian Michalczik, Uladzislau Kulesh, Tilen Strmljan, Jonathan Edvardsson 4, Maximilian Gerbl, Thorge Lutze, Ilija Brozovic 6, Hannes Feise, Vincent Büchner 6, Luis Rodriguez;

HBW Balingen-Weilstetten: Mario Ruminsky, Mohamed El-Tayar (TW); Nikola Grahovac 1, Filip Vistorop 3, Csaba Leimeter 5, Elias Huber, Daniel Ingason, Oddur Gretarsson 7/3, Felix Danner, Tim Hildenbrand 1, Jerome Müller, Jona Schoch, Mischa Locher 1, Elias Fügel 4, Lukas Saueressig 1, Tobias Heinzelmann 2;