Standortbestimmung beim Marktplatzturnier
Chance zur Revanche - HBW testet beim Esslinger Marktplatzturnier
von Marcus Arndt, Zollernalb-Kurier
Eine erste Standortbestimmung für den Balinger Handball-Bundesligisten ist das Marktplatzturnier in Esslingen. HBW-Coach Dr. Rolf Brack will den Klassiker gewinnen: „Keine Frage: Wir sind der Favorit.“
Nach den beiden intensiven Trainingswochen fordert der Sportwissenschaftler einen „konzentrierten Auftritt“. Nur ungern erinnert sich der 57-Jährige an die Vorsaison zurück, als der Bundesligist im Endspiel dem klassentieferen TV Bittenfeld mit 12:13 unterlag. Die Chance zur Revanche bekommen die Balinger bereits in der Gruppenphase. Neben dem Titelverteidiger trifft das Team von Trainer Brack auf den TV Neuhausen/Erms und A 1 Bregenz. „Keine einfache Gruppe“, meint der Balinger Kommandogeber. Nichtsdestotrotz ist ein Weiterkommen für den Vorjahresfinalisten Pflicht, zumal die Konkurrenz markante Veränderungen in der Stammbesetzung zu kompensieren hat.
Nach dem Karriereende von Abwehrspezialist Ludek Drobek (Bittenfeld I b, Jugendtrainer) und dem Wechsel von Keeper Bastian Rutschmann (Frisch Auf Göppingen) muss das Bittenfelder Trainer-Duo Günter Schweikardt / Klaus Hüppchen in der Abwehr umstellen – sieht sich allerdings mit dem Torhütergespann Daniel Sdunek/ Gregor Lorger und dem Innenblock Jürgen Schweikardt/Florian Schöbinger für die neue eingleisige 2. Bundesliga gewappnet. 2,02 Meter misst Neuzugang Lorger. Der 30-jährige slowakische Keeper kommt vom spanischen Erstliga-Klub Naturhouse La Rioja. „Seine internationale Erfahrung soll der Abwehr fehlende Stabilität verleihen“, erklärt Schweikhardt, der nach Rang vier in der Vorsaison mit klaren Vorstellungen in die kommende Runde geht: „Die positive Entwicklung auch in der neuen Liga fortführen und weiter ausbauen.“
Während sich die Weiß-Blauen am oberen Tabellendrittel orientieren, kämpft der TV Neuhausen /Erms gegen den Abstieg. Die Mannschaft von Coach Markus Gaugisch ist mit einem 35:28-Sieg über die Stuttgarter Kickers in die Vorbereitung gestartet. „Das war ein ganz feiner erster Test“, berichtet TVN-Pressesprecherin Monika Kühbauch. In der Hofbühlhalle führte sich Nico Büdel glänzend ein – der vom TV Groß-Umstadt gekommene Rückraumspieler markierte sieben Tore. Ebenfalls stark: Vladimir Temelkov. Der (noch) als Gastspieler eingesetzte Ex-Balinger netzte dreimal ein. Bleibt abzuwarten, ob der Linkshänder auch am Samstag in Esslingen gegen seinen früheren Arbeitgeber auf der Platte steht.
Um 12.45 Uhr startet der HBW gegen die Neuhäuser in das Turnier, ehe es im zweiten Spiel gegen Bregenz geht (14.45 Uhr), das sich mit Andraz Podvrsic (Kreis) und Stefan Schimpl (Tor) markant verstärkt hat. „Gegen die Österreicher haben wir bislang immer gut ausgesehen“, so Brack, welcher auf den fast kompletten Kader zurückgreifen kann. Neben Keeper Martin Ziemer (Reha nach Knieoperation) fehlt nur Juniorennationalspieler Felix König. Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Philipp Keinath, der aufgrund einer Magen-Darm-Grippe im Training fehlte. „Ich gehe davon aus, dass er am Samstag dabei ist“, sagt der Dozent der Universität Stuttgart und gibt die Marschroute für den Klassiker um den Reichstadtpokal vor: „Nach den Enttäuschungen in den vergangenen beiden Jahren wollen wir diesmal das Turnier gewinnen!“
Das ist mit den Bundesligisten aus Balingen und Hüttenberg sowie Bregenz, Union Juri Leoben (beide Österreich) und Pfadi Winterthur (Schweiz) so gut wie noch nie besetzt. Komplettiert wird das Achterfeld von den Zweitligisten Bittenfeld, Neuhausen/Erms und Bietigheim. „Auf diese Zusammensetzung sind wir stolz“, betont Axel Schönhaar, der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Handball treibender Vereine in Esslingen, die am Modus festhält: Ohne Halbfinale geht es für die Gruppenersten direkt ins Finale (18.45 Uhr).