Kooperation Lebenshilfe
Eine Brücke zwischen zwei Welten: HBW und Lebenshilfe Zollernalb kooperieren
Es war kurz vor Weihnachten, als innerhalb der Handball-Bundesliga-Mannschaft des HBW Balingen-Weilstetten ein Gedanke aufkeimte: Lasst uns etwas mit einem karitativen Zweck machen. Mit diesem Thema kam Martin Ziemer auf Kapitän Wolfgang Strobel zu. Im Plenum wurde dann beschlossen aktiv zu werden. Zwar reichte es in der vorweihnachtlichen Zeit nicht mehr ein Projekt anzugehen, das jetzige Ergebnis ist aber weitreichender und nachhaltiger. Entstanden ist eine Kooperation zwischen dem HBW und der Lebenshilfe für Behinderte Zollernalb e.V.
Hoch motiviert
Bereits zwei Mal besuchten Bundesliga-Spieler des HBW die Werkstätten der ZAW Lebenshilfe und halfen den Menschen mit Behinderung bei ihrer Arbeit. Einmal in Lautlingen und einmal in Bisingen (siehe Pressemitteilung der Lebenshilfe Zollernalb e.V. am Seitenende). Dieses Mal stand ein Besuch der Lebenshilfe bei den Handball-Profis an. In der Balinger SparkassenArena gab es ein gemeinsames Training. Wolfgang Strobel zeigte sich begeistert von der Bereitschaft der Besucher. Bereits kurz vor dem ausgemachten Zeitpunkt standen die Teilnehmer hoch motiviert vor der Halle – das Training konnte früher beginnen als geplant. „Sie waren voll bei der Sache und haben alles mitgemacht“, freute sich Strobel und war verwundert, dass beim Training „alles so reibungslos und gut funktioniert hat.“
Ein Anruf des Mannschaftskapitäns bei der Lebenshilfe war der Startpunkt der Kooperation. „Wolfgang Strobel hat sich gemeldet und gesagt, dass die Spieler Lust und Interesse haben sich neben dem Handball sozial zu engagieren“, verrät Christine Hohnwald, die für die Lebenshilfe arbeitet. In einem gemeinsamen Gespräch der Verantwortlichen wurden Ideen zur Kooperation konkretisiert. Für HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer ist die Zusammenarbeit ein wichtiger Baustein im Rahmen der sozialen Verantwortung des Vereins: „Dass sich unsere Spieler, ohne dass die Vereinsführung darauf einwirken musste, nicht nur aktiv beteiligt, sondern selbst Initiative ergreift und solch einen Termin organisiert, sagt alles. Wir beim HBW leben diese soziale Verantwortung mit anderen durch und durch!“
Im Alltag eine Freude machen
Die Kooperation bietet beiden Seiten etwas. „Für uns Bundesliga-Spieler ist das eine sehr wertvolle Erfahrung“, sagt Strobel. Er sieht hinter der Tätigkeit, unter anderem mit den geregelten Arbeitszeiten der Menschen mit Behinderung, eine große Leistung. Darüber hinaus freut er sich, dass die HBW-Spieler „den Menschen im Alltag eine große Freude machen können.“ Das weiß Christine Hohnwald zu bestätigen. Nach dem gemeinsamen Training mit dem HBW war es ihre Hauptaufgabe, die mit den Spielern geknipsten Bilder für die Teilnehmer auszudrucken. „Die Beschäftigten finden die gemeinsame Aktion genial und das Training kam super an“, berichtet Hohnwald und gibt preis, dass „sie alle bei der Ankunft in der Werkstatt mächtig stolz waren.“ Den Kollegen wurden die frisch erworbenen Autogrammkarten präsentiert.
Diese wurden nach dem gemeinsamen Training direkt nach dem abschließenden aufs Tor werfen – mit Bundesliga-Keeper Matthias Puhle im Kasten – verteilt. Zuvor gab es ein Kennen lernen mit dem Ball, Verletzungsprophylaxe, Fangspiele, Passen und Fangen sowie Zielwerfen auf Hütchen. Bevor es zur Verabschiedung kam, durften die Menschen mit Behinderung noch die Kabine der „Gallier von der Alb“ inspizieren – ein Ort an dem nur die Wenigsten Zutritt haben. Das Training wird nicht das letzte Aufeinandertreffen gewesen sein. Bereits am 01. Juni werden die HBW-Spieler Martin Ziemer, Roland Schlinger, Benjamin Herth und Felix König von 10.30 bis 13.30 Uhr die genießBAR in Balingen besuchen und mitarbeiten.
Am Tag darauf freut sich der HBW darauf, die Lebenshilfe in der Balinger SparkassenArena zum Saisonabschluss gegen die SG Flensburg-Handewitt zu begrüßen. Ende August soll es dann noch ein gemeinsames Grillfest geben. Dadurch entsteht eine Brücke zwischen zwei Welten. Die Lebenshilfe zeigt sich begeistert von der Kooperation. „Wir freuen uns, dass dieses Projekt zustande gekommen ist und hoffen, dass die Spieler auch in der nächsten Saison Lust haben gemeinsame Aktionen durchzuführen“, so Hohnwald. Bei der positiven Resonanz auf beiden Seiten ist das nicht unwahrscheinlich.
Pressemitteilung Lebenshilfe Zollernalb e.V.
HBW punktet auch außerhalb des Spielfeldes
Die Spieler der Bundesligamannschaft des HBW Balingen-Weilstetten begeben sich zur Zeit auf ganz neues Terrain und besuchen die Werkstätten der Lebenshilfe für Behinderte Zollernalb e. V.
Bereits Ende März 2012 waren Jens Bürkle, Daniel Sauer und Daniel Wessig, Spieler der Bundesligamannschaft des HBW, zu Gast in der WfbM in Albstadt-Lautlingen. Am 02. Mai 2012 besuchten Frank Ettwein, Dennis Wilke und Alexandros Alvanos die WfbM in Bisingen.
Sowohl beim Kaffeerösten als auch in den Montage- und Sortierabteilungen konnten die Spieler punkten und waren am Ende fast so schnell und geschickt wie die dort beschäftigten Menschen mit Behinderung. Trotzdem wurde die Arbeit natürlich an diesen Tagen etwas vernachlässigt, denn wann hat man schon mal so berühmte Gäste. Und die gegenseitige Neugierde auf das Leben und die Arbeit der anderen war riesig. Deshalb ist die Vorfreude auf weitere Aktionen schon groß. Als nächstes steht am 10.05.12 ein gemeinsames Training in der Sparkassen-Arena auf dem Programm. Dann sind wieder die Handballprofis gefordert und dürfen in der genießBAR zeigen, ob sie mit Kaffeetassen ebenso schnell und wendig sind wie mit dem Ball.