A-Jugend Bundesliga

Thomas Bodmer und Aleksandar Stevic zum Auftritt in der Porsche Arena

Zum ersten Mal soll der Gastauftritt in der Stuttgarter Porsche Arena zu einem Doppelspieltag werden – das Besondere daran: die Zuschauer bekommen jeweils Begegnungen aus der Bundesliga zu sehen. Am 23. Dezember spielen am Nachmittag um 15.00 Uhr die „Gallier von der Alb“ gegen die Recken des TSV Hannover-Burgdorf. Als Vorspiel findet um 12.30 Uhr die Begegnung der A-Jugend Bundesliga zwischen der JSG und der TPSG Frisch Auf Göppingen statt. Die Nachwuchs-„Gallier“ streben bei diesem Handballhighlight einen neuen Zuschauerrekord im Jugendbereich an. Im Vorfeld dieser Begegnung standen der Vorstand der JSG, Thomas Bodmer, und der A-Jugend-Trainer, Aleksandar Stevic, für ein Interview bereit.

Herr Bodmer, Sie sind seit zwei Jahren Vorstand der JSG. Wie groß ist der organisatorische Aufwand für die A-Jugend Bundesliga im Vergleich zur bisherigen Situation?

Thomas Bodmer:
Der organisatorische Aufwand ist noch höher als in der Baden-Württemberg-Oberliga. In der A-Jugend Bundesliga müssen weitere Fahrten zu Auswärtsspielen organisiert werden. Dann haben wir die Notwendigkeit, jedes Spiel per Videokamera aufzuzeichnen und dies in einem Portal des DHB zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus finden zentrale Staffeltage statt und auch die Teilnahmeformalitäten – neben der sportlichen Qualifikation – sind nicht einfach.

Herr Stevic, Sie haben die Jungs der aktuellen A-Jugend schon vor zwei Jahren in der B-Jugend trainiert. Wie haben sie sich seither weiterentwickelt?

Aleksandar Stevic:
Diese Mannschaft habe ich bereits in der C-Jugend zusammen mit Christian Wahl trainiert. Spielerisch sind und waren die Jungs schon sehr gut ausgebildet. Körperlich haben sie auf jeden Fall einen Schritt nach vorne gemacht, dennoch ist dieser Prozess noch nicht abgeschlossen. In ihrer Persönlichkeit ist auch ein Reifungsprozess zu erkennen.

Die Mannschaft steht aktuell mit nur einem Punkt Rückstand zu Platz eins und zwei auf dem dritten Tabellenplatz. Ist das eine Überraschung für Sie? 

Aleksandar Stevic:
Rufen wir unser Leistungspotenzial ab, dann sind wir in der Lage jede Mannschaft der Liga zu schlagen, was wir mit den Siegen in Göppingen und Kronau-Östringen gezeigt haben. Allerdings kann man auch gegen jeden Gegner verlieren, wenn man nicht an sein Limit geht.

Wie ist Ihre Einschätzung zur Leistung der Mannschaft in der Vorrunde der Saison?

Thomas Bodmer:
Die Mannschaft hat in der Vorrunde bisher ein sehr positives Gesicht gezeigt. Der Auswärtserfolg gegen den bisherigen Spitzenreiter SG Kronau-Östringen hat dies nochmals bestätigt. Mit dem Auftreten, der Einstellung und dem Leistungswillen aller Spieler bin ich bisher mehr als zufrieden.

Herr Stevic, Sie haben mit Jannik Hausmann und Jan Remmlinger zwei Topspieler der Liga in der Mannschaft. Hausmann wurde in diesem Jahr mit der Nationalmannschaft Europameister und Remmlinger führt aktuell die Torschützenliste der Bundesliga an. Wie wichtig sind diese beiden Spieler für die Mannschaft?

Aleksandar Stevic:
Für Jannik war es ein unvergessliches Erlebnis und ein toller Erfolg. Jan spielt mit Sicherheit seine beste Saison, weil er sich in der Abwehr enorm gesteigert hat. Sie sind die absoluten Führungsspieler dieser Mannschaft. Aber zwei Spieler reichen nicht aus um eine erfolgreiche Saison zu spielen. Dazu benötigen wir den ganzen Kader.

Das Spiel der A-Jugend zum Saisonbeginn in Göppingen hat weite Kreise gezogen. Beide Mannschaften zeigten ein unglaubliches Niveau und die JSG Balingen-Weilstetten gewann mit fünf Toren Unterschied. Welche Rückmeldungen haben Sie zu dem Spiel bekommen?

Thomas Bodmer:
Das Spiel in Göppingen hatte alles, was ein Handballspiel ausmacht. Rasse, Klasse und technischen Finessen. Es war einfach Werbung in Sachen Handballsport. Martin Heuberger hatte ich kurz darauf in Hamburg beim Spiel des HSV gegen Flensburg getroffen und er hat mir zum damaligen Erfolg in Göppingen gratuliert.

Mit der Austragung eines Vorspiels vor einem Erstligaspiel der „Gallier von der Alb“ gehen der HBW Balingen-Weilstetten und die JSG neue Wege. Bleibt das eine einmalige Aktion oder sind weitere Vorspiele geplant?

Thomas Bodmer:
Ob das eine einmalige Aktion ist und bleibt kann ich so noch nicht genau sagen. Der Gegner aus Göppingen ist für diese Begegnung mehr als attraktiv und hat auch gleich der Spielverlegung zugesagt. Hierfür meinen allerherzlichsten Dank an die Verantwortlichen von Frisch Auf. Jetzt schauen wir mal, wie es die Zuschauer annehmen. Vielleicht können wir ja unser Ziel, 1.000 plus X Zuschauer bei einem Jugendspiel, erreichen.

Mit Jannik Hausmann, Timo Hildebrand und Jan Remmlinger sind drei Ihrer Spieler im Perspektivkader des HBW in der dritten Liga. Wie ist es für Sie, Herr Stevic, Trainer und gleichzeitig Mannschaftskamerad dieser drei zu sein?

Aleksandar Stevic:
Was ist mit Sicherheit für alle Beteiligten eine ungewohnte Situation. Wir hatten zu Beginn der Saison ein Gespräch, bei dem dies diskutiert wurde. Bis zum jetzigen Zeitpunkt funktioniert das problemlos. Ich sehe sie im Perspektivkader als vollwertige junge Teamkameraden an und im Gegenzug erweisen sie mir den notwendigen Respekt als Trainer in der A-Jugend Bundesliga. 

Wie gehen Eckard Nothdurft und Sie als Trainer mit der Doppelbelastung für die drei um?

Aleksandar Stevic:
Wir sind im ständigen Austausch über sie und versuchen sie optimal auf den weiteren Weg vorzubereiten. Das ist manchmal etwas schwierig zu koordinieren, weil die drei in beiden Mannschaften gebraucht werden. Wir sind aber auf einem guten Weg und arbeiten meiner Meinung nach gut zusammen.

Herr Bodmer, Sie haben mittlerweile viele Kontakte zu anderen Vereinen der DKB Handball-Bundesliga und auch zum Bundestrainer Martin Heuberger. Was für einen Ruf hat die JSG Balingen-Weilstetten überregional?

Thomas Bodmer:
Unsere praktizierte Jugendarbeit wird überregional sehr positiv wahrgenommen. Selbst die großen Vereine wie Flensburg-Handewitt und HSV Handball, als auch die HBL-Geschäftsführer, der DHB und HVW zollen unserer hervorragenden Jugendarbeit allerhöchsten Respekt und große Anerkennung. Es ist schön zu sehen wie hoch die Anzahl von ehemaligen JSG-Spielern ist, welche mittlerweile in der ersten (nicht nur beim HBW) und zweiten Bundesliga aktiv sind. Auch die aktuelle Anzahl an Auswahlspielern ist ein weiteres Indiz für die Qualität in der JSG. All dies sind Auszeichnungen, welche sich unsere qualifizierten Trainerinnen und Trainer an ihr Revers hängen dürfen.

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