Interview mit Wolfgang Strobel

Wolfgang Strobel: „Die Zuschauer sind für uns immens wichtig“

Wolfgang Strobel ist mit seinen noch jungen 27 Jahren eines der Urgesteine beim HBW Balingen-Weilstetten. Seit der Gründung des Vereins ist er mit dabei, hat alles bis zum Aufstieg in die erste Liga miterlebt. Nun spricht der Mannschaftskapitän des HBW über die aktuelle Lage in der Mannschaft, der Toyota Handball-Bundesliga und gibt einen kleinen Ausblick auf die kommende Spielzeit.

Herr Strobel, vergangenen Sonntag mussten Sie und ihre Mannschaft in Hannover eine herbe Niederlage einstecken. Warum hat es am Ende nicht ganz gereicht?

Einfach gesagt haben wir es versäumt in den Schlusssekunden ein Tor zu erzielen. Es war ein absolutes Abstiegsspiel, indem wir eigentlich nicht so verkrampft aufgetreten sind. Am Ende hat einfach ein Treffer gefehlt.

Wie ist nach der Niederlage die Stimmung in der Mannschaft?

Es ist keine einfache Situation. Wir haben in der Rückrunde noch nicht so viele Zähler einsammeln können. Deswegen wollen wir jetzt unbedingt mal punkten.

Die angespannte Personalsituation macht die Sache aber nicht einfacher?

Dadurch ist jedem klar, dass er noch mehr bringen und alles geben muss. Ansonsten ist die Stimmung in der Mannschaft aber gut.

Welche Aufgabe kommt in einer solchen Situation dem Mannschaftskapitän zu?

Es gilt danach zu schauen, nicht die Ruhe zu verlieren. Aber in der Mannschaft sind viele dabei, die das gut wissen. Ich muss vermitteln, dass wir weiter arbeiten müssen um auch belohnt zu werden.

Der HBW steht momentan mit 16:38 Punkten auf dem 13. Tabellenplatz. Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage in der stärksten Liga der Welt?

Das sieht nach einem komfortablen Vorsprung aus. Betrachtet man aber unser hartes Restprogramm  herrscht eine gewisse Ungewissheit. Schließlich ist eine Überraschung bei den anderen Mannschaften immer möglich. Wir müssen auf uns schauen und zwei weitere Punkte holen, dann sollte das Thema erledigt sein.

Es bleibt auch weiter ungewiss ob der DHC Rheinland seine letzten Spiele bestreiten wird. Hat das Auswirkungen auf die Mannschaft?

Damit beschäftigen wir uns nur wenig, in dieser Zeit machen wir lieber etwas für uns selbst. Letztendlich  können wir an der Situation sowieso nichts ändern.

Was bedeutet denn die Erstklassigkeit für die Mannschaft, den Verein und die Region?

Ein Interview würde dafür nicht ausreichen, um das zu erklären. Hat man einmal das Oberhaus miterlebt, dann will man einfach nicht mehr zurück.

Sie haben das harte Restprogramm in der aktuellen Saison schon angesprochen. Wie wollt ihr in den kommenden Wochen den Klassenerhalt festmachen?

Wir werden versuchen in jedem Spiel das maximale herauszuholen und alles zu investieren, was vorhanden ist. Ansonsten müssen wir von Spiel zu Spiel denken.

Wenn in den nächsten Wochen der Verbleib in der ersten Liga sichergestellt werden kann, dann wird die Aufgabe in der nächsten Saison im Hinblick auf den Verjüngungskurs in der Mannschaft eine erneute Herausforderung. Was erwarten Sie von den jungen Neuzugängen?

Ich denke das ist ein guter Weg und eine gute Basis fürs nächste Jahr. Zwar kommen einige neue Spieler hinzu, aber der Kern der Mannschaft bleibt. Die jungen Neuzugänge sind hungrig und freuen sich auf ihre Aufgaben. Sie sind heiß auf die erste Liga und wollen zeigen, dass sie dort hingehören. Ich glaube das ist eine große Chance.

Wir die Aufgabe für den Kapitän mit den vielen jungen Spielern dann noch wichtiger?

Ich werde versuchen die Neuzugänge erst heranzuführen und dann zu führen. Über diese Aufgabe mache ich mir aber wenig Sorgen. Schließlich steht da eine ganze Mannschaft dahinter.

Bevor es mit einer verjüngten Mannschaft ins Oberhaus gehen kann, muss aber zuerst in dieser Saison noch gesichert werden. Die nächste Gelegenheit bietet sich im Spiel gegen TuS N-Lübbecke. Was habt ihr euch für das Spiel vorgenommen?

Wir werden uns alle an den eigenen Kragen packen und noch mehr investieren. Jeder Einzelne muss zeigen, dass er noch mehr kann – die eigenen Grenzen einmal überschreiten. Dann besteht für morgen eine realistische Chance.

Welche Rolle spielt dabei das heimische Publikum in der „Hölle Süd“?

Die Zuschauer sind für uns immens wichtig. Wir lassen uns gerne vom Publikum anstecken. Wir müssen zu Hause eine Heimmacht unter Beweis stellen, dafür brauchen wir jeden einzelnen Zuschauer, damit der Gegner nicht nur gegen uns auf der Platte spielt, sondern gleichzeitig auch gegen 2.300 andere.       

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